kultisch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkʊltɪʃ]

Silbentrennung

kultisch

Definition bzw. Bedeutung

Den Kult betreffend, zum Kult gehörend.

Begriffsursprung

Derivation des Substantivs Kult mit dem Suffix -isch.

Steigerung (Komparation)

  1. kultisch (Positiv)
  2. kultischer (Komparativ)
  3. am kultischsten (Superlativ)

Anderes Wort für kul­tisch (Synonyme)

rituell:
auf immer gleiche Weise ablaufend, vollzogen
einem Ritus entsprechend, folgend

Gegenteil von kul­tisch (Antonyme)

pro­fan:
alltäglich, gewöhnlich
weltlich, nicht heilig, nicht kirchlich
welt­lich:
auf die sinnlich erfassbare Welt bezogen
nicht auf die (christliche) Kirche oder religiöse Bereiche bezogen

Beispielsätze

  • Von der kultischen Bedeutung der Anlage zeugen zudem Kuhlen im Untergrund, die das Team ringsum die Gebäude im Untergrund fand.

  • Marken wie Gucci, Balenciaga oder Céline werden fast kultisch verehrt - von einer Fangemeinde, die immer jünger wird.

  • Jugendliche der Gemeinde führten einen kultischen Tanz vor.

  • Seine Anhängerschaft verehrt ihn kultisch, seine Feinde – viele davon in der englischen Presse – hassen ihn mit Inbrunst.

  • Mit der Christianisierung seien die Weltanschauungen und kultischen Praktiken verschwunden, berichtete Projektleiter Jose Luis Punzo.

  • Vermutlich kommen die Inselbewohner nur zu kultischen Zwecken in größeren Gruppen zusammen.

  • Regelmäßig versammeln sich Leute zu Sonnenwendfeiern an diesem kultischen Ort.

  • Die vier "American Recordings" haben die kultische Verehrung des Sängers erst ermöglicht.

  • Wird dort der Ellbogen kultisch verehrt?

  • Sie spielten in Dörfern und lernten kultische Theaterformen.

  • Puppen- und Figurentheater begann in der vorchristlichen Zeit mit religiösen und kultischen Spielen.

  • Obwohl Ewald Lienen noch vor zwei Jahren beim Erzrivalen 1. FC Köln fast kultisch verehrt worden ist, hat er am Bökelberg einen guten Namen.

  • Deren kultische Verehrung mag, den Zeitläuften geschuldet, zwar rückläufig sein.

  • Die poetische (oder kultische) Rede soll dabei die inneren Disharmonien des Sprechers abbilden und zu einer "Fügung höheren Ranges" kommen.

  • In Rhöndorf wohnte und wirkte Adenauer, dort liegt er natürlich auch begraben und wird anscheinend noch immer kultisch verehrt.

  • Doch dessen kärgliche Einrichtung lässt kultische Handlungen nur erahnen.

  • Jede zweite Maschine dort trägt dieses kultische Label.

  • Dieser schmale Raum diente deshalb vielleicht kultischen Zwecken, etwa der Ahnenverehrung.

  • Stand jedenfalls für alle der zwischenzeitlich und teilweise immer noch kultisch verehrten amerikanischen Lyrikerin fest.

  • Ich betrachte das Malen an sich als kultisches Element, im Sinne von Handlung und Naturverständnis.

  • Wie Giraffenköpfe senken sich Mikrofone an hohen Stangen still und ergriffen zum kultischen Ritual über die beiden Rollenträger.

  • Körperlich bleibt die Verliebtheit platonisch, geistig dagegen kommt sie schon fast an kultische Verehrung heran.

  • In diesem Sinne sei der Gebetsruf eine kultische Handlung, so das Gutachten.

  • Im Ton der kultischen Feier und als habe der Festspielsommer schon begonnen, entläßt Hannover seine Opernfreunde in die Ferien.

  • Für das Zölibat spielte auch die kultische Reinheit eine Rolle, wie sie in der Antike von religiösen Funktionsträgern gefordert wurde.

Häufige Wortkombinationen

  • ein kultischer Akt, Gegenstand; eine kultische Handlung, Verehrung; kultische Feiern, Gründe, Tänze, Züge, Zwecke; etwas/jemanden kultisch verehren

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm kul­tisch be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem L mög­lich.

Das Alphagramm von kul­tisch lautet: CHIKLSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Adjektiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Unna
  3. Leip­zig
  4. Tü­bin­gen
  5. Ingel­heim
  6. Salz­wedel
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Ulrich
  3. Lud­wig
  4. Theo­dor
  5. Ida
  6. Samuel
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Uni­form
  3. Lima
  4. Tango
  5. India
  6. Sierra
  7. Char­lie
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

kultisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort kul­tisch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Scho­far:
jüdische Religion: kultisch gebrauchtes, posaunenähnliches Instrument aus Widderhorn, das nach in Thora und Talmud zur Tonfolge und Blasweise festgelegten Mitzwoth unter anderem zum Ankündigen des Sabbats, zum Morgengottesdienst an Rosch ha-Schana sowie zum Ende des Jom Kippur geblasen wird
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kultisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kultisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. wissenschaft.de, 30.06.2022
  2. welt.de, 12.03.2018
  3. neues-deutschland.de, 19.07.2017
  4. nzz.ch, 22.11.2013
  5. vol.at, 23.07.2011
  6. faz.net, 09.02.2010
  7. spiegel.de, 23.07.2007
  8. welt.de, 31.01.2006
  9. welt.de, 03.04.2006
  10. fr-aktuell.de, 08.07.2004
  11. archiv.tagesspiegel.de, 20.11.2004
  12. archiv.tagesspiegel.de, 22.07.2003
  13. welt.de, 27.06.2003
  14. literaturkritik.de 2001
  15. sz, 05.12.2001
  16. DIE WELT 2000
  17. Welt 1999
  18. bmb+f Forschungslandkarte Deutschland 1998
  19. Welt 1998
  20. Junge Freiheit 1998
  21. Rheinischer Merkur 1997
  22. Berliner Zeitung 1997
  23. TAZ 1997
  24. Süddeutsche Zeitung 1996
  25. Süddeutsche Zeitung 1995