glorifizieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˌɡloʁifiˈt͡siːʁən]

Silbentrennung

glorifizieren

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden mit viel Ruhm ehren.

Begriffsursprung

Entlehnung von lateinisch glorificare

Konjugation

  • Präsens: glorifiziere, du glorifizierst, er/sie/es glo­ri­fi­ziert
  • Präteritum: ich glo­ri­fi­zier­te
  • Konjunktiv II: ich glo­ri­fi­zier­te
  • Imperativ: glorifizier/​glorifiziere! (Einzahl), glo­ri­fi­ziert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: glo­ri­fi­ziert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für glo­ri­fi­zie­ren (Synonyme)

(jemanden) gottgleich verehren
anbeten:
in besonderem Maße bewundern, übertrieben verehren
Religion: einen Gott, eine höhere Macht, durch Gebet verehren
anhimmeln (ugs.):
jemanden (übertrieben) schwärmerisch lieben, verehren
jemanden schwärmerisch, bewundernd, hingebungsvoll ansehen
beweihräuchern:
mit dem Rauch von Weihrauch umhüllen
übertrieben loben, preisen, oft mit dem Unterton, dass dies peinlich oder unangemessen ist
eine (ihm / ihr) nicht zukommende Bedeutung beimessen
eine (ihm / ihr) nicht zukommende Bedeutung verleihen
emporstilisieren
hochjubeln:
ein besseres als eigentlich gerechtfertigtes Urteil über etwas abgeben
mit hoher Drehzahl laufen lassen
hochstilisieren:
etwas durch übertriebenes Lob bedeutender, wichtiger machen als es tatsächlich ist
huldigen (geh.):
einer Gewohnheit treu sein
jemandem seine Ergebenheit, Verehrung zeigen
idealisieren (Hauptform):
höher einschätzen oder darstellen, als der Realität entspricht
in den Himmel heben (fig.)
mit einem Glorienschein umgeben
mit einem Glorienschein versehen
stilisieren (zu):
vereinfachen, vereinfachend darstellen
überhöhen:
etwas höher machen als vorher
etwas übersteigert darstellen; etwas extremer darstellen, als es ist
verbrämen:
etwas negativ Besetztes verschleiern
etwas umranden und damit verzieren
vergöttern:
mehr als gewöhnlich, extrem stark (abgöttisch) lieben und verehren
verherrlichen:
etwas (übertrieben) als großartig darstellen; etwas überschwänglich preisen
verklären:
idealisiert darstellen, die negativen Seiten übersehen
in Aussehen oder Haltung: einen glücklichen Ausdruck bekommen

Sinnverwandte Wörter

lob­prei­sen:
jemanden oder etwas mit Lobpreis ehren, jemanden laut und überschwänglich preisen

Beispielsätze

Nach dem großen Sieg wurde der Herrscher vom Volk glorifiziert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Er glorifiziert nicht, sondern erzählt eben.

  • Fragen beantwortete er nur teilweise, beschwerte sich über die Haftbedingungen und glorifizierte den IS.

  • Aber die Verkürzung parlamentarischer Rechte und Verfahren darf nicht glorifiziert werden.

  • Aber meiner Meinung nach wird die Gewalt und der Brandstifter der brennenden Stadt nicht glorifiziert, es wird einfach gezeigt.

  • Die Frage scheint daher nicht unberechtigt, was daran schützenswert und zu glorifizieren sei.

  • In den USA werden Schusswaffen glorifiziert.

  • Man darf sie aber auch nicht glorifizieren.

  • Um von Journalisten glorifiziert zu werden.

  • Wer den Kommunismus glorifiziert und verharmlost, der kann niemals ein aufrechter Demokrat sein.

  • Anstatt zu glorifizieren, wäre Kritik angebracht an der Politik der Stadtverwaltung solche riesen Ladenflächen im Stadtgebiet zuzulassen.

