krauchen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkʁaʊ̯xn̩]

Silbentrennung

krauchen

Definition bzw. Bedeutung

Intransitiv, landschaftlich: kriechen; sich beschwerlich, langsam bewegen.

Begriffsursprung

Mundartliche (mitteldeutsche) Variante von kriechen, beruht auf mittelhochdeutsch *krūchen. Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Alternative Schreibweise

  • kreuchen (Nbf.)

Konjugation

  • Präsens: krauche, du krauchst, er/sie/es kraucht
  • Präteritum: ich krauch­te/​kroch
  • Konjunktiv II: ich krauch­te/​kröche
  • Imperativ: krauch/​krauche! (Einzahl), kraucht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­kraucht
  • Hilfsverb: sein

Anderes Wort für krau­chen (Synonyme)

(die) tiefste Gangart (ugs., Jargon, militärisch, sarkastisch)
(sich) auf allen vieren (bewegen) (ugs.)
gleiten:
(leicht und unbeschwert) schweben oder rutschen
fliegen ohne Motor (zum Beispiel mit Segelflugzeugen, Hängegleiter oder Gleitschirm)
krabbeln:
(beim Menschen) auf Händen und Knien fortbewegen
(Tiere) fortbewegen mit vielen Beinen, die schnell hintereinander auftreten
kriechen:
sich mit dem Bauch am Boden/in Bodennähe fortbewegen
sich sehr langsam bewegen
robben:
sich auf dem Bauch liegend vorwärtsbewegen

Beispielsätze

  • Über den Pfad kroch eine Schlange.

  • Tom kroch ins Bett und schlief sofort ein.

  • Er kroch weiter.

  • Tom kroch zurück ins Bett.

  • Ich kroch auf allen vieren.

  • Tom kroch aus dem Bett und zog sich etwas an.

  • Tom kroch aus dem Bett.

  • Tom kroch aus dem Fenster.

  • Tom kroch unter dem Tisch hervor.

  • Tom kroch weiter.

  • Tom kroch durch das Fenster.

  • Plötzlich kroch Zorn in mir hoch.

  • Tom kroch unters Bett.

  • Tom kroch durch die Hundeklappe.

  • Ich nahm mein Gewehr und kroch bäuchlings zum Ufer des Flusses.

  • Ich kroch bäuchlings.

  • Tom kroch unter dem Stacheldraht hindurch.

  • Tom zog seinen Schlafanzug an und kroch ins Bett.

  • Tom kroch ins Bett und zog die Bettdecke über sich.

  • Der Dezemberwind trieb Schneeflocken und Hagelkörner vor sich her und der eisige Frost kroch unter meine Jacke.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das sind Ratten, die immer wieder ans Licht krauchen (immer öfter mit zweifelhaftem »Erfolg«).

  • Und so krauchen sie wieder zurück auf ihre Stühle, in die alte Sitzordnung, in die Seelenstarre - todtraurig und patschnass.

  • Wir krauchen am unteren Ende der Substanz. 35 Richterstellen sind nicht besetzt.

  • Vorwiegend in Trios staken, krauchen und winden sie sich in immer schneller und endlich kleinstteiligen Bewegungen ins Nebelgrau.

  • Wir haben dieselbe miese Laune, wenn wir morgens schlaftrunken durch eisige Sturmböen zur Arbeit krauchen.

  • Wir krauchen auch nicht jedes Mal durch die Botanik.

  • Außerdem könne er sich was Schöneres vorstellen als "Gruschele zu robbe", Stachelbeeren zu ernten und dabei durch Kratzbüsche zu krauchen.

Häufige Wortkombinationen

  • kaum noch krauchen können

Wortbildungen

  • Gekrauche
  • Kraucherei
  • verkrauchen

Übersetzungen

Was reimt sich auf krau­chen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm krau­chen be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von krau­chen lautet: ACEHKNRU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Ros­tock
  3. Aachen
  4. Unna
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Essen
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Richard
  3. Anton
  4. Ulrich
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Emil
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Romeo
  3. Alfa
  4. Uni­form
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Echo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

krauchen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort krau­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: krauchen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: krauchen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10588843, 10460174, 9985784, 8968807, 8889123, 8558803, 7636263, 7636262, 7423849, 6619107, 5390595, 4521623, 3760519, 3702316, 3483532, 3483511, 3331544, 2858769, 2769345 & 2758825. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  3. jungewelt.de, 06.02.2009
  4. berlinonline.de, 17.02.2004
  5. welt.de, 28.06.2003
  6. sz, 20.02.2002
  7. bz, 02.01.2002
  8. Berliner Zeitung 2000
  9. TAZ 1995