breitmachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbʁaɪ̯tˌmaxn̩ ]

Silbentrennung

breitmachen

Definition bzw. Bedeutung

  • (viel) Raum, Platz einnehmen (mehr als eigentlich angemessen ist)

  • mehr und mehr Personen betreffen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb machen mit dem Adjektiv breit.

Konjugation

  • Präsens: mache breit, du machst breit, er/sie/es macht breit
  • Präteritum: ich mach­te breit
  • Konjunktiv II: ich mach­te breit
  • Imperativ: mach breit! (Einzahl), macht breit! (Mehrzahl)
  • Partizip II: breit­ge­macht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für breit­ma­chen (Synonyme)

(mächtig) ins Kraut schießen (fig.)
(stark) im Kommen (sein)
auf dem Vormarsch (sein) (fig.)
(sich) ausbreiten:
an Einfluss, Ausmaß, Fläche, Raum zunehmen; in einen größeren Umkreis gelangen
eine bestimmte räumliche Ausdehnung haben; sich erstrecken, bis zu etwas hin reichen
grassieren (geh.):
Krankheiten: sich verbreiten, gehäuft auftreten, um sich greifen
Hochkonjunktur haben (fig.)
Konjunktur haben (fig.)
mehr werden (ugs.)
Platz greifen (geh.)
sprießen (geh., fig.):
neu entstehen
zu wachsen beginnen, keimen; austreiben
um sich greifen
umgehen:
ein physisches Hindernis umgehen, einen Umweg nehmen, aber auch mit übertragener Bedeutung: etwas auf eine umständliche Weise erledigen, weil die normale, einfache Weise aus irgendeinem Grunde in diesem Falle nicht funktioniert
(sich) verbreiten:
etwas an viele Menschen bekanntgeben
in einem großen Umkreis verteilen
Verbreitung finden
viele Anhänger finden (Idee)
(sich) breit machen (ugs.)
belagern:
eine militärische Taktik anwenden, bei der eine feindliche Stellung umschlossen wird, um ihren Nachschub abzuschneiden
etwas oder jemanden ausdauernd umringen
besetzt haben
besetzt halten
(sich) dickmachen (ugs.)
in Beschlag nehmen
mit Beschlag belegen
Platz beanspruchen
(sich) (zahlreich) versammeln:
Personen um sich scharen, zusammenziehen
sich an einem Ort treffen (sammeln)
(an) Akzeptanz gewinnen
(mittlerweile) allgemein akzeptiert werden
an Boden gewinnen
immer mehr Anhänger finden
sich ausbreiten
sich behaupten
sich durchsetzen
sich verbreiten
Zulauf finden
(festen) Fuß fassen
(irgendwohin) gehen, um zu bleiben
(seine) Heimat finden (auch figurativ)
(sich) häuslich niederlassen
ansässig werden (fachspr., Amtsdeutsch)
(sich) ansiedeln:
reflexiv: an einem Ort auf Dauer leben, sich dort niederlassen
transitiv: etwas irgendetwas anderem zuordnen, zum Beispiel einer Epoche, einer Rangstufe, einem Bereich oder Ähnlichem
einwurzeln:
direkt und übertragen: Wurzeln schlagen, bleiben und wachsen
heimisch werden
kommen um zu bleiben
(sich) niederlassen (Hauptform):
einen Gegenstand senken/auf den Boden legen
sich an einem Ort ansiedeln; an einem Ort ein Geschäft eröffnen
seine Zelte aufschlagen (fig.)
(irgendwohin) ziehen:
(Konsequenzen, Schlüsse und so weiter) bilden und entsprechend handeln
beide Hilfsverben: eine Spielfigur bewegen
(sich) etablieren:
etwas dauerhaft einrichten, ins Leben rufen
sich häuslich einrichten

Sinnverwandte Wörter

do­mi­nie­ren:
etwas (eine Sache) bestimmen, (maßgeblich) prägen
jemanden, etwas beherrschen
sich häuslich einrichten
wach­sen:
allmählich größer werden; von der Größe, vom Umfang her zunehmen
im Laufe der Zeit länger werden; an Länge gewinnen

Gegenteil von breit­ma­chen (Antonyme)

zu­rück­zie­hen:
(Truppen) wieder zum Ausgangsort verlegen
den Kontakt zu anderen Menschen abbrechen oder sich von anderen Menschen entfernen, um ungestört allein zu sein

Redensarten & Redewendungen

  • die Beine breitmachen

Beispielsätze

  • Jetzt macht sich eine gewisse Ratlosigkeit breit.

