grübeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡʁyːbl̩n]

Silbentrennung

grübeln

Definition bzw. Bedeutung

Über etwas angestrengt, intensiv nachdenken; sich mit quälenden Gedanken herumschlagen.

Konjugation

  • Präsens: grübele/​grüble, du grübelst, er/sie/es grübelt
  • Präteritum: ich grü­bel­te
  • Konjunktiv II: ich grü­bel­te
  • Imperativ: grübele/​grüble! (Einzahl), grübelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­grü­belt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für grü­beln (Synonyme)

(sich) das Hirn zermartern (ugs., übertreibend)
(sich) den Kopf zerbrechen (fig.)
brüten (über):
große Hitze ertragen, die drückend auf einem lastet
über etwas angestrengt nachdenken
(angestrengt) nachdenken:
sich eingehend in Gedanken mit etwas oder jemandem beschäftigen
(sich etwas) bewusst machen
(sich etwas) durch den Kopf gehen lassen (ugs.)
(sich über etwas) Gedanken machen
(sich mit etwas) auseinandersetzen:
jemandem etwas darlegen, erklären
Personen, die nebeneinander sitzen, voneinander trennen
bedenken:
etwas für sich überlegen
jemandem etwas zukommen lassen, jemandem etwas schenken
in sich gehen
klamüsern (ugs.):
etwas genau untersuchen, nachforschen, über etwas genau nachdenken
nachgrübeln:
lange über eine Sache nachdenken
nachsinnen:
Gedanken zu einem gewissen Thema nachhängen
sich Gedanken über etwas Geschehenes machen, mit dem Ziel zu einer Einschätzung oder Lösung zu gelangen
(etwas) reflektieren:
etwas anstreben, erreichen versuchen
Gedanken hinwenden, nachdenken, (Lage) überdenken, etwas bedenken
überdenken:
über etwas prüfend und intensiv nachdenken
überlegen:
deutlich besser oder stärker
(jemandes) Gedanken kreisen (um)
sinnieren:
über etwas grüblerisch nachdenken
knobeln:
den Zufall (in einem Spiel) bestimmen lassen, welcher der Spieler gewinnt oder ausgewählt wird
ein Würfelspiel spielen
sich den Kopf zerbrechen

Beispielsätze

  • Er grübelt die ganze Zeit darüber, warum ihn seine Frau verlassen hat.

  • Während wir in die Grube einfuhren, grübelte ich darüber nach, ob ich mir nicht doch besser eine Arbeit an der Oberfläche suchen sollte.

  • Seit Tagen grüble ich über dieses Problem.

  • Während die Weisen grübeln, erobern die Dummen die Festung.

  • Manchmal grübelt man zu viel.

  • Pubertät ist, wenn man grübelt und nicht weiß worüber.

  • Bob grübelte über das Thema.

  • Vergebens grübelt ihr ihm nach.

  • Er grübelte drei Tage über dem Problem, bevor er irgend etwas unternahm.

  • Stundenlang saß ich dort und grübelte.

  • Bob grübelt über das Thema nach.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dann grübeln sie wieder.

  • Dabei hatte Harting schon vor der Medaillenvergabe über seine technischen Schwierigkeiten gegrübelt.

  • Ein so knappes Ergebnis lässt Dübner allerdings grübeln.

  • Da kommt man wirklich ins grübeln, ob dies der richtige Verein ist!

  • Da mußte Beck nicht lange grübeln.

  • Frauen grübeln wie sie Baby und Beruf vereinbaren.

  • Über beides müssen nun die wahren Herren des Kontinents, die 15 Regierungen, erst einmal grübeln und entscheiden.

  • Die Buchautoren müssen gegrübelt haben, welches Rezept man dazu "filmreif kochen" könnte.

  • Das ist besser, als untätig auf der Matte zu hocken und zu grübeln, während die Tage verstreichen.

  • Sorgenvoll grübeln Katholiken und Protestanten erst einmal über diejenigen nach, die der Institution verloren gingen.

Häufige Wortkombinationen

  • über etwas grübeln, ins Grübeln kommen, jemanden ins Grübeln bringen, jemanden zum Grübeln bringen

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf grü­beln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm grü­beln be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R & 1 × Ü

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ü
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem Ü mög­lich.

Das Alphagramm von grü­beln lautet: BEGLNRÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Unna
  4. Ber­lin
  5. Essen
  6. Leip­zig
  7. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Über­mut
  4. Berta
  5. Emil
  6. Lud­wig
  7. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Uni­form
  4. Echo
  5. Bravo
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

grübeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort grü­beln kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Grüb­le­rin:
weibliche Person, die viel grübelt
Grüb­ler:
Person, die viel grübelt
ru­mi­nie­ren:
grübeln; übermäßig stark nachdenken; reflektieren
sin­nen:
nachdenken, grübeln

Buchtitel

  • Gewinner grübeln nicht Marcus Täuber, Pamela Obermaier | ISBN: 978-3-99060-134-1
  • Lebe mehr, grüble weniger Pia Callesen | ISBN: 978-3-40786-582-3
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: grübeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: grübeln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11140195, 9978917, 5129644, 5049062, 1919467, 1854121, 1782695, 1550328, 1220686 & 653422. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. fr.de, 11.02.2022
  2. lvz-online.de, 14.08.2013
  3. feedsportal.com, 28.06.2011
  4. haz.de, 12.08.2009
  5. welt.de, 05.07.2006
  6. sueddeutsche.de, 29.11.2003
  7. sz, 31.01.2002
  8. Berliner Zeitung 2000
  9. TAZ 1997
  10. Süddeutsche Zeitung 1995