hervortun

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ hɛɐ̯ˈfoːɐ̯ˌtuːn ]

Silbentrennung

hervortun

Definition bzw. Bedeutung

  • auffallen, weil es einen positiven Unterschied gibt

  • auffallen, weil man sich wichtig macht

  • etwas aus etwas herausnehmen und an die Öffentlichkeit bringen

Begriffsursprung

Kompositum aus dem Verb tun und dem Adverb hervor.

Konjugation

  • Präsens: tue hervor, du tust hervor, er/sie/es tut hervor
  • Präteritum: ich tat her­vor
  • Konjunktiv II: ich täte hervor
  • Imperativ: tu hervor! / tue hervor! (Einzahl), tut hervor! (Mehrzahl)
  • Partizip II: her­vor­ge­tan
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für her­vor­tun (Synonyme)

(jemandes) Name fällt im Zusammenhang mit
(man wurde) aufmerksam auf
(sich) aus dem Fenster hängen (ugs., fig.)
auf sich aufmerksam machen
auffallen (mit):
auf eine Fläche treffen
Aufsehen erregen
(sich) exponieren (geh.):
sich oder jemand anderen erhöhter Aufmerksamkeit aussetzen
sich oder jemand anderen in eine gut einsehbare Position bringen
(sich) hervorwagen
in Erscheinung treten
ins Rampenlicht treten (auch figurativ)
(sich) profilieren:
die Oberfläche eines Gegenstandes etwa mit Rillen oder Kerben formen
ein Profil in der Öffentlichkeit gewinnen, sich beweisen

Sinnverwandte Wörter

an­ge­ben:
Mitteilung machen: hinweisen, mitteilen, behaupten
sich wichtiger erscheinen lassen als man ist; prahlen
aus­zeich­nen:
etwas (Waren, Artikeln) mit einem Preisetikett versehen
etwas zum Satz fertig machen, indem typografische Zusatzinformationen gemacht werden
bril­lie­ren:
sich mit einer Leistung hervortun
dick­tun:
vorgeben, großartig zu sein oder Großartiges geleistet zu haben
glän­zen:
eine hervorragende Leistung erbringen, brillieren, sich durch etwas hervortun
eine reflektierende Oberfläche haben, schimmern; schillern
groß­tun:
sich darstellen, als ob man sehr wichtig/klug/reich/mächtig wäre
he­r­aus­ho­len:
durch Bearbeitung und Analyse, Nachdenken gewinnen
durch Befragung erfahren
he­r­aus­ra­gen:
anders (und meist besser) sein als der Rest
weiter vorne/oben/außen sein als der Rest
herausstechen
heraustun
her­vor­he­ben:
etwas hebt etwas hervor: etwas deutlich herausstreichen
jemand hebt etwas hervor: etwas im hohen Maße betonen
hervorholen
her­vor­kra­men:
etwas in ungeordneten Dingen suchen und hervorholen
her­vor­ste­chen:
deutlich anders (meist im positiven Sinne) sein als der Rest, die Aufmerksamkeit erregen
wie eine Spitze herausragen
prah­len:
intransitiv: sich übertrieben oder unangemessen loben
rum­tö­nen:
eine Prahlerei oder auch Ansicht laut und oft wiederholen
wich­tig­ma­chen:
umgangssprachlich abwertend, reflexiv: die Bedeutung der eigenen Person in übertriebener Weise in den Vordergrund stellen

Gegenteil von her­vor­tun (Antonyme)

kleine Brötchen backen
un­ter­ge­hen:
aussterben, einer Katastrophe zum Opfer fallen
im Wasser versinken, ertrinken, in einem See/Meer verschwinden
un­ter­trei­ben:
etwas, dem Sachverhalt nicht entsprechend, kleinreden
ver­ste­cken:
sich oder jemand anderen oder etwas an einen Ort bringen, der anderen nicht bekannt ist, wo man oder es nicht gesehen wird
weg­le­gen:
etwas von seiner Stelle entfernen und woanders belassen
weg­tun:
aus dem Sichtfeld nehmen, beiseitelegen/entsorgen
zu­rück­hal­ten:
die eigenen Gefühle nicht offen zeigen, seine Verhaltensweise mäßigen
etwas nicht zur Schau stellen, unterdrücken, bändigen
zu­rück­ste­cken:
etwas an seinen früheren Platz stecken (= hineindrücken)
nach hinten binden (beispielsweise Haare); nach hinten umsetzen (beispielsweise einen Pfosten)

Beispielsätze

  • Sie tat den Ring aus der Schatulle hervor.

  • Wenn Mädchen dabei sind, will er sich halt gerne hervortun.

