kundtun

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈkʊnttuːn ]

Silbentrennung

kundtun

Definition bzw. Bedeutung

etwas anderen mitteilen

Konjugation

  • Präsens: tu kund / tue kund, du tust kund, er/sie/es tut kund
  • Präteritum: ich tat kund
  • Konjunktiv II: ich täte kund
  • Imperativ: tu kund! (Einzahl), tut kund! (Mehrzahl)
  • Partizip II: kund­ge­tan
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für kund­tun (Synonyme)

(der) (sensationsgierigen) Öffentlichkeit zum Fraß vorwerfen (ugs., fig.)
(mit etwas) an die Öffentlichkeit gehen
(mit etwas) an die Presse gehen
(sich) öffentlich verbreiten (über)
ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zerren
kund und zu wissen geben (geh., scherzhaft, veraltet)
kund und zu wissen tun (geh., scherzhaft, veraltet)
öffentlich machen
publik machen
publikmachen
unter die Leute bringen (ugs.)
verlautbaren (geh.):
öffentlich bekanntgeben
vermelden (geh.):
transitiv: etwas (eine Nachricht) bekanntgeben
vor aller Augen ausbreiten (fig.)
bekunden (geh.):
(vor Gericht) aussagen, eine Aussage tätigen
deutlich zum Ausdruck bringen, meist durch Worte, aber auch durch Verhalten und Gestik/Mimik
lehren (geh.):
intransitiv, transitiv: jemandem etwas (Lehrstoff, Wissen, Fertigkeiten, …) vermitteln, beibringen; jemanden in etwas unterrichten, unterweisen
regional, mundartlich: lernen, sich Wissen aneignen
offenbaren:
etwas sagen, das vorher geheim war
sich an jemanden wenden und der Person Wissen anvertrauen
zeigen:
die Wahrheit einer Behauptung feststellen
jemanden etwas sehen lassen
(jemandem etwas) in den Block diktieren (fig.)
(öffentlich) bekannt geben (Hauptform)
(von jemandem) zu erfahren sein
an die Öffentlichkeit gehen (mit)
ausrufen:
(zum Beispiel einen bestimmten Zustand) als von nun an gültig/geltend erklären
mit lauter Stimme sagen
bekannt machen
bekanntgeben:
einem größeren Personenkreis mitteilen
bekanntmachen
heißen (es … von):
einen bestimmten Sinn haben
es heißt: es gilt
kommunizieren (geh.):
Informationen austauschen
untereinander eine Verbindung haben
kundgeben:
etwas öffentlich bekannt geben/machen, jemanden etwas wissen lassen
mitteilen (lassen):
eine Person über etwas informieren
öffentlich bekannt machen
proklamieren:
öffentlich und feierlich bekanntmachen (oftmals etwas von amtlichem Charakter)
verkünden:
öffentlich sagen
religiöse Inhalte verbreiten oder lehren
verlautbaren lassen (floskelhaft)
verlauten lassen
veröffentlichen:
ein kreatives Werk (Fotografie, Text, Film, Musik oder Ähnliches) der Öffentlichkeit zugänglich machen
wissen lassen:
(jemandem) eine Mitteilung über einen Sachverhalt machen, eine Information weitergeben
zu Kund und Wissen tun (geh., altertümelnd, variabel)
zu Protokoll geben (Amtsdeutsch, fig.)

Weitere mögliche Alternativen für kund­tun

hinausposaunen:
(etwas Geheimes oder Ähnliches) öffentlich bekannt geben
kundmachen:
öffentlich bekanntgeben

Gegenteil von kund­tun (Antonyme)

ver­heim­li­chen:
dafür sorgen, dass etwas nicht bekannt wird
ver­schwei­gen:
bewusst nicht sagen oder aussprechen

Beispielsätze

  • Im 14. Jahrhundert tut die Nonne Christine Ebner die Stiftung eines Klosters durch ihren Freund von Kungstein kund.

  • Kaiser Akihito von Japan hat die Absicht kundgetan abzudanken.

  • Tom beschloss, nichts zu sagen, bis alle anderen ihre Meinung kundgetan hätten.

  • Maria muss immer ihre Meinung kundtun.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Staatsanwaltschaft wollte zuvor nicht kundtun, um welche Aussage es konkret geht.

  • Auch Share Now möchte nicht kundtun, wie gut die Kampagne funktioniert hat.

  • Corona-Krise erhitzt die Gemüter - Hier könnt ihr eure Meinung kundtun!

  • Ich habe mich am Freitagabend darüber aufgeregt und dies auch kundgetan.

  • In den letzten Tagen haben viele Leute ihre Meinung zum Apollo-Programm kundgetan.

  • Dass die Menschen auf die Straße gingen und laut vernehmlich, aber friedlich ihren Unmut kundtun, könne er bestens nachvollziehen.

