fakultativ

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌfakʊltaˈtiːf ]

Silbentrennung

fakultativ

Definition bzw. Bedeutung

  • Linguistik, von Regeln oder sprachlichen Einheiten: so, dass man es im Satzzusammenhang einsetzen kann, aber nicht einsetzen muss.

  • möglich, aber nicht zwingend erforderlich; freiwillig

Begriffsursprung

Von französisch facultatif entlehnt, einer Ableitung zu französisch faculté „Möglichkeit“; dies geht auf lateinisch facultas „Möglichkeit“ zurück

Anderes Wort für fa­kul­ta­tiv (Synonyme)

(je) nach Wunsch
bedarfsweise
nach eigenem Belieben
nach eigenem Ermessen
optional:
wählbar; nicht obligatorisch; man kann sich entscheiden, ob man es macht oder nicht
wahlfrei:
der freien Auswahl überlassen
wahlweise:
nach eigener Wahl; so, dass man wählen kann

Gegenteil von fa­kul­ta­tiv (Antonyme)

ob­li­gat:
als Begleitstimme selbstständig geführt und deshalb nicht weglassbar
dazugehörig
ob­li­ga­to­risch:
verpflichtend, verbindlich, vorgeschrieben, zwingend erforderlich

Beispielsätze

  • Der Ausflug auf dem Kreuzfahrtschiff ist fakultativ, er gehört nicht zum Pflichtprogramm und ist in der Regel mit Zusatzkosten verbunden.

  • Fakultative Anaerobier können ohne Sauerstoff leben, können aber auch Sauerstoff vertragen.

  • Die Kommasetzung ist in diesem Fall fakultativ.

  • Unsere Schule bietet eine Menge von fakultativen Nachmittagsbeschäftigungen an.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese untersteht lediglich dem fakultativen Referendum.

  • Bestimmte Freihandelsabkommen sollen künftig nicht mehr dem fakultativen Referendum unterstehen.

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass der Gemeindeversammlungsentscheid dem fakultativen Referendum unterstehen wird, ist gross.

  • Ist dieses einverstanden, untersteht ein solcher Beschluss dem fakultativen Referendum.

  • Zudem soll dem Volk mit dem fakultativen Referendum die Möglichkeit gegeben werden, sich zur Vorlage äussern zu können.

  • Weil das Quorum nicht erreicht wurde, unterliegt der Beschluss dem fakultativen Referendum.

  • Jetzt die fakultativen Ausgaben, wie zum Beispiel eine neue Uhr.

  • Beschlüsse, welche die Zusammenarbeit wesentlich verändern oder erweitern, sollen dem fakultativen Referendum unterstehen.

  • Steuererhöhungen bis zu fünf Prozent sollen dem fakultativen Referendum unterstellt werden.

  • Schon heute unterstehen Staatsverträge dem fakultativen Referendum.

  • Im weiteren dürfte es nicht dem Parlament nicht mehr erlaubt sein, Gesetze ohne fakultatives Referendum zu verabschieden.

  • Umstrittenes fakultatives Referendum Differenzen gibt es in der Frage des fakultativen Referendums.

  • Es wäre auch diesmal fakultativ, die Gemeinden könnten also selber entscheiden, ob sie es einführen wollen oder nicht.

  • Für eingeführte Erzeugnisse ist es fakultativ.

  • Als fakultatives Risiko wird genau eingegrenztes Risiko wie die Feuerversicherung für eine Industrieanlage bezeichnet.

  • Der Bundesrat will das erste neu verhandelte Doppelbesteuerungsabkommen dem fakultativen Referendum unterstellen.

  • Diese hatte die fakultative Einführung des steuerprivilegierten Bausparens in der ganzen Schweiz verlangt.

  • Ideal und natürlich ist das Zuhause bei der Mutter mit fakultativem zusätzlichem Kindergarten.

  • Die Kirchen können in eigener Verantwortung fakultativ Religionsunterricht anbieten.

  • Die Unterschiede betreffen aber nicht allein irgendeinen fakultativen Luxus.

  • Dies bedarf eines Kommentars: Der Gesundheit-Checkup beinhaltet fakultativ auch ein EKG, ohne daß der Arzt dafür mehr Honorar erhält.

Häufige Wortkombinationen

  • fakultative Ergänzung, Regel

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf fa­kul­ta­tiv?

Wortaufbau

Das viersilbige Adjektiv fa­kul­ta­tiv be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × T, 1 × F, 1 × I, 1 × K, 1 × L, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 2 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × F, 1 × K, 1 × L, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten A, L und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von fa­kul­ta­tiv lautet: AAFIKLTTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Aachen
  3. Köln
  4. Unna
  5. Leip­zig
  6. Tü­bin­gen
  7. Aachen
  8. Tü­bin­gen
  9. Ingel­heim
  10. Völk­lingen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Anton
  3. Kauf­mann
  4. Ulrich
  5. Lud­wig
  6. Theo­dor
  7. Anton
  8. Theo­dor
  9. Ida
  10. Vik­tor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Alfa
  3. Kilo
  4. Uni­form
  5. Lima
  6. Tango
  7. Alfa
  8. Tango
  9. India
  10. Vic­tor

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

fakultativ

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort fa­kul­ta­tiv kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fakultativ. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fakultativ. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3351919 & 1901502. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. landbote.ch, 25.10.2023
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  6. schweizmagazin.ch, 11.04.2018
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  9. nzz.ch, 25.09.2014
  10. bernerzeitung.ch, 17.04.2013
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  13. nzz.ch, 08.06.2010
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  20. Berliner Zeitung 1997
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