  • Er hat sich beim Wettbewerb hervorgetan.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Erneut hatte sich Stanisic als Vorbereiter hervorgetan.

  • Diese Schule in Zeulenroda hat sich mit einer cleveren Idee sportlich herausragend hervorgetan.

  • Einige Bewohner haben sich mittlerweile als Favoriten der Spieler hervorgetan.

  • Beim Schänden von Mahnmalen haben sich seit zig Jahren wohl eher Deutsche hervorgetan, oder?

  • Als besonders aktiv hervorgetan hat sich diesbezüglich der Modder Marcel Münch (aka MuFuTee auf Steam).

  • Herr Seehofer hat sich bislang noch nicht mit einem vernünftigen Vorschlag in der Flüchtlingskrise hervorgetan.

  • Der Blogger hatte sich auch schon als Gegner von Pussy Riot hervorgetan.

  • Besonders hervorgetan hat sich die Physik-Professorin Cornelia Denz aus Münster.

  • Auch in der Unterhaltung habe sich wenig Innovatives hervorgetan.

  • In den vergangenen Monaten haben sich andere Bewegungen hervorgetan.

  • Von den anderen habe sich bis dato weder einer hervorgetan, noch sei einer abgefallen, registriert der Trainer.

  • Aber manchen von denen, die sich als große Verteidiger des Konzils hervortun, muß auch in Erinnerung gerufen werden, daß das II.

  • Als Topscorer hat sich bisher Alexander Feistl hervorgetan, der in den bisherigen 20 Partien 25 Punkte erzielen konnte.

  • Erich Jabs hat sich bei der Quickborner Speeldeel nicht nur als Schauspieler in vielen Rollen, sondern auch als Bühnenbauer hervorgetan.

  • Wir möchten Menschen ehren, die sich durch besondere Leistungen oder Verdienste hervorgetan haben.

  • Es sei denn, sie hätten sich als hochkarätige Forscher hervorgetan.

  • Der Thronfolger hatte sich in der Vergangenheit auch als glühender Gegner der Gentechnik hervorgetan.

  • Die Berliner Grünen haben sich noch nie sonderlich hervorgetan, wenn es um innerparteiliche Solidarität ging.

  • Besonders unrühmlich hat sich dabei die deutsche Bundesregierung hervorgetan.

  • Positiv hervorgetan haben sich in diesem Zusammenhang bereits BASF und Henkel, die sich für die Entschuldung von Töchtern getrennt haben.

Häufige Wortkombinationen

  • sich durch Verdienste hervortun

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb her­vor­tun be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × R, 1 × E, 1 × H, 1 × N, 1 × O, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × H, 1 × N, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und zwei­ten R mög­lich.

Das Alphagramm von her­vor­tun lautet: EHNORRTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ham­burg
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Völk­lingen
  5. Offen­bach
  6. Ros­tock
  7. Tü­bin­gen
  8. Unna
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Hein­reich
  2. Emil
  3. Richard
  4. Vik­tor
  5. Otto
  6. Richard
  7. Theo­dor
  8. Ulrich
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Hotel
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Vic­tor
  5. Oscar
  6. Romeo
  7. Tango
  8. Uni­form
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

hervortun

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort her­vor­tun kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

aus­zeich­nen:
sich (durch etwas) hervortun, sich positiv von den Übrigen unterscheiden
bril­lie­ren:
sich mit einer Leistung hervortun
glän­zen:
eine hervorragende Leistung erbringen, brillieren, sich durch etwas hervortun

Häufige Rechtschreibfehler

  • hervorthun (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: hervortun. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: hervortun. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10320233 & 574654. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. rp-online.de, 30.11.2023
  2. otz.de, 15.07.2022
  3. kreiszeitung.de, 08.05.2020
  4. freitag.de, 11.12.2017
  5. gamestar.de, 21.11.2016
  6. zeit.de, 22.12.2015
  7. abendblatt.de, 23.05.2014
  8. gn-online.de, 28.01.2013
  9. schwaebische.de, 19.01.2012
  10. fr-online.de, 12.11.2011
  11. aichacher-zeitung.de, 01.07.2010
  12. faz.net, 11.03.2009
  13. hockeyweb.de, 19.11.2008
  14. abendblatt.de, 14.04.2007
  15. volksstimme.de, 11.11.2006
  16. archiv.tagesspiegel.de, 29.08.2005
  17. spiegel.de, 14.07.2004
  18. archiv.tagesspiegel.de, 21.02.2003
  19. welt.de, 08.06.2002
  20. welt.de, 11.04.2002
  21. Rhein-Neckar Zeitung, 23.04.2001
  22. Berliner Zeitung 2000
  23. Junge Welt 1999
  24. BILD 1998
  25. TAZ 1997
  26. Welt 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995