  • Im chinesischen Viertel haben sich neuerdings überall Italiener breitgemacht.

  • Unter den Wartenden hatte sich eine miese Stimmung breitgemacht, hie und da kam es zu lautstarken Beschwerden.

  • Musst du dich hier im Wohnzimmer so breitmachen? Pack mal deine Klamotten zusammen und bring die in dein Zimmer.

  • Tom hat sich auf dem Sofa breitgemacht.

  • Wir verlangen sehr oft nur deshalb Tugenden von anderen, damit unsere Fehler sich bequemer breitmachen können.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • In einigen Teilen der Gesellschaft hat sich eine gewisse Resignation breitgemacht.

  • Er spricht von einer "großen Enttäuschung", die sich bei den Eltern breitgemacht hat.

  • Eine ehrliche Abfuhr ist dann manchmal besser, als wenn sich bei der Frau erstmal Gefühle breitmachen.

  • Es ist bedrückend, was sich am Rand der Gesellschaft breitgemacht hat.

  • Dafür haben sich Ideologien breitgemacht, die als "Werte" deklariert sind, aber mit Werten nichts mehr zu tun haben.

  • Am Markt hat sich in letzter Zeit durchaus eine gewisse Begeisterung für Tornos breitgemacht.

  • Auch in hat sich der Buchsbaumzünsler breitgemacht.

  • Dann kann sich die Vorfreude jetzt also breitmachen.

  • Ich nehme an, man spricht dort auch über die Chinesen, die sich in der Premier League immer mehr breitmachen.

  • Bei vielen wird sich Rassismus breitmachen, wenn die den Menschen da so live sehen.

  • Es sei erschreckend, dass sich eine Art allgemeine Hysterie in politischen Debatten breitgemacht habe.

  • Weil sich in Hamburg schon Schweiger alias Tschiller breitgemacht hat, wurden die beiden zur Bundespolizei hochgelobt.

  • Beim medizinischen Personal und bei den Reinigungskräften hat sich Angst wegen den vielen aufgedeckten Problemen breitgemacht.

  • Da, wo die sich breitmachen, ja.

  • Im Gegenzug verhindert die von ihnen gebildete Säure, dass sich Krankheitserreger breitmachen.

  • Innerhalb von nur drei Monaten haben sich unter den Topmanagern deutliche Sorgen breitgemacht.

  • Wo einst Vertrauen herrschte, hat sich Misstrauen breitgemacht.

  • Auch unter ihren Kollegen soll sich etwas Unmut breitgemacht haben, weil sich das Interesse so sehr auf sie konzentrierte.

  • Damit spielte Huber auf Befürchtungen an, unter Evangelikalen könnte sich Fundamentalismus breitmachen.

  • Beim Bauernverband wundert man sich über den feindseligen Ton, der sich seit der BSE-Krise zwischen Grünen und DBV breitgemacht hat.

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb breit­ma­chen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem T und A mög­lich.

Das Alphagramm von breit­ma­chen lautet: ABCEEHIMNRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Ros­tock
  3. Essen
  4. Ingel­heim
  5. Tü­bin­gen
  6. Mün­chen
  7. Aachen
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Richard
  3. Emil
  4. Ida
  5. Theo­dor
  6. Martha
  7. Anton
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Romeo
  3. Echo
  4. India
  5. Tango
  6. Mike
  7. Alfa
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

breitmachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort breit­ma­chen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: breitmachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: breitmachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11937794 & 2424143. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 07.10.2023
  2. kleinezeitung.at, 24.06.2022
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  4. general-anzeiger-bonn.de, 30.06.2020
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  6. cash.ch, 21.02.2018
  7. idowa.de, 01.10.2018
  8. aachener-zeitung.de, 31.05.2017
  9. nzz.ch, 17.08.2017
  10. meinbezirk.at, 05.10.2016
  11. krone.at, 12.10.2016
  12. spiegel.de, 07.02.2015
  13. heise.de.telepolis.feedsportal.com, 11.10.2014
  14. faz.net, 25.11.2014
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  16. bernerzeitung.ch, 26.07.2011
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  20. welt.de, 14.01.2006
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  24. Rhein-Neckar Zeitung, 07.11.1999
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  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Berliner Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1995