darben

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈdaʁbn̩ ]

Silbentrennung

darben

Definition bzw. Bedeutung

Unerfüllte Bedürfnisse haben oder Entbehrungen ausgesetzt sein, sehr häufig auf Nahrungsmittel und Grundbedürfnisse bezogen.

Begriffsursprung

Verwandt mit dem gotischen ga-þarban (sich enthalten) bzw. Denominativ zum gotischen þarba (Mangel)

Konjugation

  • Präsens: darbe, du darbst, er/sie/es darbt
  • Präteritum: ich darb­te
  • Konjunktiv II: ich darb­te
  • Imperativ: darb/​darbe! (Einzahl), darbt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­darbt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für dar­ben (Synonyme)

(etwas) entbehren:
das Nichtvorhandensein einer Person bzw. einer Sache als persönlichen Mangel empfindend erdulden müssen
etwas für notwendig, vorteilhaft, passend, angenehm Erachtetes als fehlend, mangelnd empfinden; nicht besitzen
Hunger leiden
hungern (Hauptform):
anhaltend an Hunger leiden, über längere Zeit hinweg nicht genügend Nahrung zu sich nehmen
heftig nach etwas verlangen, sich nach etwas sehnen
hungrig sein
Kohldampf schieben (ugs.)
Mangel haben (an) (geh., veraltet)
Mangel leiden (an)
nichts zu essen haben
Not leiden (an)
schmachten:
eine irgendwie geartete Entbehrung erleiden (insbesondere hungern und/oder dürsten)
seinen Hunger und Durst bei jemandem stillen, ohne etwas zu bezahlen

Sinnverwandte Wörter

dürs­ten:
Durst haben
nach etwas verlangen, etwas haben wollen
fas­ten:
(aus körperlichen oder religiösen Gründen) für eine bestimmte Zeit auf alle oder gewisse Nahrung verzichten
Man­gel:
Fehler bzw. das Fehlen von zugesicherten Eigenschaften einer Sache oder eines Rechts
Fehler, Unvollkommenheit bei einer Sache
Not­durft:
gehoben, Physiologie: Ausscheidung von Kot oder Urin
veraltet, Sozialleben: das zum menschlichen Leben und Überleben Allernotwendigste
ve­ge­tie­ren:
auf einer niedrigen Stufe (der Lebensqualität) leben

Gegenteil von dar­ben (Antonyme)

in Saus und Braus leben
wohlsein

Beispielsätze

  • Ich habe keine Lust mehr zu darben, wollen wir nicht mit der Fastenkur aufhören?

  • Der Sender darbt, da die Gelder fehlen.

  • Die Menschen darben dahin, da sie nichts zu essen haben.

  • Hast du genug und Überfluss, denk' auch an den, der darben muss.

  • Ich werde alsbald darben.

  • Die Finanzkrise lehrt, dass, wo auf Bänken Menschen darben, Banken nicht auf Dauer prosperieren können.

  • Das ganze Leben hat sie gedarbt.

  • Die Leute strebten und darben.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Nein, darben musste Tschechiens vor dem Abschied stehender Präsident Miloš Zeman in seinen zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht.

  • Ein Diktator, von Frankreich gesponsert, welcher den anglophonen Teil darben lässt, nicht nur die Bamileke.

  • Damit die übrigen Bewohner nicht darben müssen, ist die Digitalisierung Chefsache geworden.

  • Gleichzeitig darben die heimischen Hersteller: Die Solarbranche liegt am Boden, nun droht der Windkraft ein ähnliches Schicksal.

  • Wenn man der Politik und den Medien glaubt geht es doch allen Deutschen hervorragend und kein Rentner muss darben?

  • Auch dem 73-jährigen O'Malley, der bis zur Krise Konzernchef von Petroplus war und im Mai das VR-Präsidium niederlegte, muss nicht darben.

  • Nicht nur Bundesräte – auch Regierungsräte der meisten Kantone, die freiwillig oder unfreiwillig ihren Sessel räumen, müssen nicht darben.

  • Wenn wir dann nur mit den Guten handeln, können wir in Ehren darben und werden wieder auf die Politiker schimpfen.

  • Ist es seine Schuld, dass andere unter der Nebeldecke darben?

  • Der Finanzsektor und stark exportorientierte Branchen wie die Maschinenindustrie dürften 2009 hingegen darben.

  • Es ist ein Beitrag im Rahmen des aufwendigen Kulturprogramms zur WM 2006: Auch die Geistesmenschen unter den Fans sollen nicht darben.

  • Und selbst wer in der Zubehörliste seines Herstellers nicht fündig wird, braucht nicht zu darben.

  • Im Alter braucht Eaton nicht zu darben.

  • Rings um die für ihre Samoware weithin bekannte Stadt darben die Bergarbeiter.

  • Selbst wer auf Festtagsbraten schwört, muß nicht darben, dafür sorgt schon der Biometzger.

  • Ohne Koka müssen sie wirtschaftlich darben.

Häufige Wortkombinationen

  • dahin darben

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf dar­ben?

Anagramme

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm dar­ben be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × E, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 1 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × D, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von dar­ben lautet: ABDENR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Aachen
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Anton
  3. Richard
  4. Berta
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. Alfa
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 8 Punkte für das Wort.

darben

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort dar­ben kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: darben. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: darben. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5214206, 5096293, 1988895, 1829942 & 1716083. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. saechsische.de, 21.01.2023
  3. bazonline.ch, 17.07.2021
  4. solothurnerzeitung.ch, 14.04.2020
  5. welt.de, 16.08.2019
  6. derstandard.at, 08.03.2017
  7. nzz.ch, 05.05.2015
  8. blick.ch, 26.09.2014
  9. focus.de, 28.02.2011
  10. tagesanzeiger.ch, 29.07.2010
  11. cash.ch, 09.10.2008
  12. spiegel.de, 24.01.2006
  13. spiegel.de, 07.05.2004
  14. Berliner Zeitung 2000
  15. Welt 1998
  16. TAZ 1997
  17. Die Zeit 1995