latschen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Lat­schen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈlaːt͡ʃn̩ ]

Silbentrennung

latschen

Definition bzw. Bedeutung

Umgangssprachlich, salopp: unmotiviert, nachlässig gehen.

Konjugation

  • Präsens: latsche, du latschst, er/sie/es latscht
  • Präteritum: ich latsch­te
  • Konjunktiv II: ich latsch­te
  • Imperativ: latsche! (Einzahl), latscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­latscht
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für lat­schen (Synonyme)

(sich) mit schleppendem Gang fortbewegen
daherlatschen (ugs.)
(sich) dahinschleppen:
lange (länger als erwartet) dauern, nur langsam vorangehen
nur mühsam und langsam vorankommen
einen Fuß vor den anderen setzen
gehen:
(Computer) auf etwas gehen: den Mauszeiger auf etwas bewegen und ggf. anklicken oder öffnen
(der Teig beim Backen): sich in der Ruhephase beim Gärprozess befinden, aufgehen, gären
kriechen (fig.):
sich mit dem Bauch am Boden/in Bodennähe fortbewegen
sich sehr langsam bewegen
laufen:
(als Besitzer) in einer Liste, Kartei oder Ähnlichem eingetragen, registriert sein
dargeboten oder ausgestrahlt werden
schlappen (ugs.)
(sich) schleppen:
jemanden mehr oder minder gegen seinen Willen irgendwohin mitnehmen
lange dauern, langsamer als erwartet verlaufen
schleppend gehen
schlurfen:
beim Laufen die Füße nicht heben; schleppend gehen
Nebenform zu schlürfen
schlurfend gehen
trödeln (ugs.):
eine Handlung sehr langsam ausführen, so dass sie sich unnötig in die Länge zieht; Zeit verschwenden
Kaufen und Verkaufen von alten Sachen; mit Trödel handeln
trotten:
langsam, lustlos, stumpfsinnig, schwerfällig, mit monotonem Schritt irgendwohin gehen
zockeln (ugs.):
langsam gehen oder fahren, auch: gemütlich schlendern oder bei Tieren: in langsamen, rhythmischen Bewegungen vorwärtsschreiten
zu Fuß gehen (Hauptform)
zu Fuß laufen (ugs.)
zuckeln (ugs.):
sich ganz langsam ohne Hast und Unruhe gemütlich zu Fuß fortbewegen, auch über Tiere und Fahrzeuge: sich langsam, in kleinen ruckartigen Bewegungen über unebenen Untergrund bewegen

Beispielsätze

  • Nach dem Sportunterricht latschen wir alle ins Chemielabor.

  • Wenn man vom Esel tratscht, kommt er gelatscht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ob Hitze, Kälte oder Regen, Eure Briefträger latschen mit Übergepäck durch die Wohnviertel.

  • Längst sind die Füße "voll wund gelatscht", O-Ton Alex.

  • Konnte mich nicht dazu durchringen wieder raus in die weite Prärie der gähnenden Einöde zu latschen.

  • Es war, als sei jemand in meinem Leben auf den Verzerrer gelatscht.

  • Der hängt meistens in der Kammer ab und jeden Abend vom Badezimmer aus dorthin latschen?

  • Hätte mir nicht wieder so ein Trottel in die Hacke gelatscht.

  • Die Väter latschen in ausgebeulten Sweatshirts herum, wollen lieber große Jungs statt richtige Kerle sein.

  • Mensch, hier bin ich schon als Kind entlang gelatscht.

  • Zwischendurch latschen ein paar zweibeinige Klischees über die Bühne und geben Sprechblasen von sich.

  • Ins Labor sei man nicht einfach gelatscht, sondern habe dort gelebt;.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf lat­schen?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm lat­schen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T mög­lich.

Das Alphagramm von lat­schen lautet: ACEHLNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Leip­zig
  2. Aachen
  3. Tü­bin­gen
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Lud­wig
  2. Anton
  3. Theo­dor
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Lima
  2. Alfa
  3. Tango
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

latschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort lat­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: latschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: latschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4895668. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 02.07.2018
  2. stern.de, 13.08.2017
  3. 4players.de, 03.10.2015
  4. spiegel.de, 23.12.2007
  5. sueddeutsche.de, 13.12.2005
  6. lvz.de, 09.08.2004
  7. abendblatt.de, 03.11.2004
  8. Berliner Zeitung 1997
  9. Rheinischer Merkur 1997
  10. Stuttgarter Zeitung 1995