hochjubeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈhoːxˌjuːbl̩n]

Silbentrennung

hochjubeln

Definition bzw. Bedeutung

  • ein besseres als eigentlich gerechtfertigtes Urteil über etwas abgeben

  • mit hoher Drehzahl laufen lassen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb jubeln mit dem Derivatem hoch-

Konjugation

  • Präsens: jubele hoch, du jubelst hoch, er/sie/es jubelt hoch
  • Präteritum: ich ju­bel­te hoch
  • Konjunktiv II: ich ju­bel­te hoch
  • Imperativ: jubel hoch! / jubele hoch! (Einzahl), jubelt hoch! (Mehrzahl)
  • Partizip II: hoch­ge­ju­belt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für hoch­ju­beln (Synonyme)

(jemanden) gottgleich verehren
anbeten:
in besonderem Maße bewundern, übertrieben verehren
Religion: einen Gott, eine höhere Macht, durch Gebet verehren
anhimmeln (ugs.):
jemanden (übertrieben) schwärmerisch lieben, verehren
jemanden schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen
beweihräuchern:
mit dem Rauch von Weihrauch umhüllen
übertrieben loben, preisen, oft mit dem Unterton, dass dies peinlich oder unangemessen ist
eine (ihm / ihr) nicht zukommende Bedeutung beimessen
eine (ihm / ihr) nicht zukommende Bedeutung verleihen
emporstilisieren
glorifizieren (geh.):
jemanden mit viel Ruhm ehren
hochstilisieren:
etwas durch übertriebenes Lob bedeutender, wichtiger machen als es tatsächlich ist
huldigen (geh.):
einer Gewohnheit treu sein
jemandem seine Ergebenheit, Verehrung zeigen
idealisieren (Hauptform):
höher einschätzen oder darstellen, als der Realität entspricht
in den Himmel heben (fig.)
mit einem Glorienschein umgeben
mit einem Glorienschein versehen
stilisieren (zu):
vereinfachen, vereinfachend darstellen
überhöhen:
etwas höher machen als vorher
etwas übersteigert darstellen; etwas extremer darstellen, als es ist
verbrämen:
etwas negativ Besetztes verschleiern
etwas umranden und damit verzieren
vergöttern:
mehr als gewöhnlich, extrem stark (abgöttisch) lieben und verehren
verherrlichen:
etwas (übertrieben) als großartig darstellen; etwas überschwänglich preisen
verklären:
idealisiert darstellen, die negativen Seiten übersehen
in Aussehen oder Haltung: einen glücklichen Ausdruck bekommen
(einen) Hype machen (um) (Hauptform)
(einen) Mordsrummel veranstalten (um) (ugs.)
groß herausbringen (wollen)
hochjazzen (ugs.)
hochpushen (ugs., variabel):
durch übertrieben positive Urteile und andere Maßnahmen jemanden oder etwas beim (unverdienten) Erfolg aktiv unterstützen
hypen (engl.):
einen Hype für jemanden oder etwas auslösen; etwas stark anpreisen
ins Rampenlicht schieben (fig.)
pushen (ugs., engl.):
einen anderen Spieler mit Ressourcen versorgen, um diesen in der Platzierung möglichst schnell aufsteigen zu lassen
für Artikel mit einem anderen Account, als anderer Kunde, bieten und so den Verkaufspreis in die Höhe treiben
auf eine hohe Drehzahl bringen
auf Touren bringen (Motor)
hochjagen (ugs., fig.):
(einen Motor) auf eine hohe Drehzahl bringen
erschrecken und veranlassen, sich zu bewegen
anheizen:
ein Feuer in einer Feuerstelle (beispielsweise einem Herd, Kamin) anzünden
etwas steigern, verschärfen
erhöhen:
etwas anheben, steigen lassen, größer machen
sich heben, steigen, größer werden
explodieren lassen (Kosten, Preise) (variabel, übertreibend)
hinauftreiben
in die Höhe treiben (Hauptform)
nach oben jagen (ugs.)
Schub verleihen
steigern:
bei einer Auktion ein Angebot aufstellen
etwas bei einer Auktion erwerben

Sinnverwandte Wörter

auf Touren bringen
aufjaulen
gasgeben
hoch­dre­hen:
(mittels eines Drehknopfes) auf ein höheres Niveau einstellen
(mittels eines Drehmechanismus) nach oben bewegen
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
pro­te­gie­ren:
den eigenen Einfluss verwenden, um jemandes berufliche oder gesellschaftliche Position zu verbessern
über den grünen Klee loben
über­zie­hen:
etwas sich oder jemandem über den Körper oder einen Körperteil ziehen
jemanden mit einem Gegenstand schlagen