  • Auch die Symbole wurden abgekupfert und man hat sich auf germanische Traditionen gestützt und diese glorifiziert.

  • Gibt es sie nun oder gibt es sie nicht, die freie Liebe in der Südsee, wie sie in so vielen Büchern und Filmen glorifiziert wurde?

  • Nazis und Islamisten glorifizieren den Tod - denken Sie zum Beispiel an die Selbstmordattentäter im politischen Islam.

  • Umgehend nutzten die hartleibigen unter den Genossen diesen Vorgang als Chance, die DDR samt ihrem Geheimdienst zu glorifizieren.

  • Überhaupt hat Reuter seine Lehr- und Studienjahre nicht gerade glorifiziert.

  • Das staatliche Fernsehen sendet permanent Lieder, in denen Hussein glorifiziert wird.

  • Es war ganz deutlich zu spüren: Niemand wollte am Samstag Lothar Matthäus glorifizieren.

  • Wir wollen nicht, dass jetzt jemand die Waffenkultur glorifiziert", erklärte Kimberly Mariani von Handgun Control.

  • Dazu gehört auch, daß man(n) die eigenen sportlichen Leistungen glorifiziert und den Hang zur Untreue vertuscht.

  • Für Monse war klar, das "der in Frankfurt glorifizierte" Trainer Wolke mal wieder hinter seinem Rücken aktiv geworden war.

  • Sie sei aber "weder bereit, die Geschichte der DDR zu glorifizieren, noch, sie wegzuwerfen".

  • Der Zuschauer sieht in ihm das Abbild seiner eigenen Beschränktheit glorifiziert", so Eco.

  • Er sei kein Held und hätte keinerlei Interesse daran, das Gangleben oder sich selbst als Gangmitglied zu glorifizieren.

  • Ein Mann, der mit seinem Parfum, seinen transparenten Kleidern und seinem Make-up die Reize des Femininen glorifizierte.

  • Der 33jährige neigt nicht dazu, das DDR-Sportsystem zu glorifizieren, weiß um die politischen Hintergründe.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf glo­ri­fi­zie­ren?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Verb glo­ri­fi­zie­ren be­steht aus 13 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × I, 2 × E, 2 × R, 1 × F, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × O & 1 × Z

  • Vokale: 3 × I, 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × F, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem O, ers­ten I, zwei­ten I und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von glo­ri­fi­zie­ren lautet: EEFGIIILNORRZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Leip­zig
  3. Offen­bach
  4. Ros­tock
  5. Ingel­heim
  6. Frank­furt
  7. Ingel­heim
  8. Zwickau
  9. Ingel­heim
  10. Essen
  11. Ros­tock
  12. Essen
  13. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Lud­wig
  3. Otto
  4. Richard
  5. Ida
  6. Fried­rich
  7. Ida
  8. Zacharias
  9. Ida
  10. Emil
  11. Richard
  12. Emil
  13. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Lima
  3. Oscar
  4. Romeo
  5. India
  6. Fox­trot
  7. India
  8. Zulu
  9. India
  10. Echo
  11. Romeo
  12. Echo
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

glorifizieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort glo­ri­fi­zie­ren kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: glorifizieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: glorifizieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  2. nn.de, 03.05.2022
  3. augsburger-allgemeine.de, 29.06.2022
  4. welt.de, 31.08.2020
  5. kino-zeit.de, 13.01.2020
  6. welt.de, 11.02.2017
  7. taz.de, 24.10.2017
  8. blick.ch, 15.03.2016
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  11. lr-online.de, 26.11.2008
  12. winfuture.de, 07.12.2007
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  14. spiegel.de, 26.11.2006
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  16. archiv.tagesspiegel.de, 23.02.2004
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  18. DIE WELT 2000
  19. Berliner Zeitung 2000
  20. Berliner Zeitung 1998
  21. Welt 1998
  22. TAZ 1997
  23. Berliner Zeitung 1997
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. TAZ 1996
  26. Berliner Zeitung 1995