kacheln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈkaxl̩n]

Silbentrennung

kacheln

Definition bzw. Bedeutung

  • transitiv, Hilfsverb „haben“: etwas mit Kacheln verkleiden

  • umgangssprachlich, intransitiv, Hilfsverb „sein“: sich (schnell) fahrend fortbewegen, (schnell) an einen bestimmten Ort fahren

Begriffsursprung

Im 19. Jahrhundert Ableitung von Kachel durch Konversion

Konjugation

  • Präsens: kachele/​kachle, du kachelst, er/sie/es kachelt
  • Präteritum: ich ka­chel­te
  • Konjunktiv II: ich ka­chel­te
  • Imperativ: kachele/​kachle! (Einzahl), kachelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­ka­chelt
  • Hilfsverben: haben, sein

Anderes Wort für ka­cheln (Synonyme)

(einen) heißen Reifen fahren (ugs.)
brausen:
laute gleichmäßige Geräusche von sich geben
meist reflexiv: duschen
brettern (ugs.):
schnell fahren
donnern (ugs.):
(etwas) laut und mit Wucht schlagen
als Folge eines Blitzes ein lautes Geräusch verursachen
düsen (ugs.):
sich rasch, eilig fortbewegen
fahren wie der Henker (ugs.)
fahren wie der Teufel (ugs.)
fahren wie ein Geisteskranker (ugs.)
fahren wie ein Henker (ugs.)
fahren wie ein Verrückter (ugs.)
fahren wie eine gesengte Sau (ugs.)
fegen (ugs.):
mit einem Besen entfernen
sich sehr schnell fortbewegen
fliesen:
Fliesen verlegen
Fliesen anbringen
Fliesen legen
flitzen:
sich schnell vorwärts bewegen
heizen (ugs.):
die Produktion von Hitze in Gang setzen oder unterhalten
mit überhöhter Geschwindigkeit fahren
jagen:
einen Menschen verfolgen
Jagd ausüben, Tier verfolgen und erlegen
plätteln (schweiz., schwäbisch)
preschen:
sich eilig fortbewegen, sich sehr schnell irgendwohin bewegen (laufen, fahren, reiten oder Ähnliches)
rasen:
sich (übermäßig) schnell bewegen
wüten, toben
rauschen (ugs.):
brünstig sein
ein gleichförmiges Geräusch machen
sausen (altmodisch):
Hilfsverb haben, landschaftlich (besonders in der Schweiz), in Bezug auf Getränke wie Most oder Federweißer: sehr stark gären, viel Schaum entwickeln
Hilfsverb haben, meist nur unpersönlich: ein scharfes Geräusch verursachen, das gleichmäßig an- und abschwillt und an Reibung erinnert
schießen:
(günstig) erwerben
(schnell) wachsen
schnell fahren (Fahrzeug) (Hauptform)
stochen (ugs., regional):
die Glut (eines Herdfeuers) durch Stochern anfachen und ein Feuer schüren
übertragen, Koblenzisch: etwas anheizen, etwas total ausreizen
zischen (ugs.):
intransitiv, Hilfsverb haben: ein Geräusch machen wie Luft, die durch eine enge Öffnung strömt
intransitiv, Hilfsverb haben: in scharfem Ton mehr oder weniger flüsternd reden

Beispielsätze

  • Das Bad musste neu gekachelt werden.

  • Er kachelt immer so durch die Kurven, dass er sicher mal im Graben landen wird.

  • Wenn du die Küche kachelst, kümmere ich mich ums Bad.

  • Das Badezimmer ist gekachelt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Eingangshalle ist eng, Boden, Wände und Decke sind mit Fliesen in fadem Mattbeige gekachelt.

  • Die Räume sind grau gekachelt.

  • In den beiden oberen Etagen werden die Wände und Decken neu isoliert, gleichzeitig werden die Kammern neu gekachelt.

  • Im Gegensatz zu ihnen ist sie nicht gekachelt, die Wände bleiben betongrau.

  • Früher waren die Räume gekachelt und hatten Stahltüren.

  • Die Wände sind schwarz-rot gekachelt, 14 Lichtstrahler sind in der Decke, an der Wand vier Spiegel.

  • Die Eingangsbereiche sind bunt gekachelt.

  • Ein Raum, kalt und weiß gekachelt und mit dem Gartenschlauch zu reinigen, wie ein Elefantenhaus.

Übersetzungen

Was reimt sich auf ka­cheln?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm ka­cheln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × L & 1 × N

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem A mög­lich.

Das Alphagramm von ka­cheln lautet: ACEHKLN

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Köln
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Kauf­mann
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Kilo
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Echo
  6. Lima
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

kacheln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ka­cheln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: kacheln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: kacheln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10738330 & 1513040. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. nzz.ch, 17.05.2020
  3. feedsportal.com, 18.07.2014
  4. f-r.de, 10.04.2003
  5. welt.de, 20.09.2002
  6. Berliner Zeitung 1997
  7. BILD 1996
  8. Berliner Zeitung 1996
  9. Die Zeit 1995