  • Auch Frankreich und Italien haben ihre ablehnende Haltung bereits kundgetan.

  • Bereits tags zuvor hatte Perry ihren Unmut kundgetan und geschrieben: «Uns wird man niemals zum Schweigen bringen.»

  • Antwort schreiben weitere Kommentare (10) Herr Stegner bezeichnet alle Menschen, die ihre Meinung öffentlich kundtun, als Idioten.

  • Das bedeutet, die USA haben sogar die ausdrückliche Absicht kundgetan, sich hier über das Völkerrecht hinwegsetzen zu wollen.

  • Brüderle, der als neuer FDP-Chef gehandelt wird, hat Freitagmorgen kundgetan, er rechne mit einem vorgezogenen Parteitag.

  • Spies hatte seinen Abschied aus dem Yamaha-Werksteam vor acht Wochen im Vorfeld des Rennens in Laguna Seca kundgetan.

  • Auch in Genf haben rund 200 Personen ihre Solidarität mit den Demonstrierenden in Ägypten und anderen arabischen Ländern kundgetan.

  • Eberhard Schneider hat in den Archiven Erstaunliches und Wissenswertes entdeckt und will dies in einem Vortrag am 23. November kundtun.

  • Der Boykott wurde den Erdenbürgern durch einen Brief kundgetan, der wohl nicht alle Familien erreicht hatte.

  • Das sind Signale, die den Nationaltrainer Jakob Kuhn beschäftigen, wenngleich er dies nicht kundtun darf.

  • Ich finde es beschämend, wie Personen, die Ihre Meinung kundtun an der FH Kufstein behandelt werden.

  • Wenn Matthias Platzeck neue Ideen zur Lösung dieses Konfliktes beitragen kann, die bisher noch niemand hatte, dann soll er sie kundtun.

  • Doch allein die Tatsache, dass die WestLB glaubhaft solche Absichten kundtun kann, grenzt schon an ein kleines Wunder.

  • Kunden dagegen, die zurück zur Telekom wollen, können dies per E-Mail oder mündlich kundtun.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas lauthals kundtun, etwas lautstark kundtun, etwas öffentlich kundtun
  • seine Ablehnung kundtun, seine Abneigung kundtun, seine Abscheu kundtun, seine Absichten kundtun, seine Ansicht kundtun, sein Befremden kundtun, seine Betroffenheit kundtun, seine Empörung kundtun, seine Entschlossenheit kundtun, seine Enttäuschung kundtun, seine Erleichterung kundtun, seine Meinung kundtun sein Missfallen kundtun, seine Sicht kundtun, seine Überzeugung kundtun, sein Unverständnis kundtun, seinen Unmut kundtun, seinen Unwillen kundtun, seine Unwissenheit kundtun, seine Unzufriedenheit kundtun, seinen Willen kundtun

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb kund­tun be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 2 × U, 1 × D, 1 × K & 1 × T

  • Vokale: 2 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × K, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich.

Das Alphagramm von kund­tun lautet: DKNNTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Nürn­berg
  4. Düssel­dorf
  5. Tü­bin­gen
  6. Unna
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Nord­pol
  4. Dora
  5. Theo­dor
  6. Ulrich
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Novem­ber
  4. Delta
  5. Tango
  6. Uni­form
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 10 Punkte für das Wort.

kundtun

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort kund­tun kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ab­stim­men:
in einer Wahl seine Entscheidung kundtun (seine Stimme abgeben)
ab­win­ken:
durch Handzeichen oder Kopfbewegung etwas zurückweisen oder seine Ablehnung kundtun
äu­ßerln:
etwas kundtun, zum Ausdruck bringen; seine Meinung zum Ausdruck bringen, zu etwas Stellung nehmen
An­ma­che:
offensives Ansprechen einer Person, in dem unverhohlen ein sexuelles Interesse an ihr kundgetan wird
aus­tei­len:
seine Meinung wenig rücksichtsvoll kundtun
bel­fern:
bellen, keifend schimpfen, verlauten, schroff kundtun
drauf­los­schimp­fen:
ohne große Überlegung, ohne zu zögern (anfangen) jemandem seinen Ärger kundtun, schimpfen
nie­der­brül­len:
jemandem seinen Unmut dadurch kundtun, dass man mit großer Lautstärke brüllt (und dieser dadurch nicht mehr ordnungsgemäß weiterreden, weiteragieren kann)
schimp­fen:
(einer anderen Person) seinen Ärger kundtun
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kundtun. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kundtun. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11761728, 2882731 & 2233797. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kurier.at, 12.07.2023
  2. meedia.de, 22.03.2022
  3. nordbayern.de, 15.01.2021
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  6. augsburger-allgemeine.de, 08.09.2018
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  24. Junge Welt 2000
  25. Welt 1998
  26. TAZ 1997
  27. TAZ 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995