Gegenteil von hoch­ju­beln (Antonyme)

ab­wür­gen:
etwas Unbequemes schnell unterbinden
etwas unvermittelt zum Stillstand bringen
fal­len­las­sen:
den Kontakt zu einer Person abbrechen
eine (beiläufige) Äußerung tätigen
ver­rei­ßen:
das Steuer eines Fahrzeugs ruckartig herumreißen, sodass eine (unerwünschte) starke Richtungsänderung erfolgt
eine sehr harte, vernichtende Kritik üben

Beispielsätze

Er war so ein Fahrer, der vor der Ampel mit dem Gas spielt, den Motor hochjubelt und im Kavalierstart davonfegt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er sei früh hochgejubelt worden, sagt der in Bad Segeberg geborene 21-Jährige.

  • Medien im selbsen Boot sitzen: hat man doch Merkels Murks und Willkür über Jahre hochgejubelt und sich dadurch direkt mitschuldig gemacht.

  • Auch diese Variante wurde in der Sendung - in Sachen Genuss - nicht hochgejubelt.

  • Dieser Rand wird jedoch hochgejubelt.

  • Ist einer erfolgreich, wird er hochgejubelt.

  • Meine Befürchtung ist, dass sie genauso schnell, wie sie vorher hochgejubelt wurden, dann plötzlich fallengelassen werden.

  • Banderakult, Svoboda, Azov-Brigaden etc etc. gehört alles zur West-Ukraine, dort wird die Nazizeit aus dem 2. Weltkrieg hochgejubelt.

  • Er ist und war Durchschnitt, und die Medien haben Ihn hochgejubelt.

  • Aber Hoeness mag es nicht, wenn junge Spieler hochgejubelt werden.

  • Dafür kann nun die alternde Diva Hakan zuerst hochgejubelt und danach niedergemacht werden!

  • Und dann war er ebenso schnell vergessen wie er hochgejubelt worden war.

  • Leyen gesungen und sie in einer Art Hofberichterstattung hochgejubelt hatten, erfolgte jetzt übergangslos der Schwenk auf Wulff.

  • Weshalb und weswegen wird sie so hochgejubelt?

  • Die nun wieder hochgejubelt werden, wie er bitter sagt.

  • Blöd, dass sein Buch so hochgejubelt wurde und, klar, verfilmt werden soll.

  • Dafür werden die Angaben des Vorstandes über Umsatzsteigerungen für bare Münze genommen und hochgejubelt.

  • So wie in Bayern, das in der Propaganda natürlich wieder zum Musterland hochgejubelt wird.

  • Analysten, die im Eigeninteresse windige Aktien hochgejubelt hatten, mussten ihren Job verlassen.

  • Der ist zu früh hochgejubelt worden und hat uns im Abstiegskampf nichts mehr genützt, weil er die Bodenhaftung verloren hat.

  • Wir sind im Moment gut im Geschäft, aber ich möchte nicht alles hochjubeln.

  • Boulevard und Regenbogenpresse vernichten Stars so schnell, wie sie sie hochgejubelt haben.

  • Sollte Völler siegen, wird er zum Helden hochgejubelt werden, und Uli Hoeneß fallen neue Argumente in seinem Kampf gegen Daum zu.

  • Die Knalltüte von der Volksbühne wurde so lange von den Medien als "Provokateur" hochgejubelt, bis er schließlich selber daran glaubte.

  • Immerhin war Madeleine Albright bei ihrer Ernennung zum größten außenpolitischen Star Amerikas seit Henry Kissinger hochgejubelt worden.

  • Wir sind hochgejubelt worden.

  • Unternehmen, die im Sog hochgejubelt wurden, bekommen die Realität zu spüren.

  • "Vor dem Hintergrund der Verteilungskämpfe zwischen Ost und West wird das hier hochgejubelt", sagt er.

Häufige Wortkombinationen

  • den Motor hochjubeln
  • in der Presse hochgejubelt

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb hoch­ju­beln be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × H, 1 × B, 1 × C, 1 × E, 1 × J, 1 × L, 1 × N, 1 × O & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × H, 1 × B, 1 × C, 1 × J, 1 × L, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten H und U mög­lich.

Das Alphagramm von hoch­ju­beln lautet: BCEHHJLNOU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Offen­bach
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Jena
  6. Unna
  7. Ber­lin
  8. Essen
  9. Leip­zig
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Otto
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Julius
  6. Ulrich
  7. Berta
  8. Emil
  9. Lud­wig
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Oscar
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Juliett
  6. Uni­form
  7. Bravo
  8. Echo
  9. Lima
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 24 Punkte für das Wort.

hochjubeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort hoch­ju­beln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: hochjubeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: hochjubeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  2. focus.de, 25.03.2021
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  27. Berliner Zeitung 1996