beschämen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈʃɛːmən]

Silbentrennung

beschämen

Definition bzw. Bedeutung

Scham in jemandem hervorrufen

Konjugation

  • Präsens: ich beschäme, du beschämst, er/sie/es be­schämt
  • Präteritum: ich be­schäm­te
  • Konjunktiv II: ich be­schäm­te
  • Imperativ: beschäme! (Einzahl), be­schämt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­schämt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­schä­men (Synonyme)

(jemandem) Schande machen
(jemandem) sehr peinlich sein
(jemanden) am Nasenring durch die Manege führen (fig., variabel)
(jemanden) an der Nase durch den Ring führen (fig., variabel)
blamieren:
jemanden in eine peinliche Situation bringen, jemandem eine Blamage zufügen
sich selbst bloßstellen, sich lächerlich machen
bloßstellen:
jemanden vor anderen blamieren
sich vor anderen blamieren
demütigen:
jemanden durch Worte oder Handlungen erniedrigen, in seiner Würde und seinem Stolz verletzen
sich selbst vor jemandem erniedrigen, herabsetzen
entehren:
so handeln, dass jemand seine Ehre verliert
entwürdigen:
jemandem oder etwas den innewohnenden oder beigegebenen Wert, die Wertigkeit (die Würde) nehmen
erniedrigen:
etwas umgestalten, so dass es niedriger wird
jemanden (moralisch) abstufen, abwerten
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
verlegen machen

Beispielsätze

  • Der Lehrer beschämte den Schüler, indem er alle Fehler aus dem Diktat vor der ganzen Klasse laut vorlas.

  • Ich war zutiefst beschämt.

  • Ich weiß, dass Tom beschämt ist.

  • Tom ist beschämt.

  • Tom sieht beschämt aus.

  • Er war ein wenig beschämt.

  • Ich war nicht nur ein bisschen beschämt.

  • Ich bin beschämt.

  • Tom war beschämt.

  • Sie senkte beschämt das Haupt.

  • Tom ist ob des Verhaltens seines Sohnes beschämt.

  • Tom ließ beschämt den Kopf hängen.

  • „Es gefällt mir, wenn man mich als süß bezeichnet“, sagte Tom, leicht beschämt.

  • Der Völkermord in Darfur beschämt unser aller Gewissen.

  • Tom war überrascht und beschämt.

  • Tom und Maria machten beschämte Gesichter, als Johannes sie beim Küssen erwischte.

  • Tom und Maria schauten beschämt drein, als Johannes sie beim Küssen erwischte.

  • Tom sah beschämt aus.

  • Er beschämte seine ganze Familie durch sein Verhalten.

  • Ihr Gesang beschämt einen professionellen Sänger.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es tut deshalb besonders weh, es beschämt.

  • Manche Leute nutzen es, um andere zu beschämen, manche Leute nutzen es, um mich zu beschämen.

  • Als ich das erste Mal darüber informiert wurde, war ich beschämt über die Beleidigung, die ich Menschen zugefügt haben könnte.

  • Wie Mayella wollte sie mit ihren Tränen und Ermahnungen beschämen und ihrer Geschichte Glaubwürdigkeit verschaffen.

  • «Ich bin beschämt und angewidert von dem Verhalten meines Bruders», sagte der Unternehmer.

  • Er habe sich durch die Ablehnung "beschämt und erniedrigt" gefühlt und fordert nun Schadenersatz.

  • Die Autofahrer, die von den Dezember-Aktionen betroffen waren, wirkten beschämt, sagt Strößenreuther.

  • Kiew dagegen steht immer mehr beschämt da, eiskalt, Menschen verachtend, vor allen Dingen wenn sie russisch sprechen!

  • Das funktioniert aber nur, wenn die Frauen sich beschämen lassen.

  • Auf dem Weg aber entbrannte unter ihnen ein Streit, denn Josef war tief beschämt über die Worte des Lehrers, und sie bedrückten ihn sehr.

  • Danach war er offenbar zu beschämt, um sich zu melden.

  • Dass Übergriffe in solcher Zahl auch in unseren Einrichtungen stattgefunden haben, beschämt mich und bewirkt in mir ein großes Erschrecken.

  • Nein, sie sind zu beschämt über das, was sie verloren haben.

  • Wie können sie es tun, ohne die Familien zu beschämen?

  • Betrogen, besoffen, beschämt: In seinem furiosen Roman "In Furcht erwachen" mutet Kenneth Cook seinem Helden größte Qualen zu.

  • Der jugendliche Canetti gehörte zur kleinen Gruppe Privilegierter in Frankfurt, er führte, was er später beschämt "unser Wohlleben" nannte.

  • Die Menschen erkennen, dass hinter der Maske "nur ein Junge" steckt, sie sind stolz und beschämt und gerührt.

  • Als Italiener war ich persönlich beschämt über diese Äußerungen.

  • Vor der ersten Probe des Stücks hat er angeblich noch nie ein Theater von innen gesehen, wie er mehr stolz als beschämt zu Protokoll gibt.

  • Ihre Schönheit beschämte selbst die Blumen, hieß es von Yang Guifei, einer der vier legendären Grazien des alten China.

  • Die Naturfreunde seien daraufhin beschämt davongezogen, erzählt der Rödelheimer.

  • Und nun stehe ich beschämt da.

  • "Der Verlassene fühlt sich tief gedemütigt und beschämt", weiß Mees aus der psychologischen Forschung.

  • Die geeignete Methode, einen Gegner zu beschämen, besteht darin, ihn zu entblößen.

  • Versagt man, beschämt man sich selbst. Man hat Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit.

  • Boltan ist so in seiner Löwenehre beschämt, daß er seinen Freund töten will.

  • Die nickten höflich und begruben beschämt ihre Köpfe in den Akten.

  • Sollen wir ihn 'rausholen und beschämen?

Übersetzungen

  • Englisch:
    • make someone feel ashamed
    • make someone feel embarrassed
    • humiliate
    • embarrass
    • shame
    • put to shame
    • abash
    • make someone ashamed
    • make someone embarrassed
  • Interlingua: avergoniar
  • Italienisch:
    • svergognare
    • umiliare
  • Klingonisch: tuHmoH
  • Schwedisch: få att skämmas

Was reimt sich auf be­schä­men?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­schä­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × Ä, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × S
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und Ä mög­lich.

Das Alphagramm von be­schä­men lautet: ÄBCEEHMNS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Umlaut-Aachen
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Ärger
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Alfa
  7. Echo
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

beschämen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­schä­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Be­schä­mung:
Vorgang, jemanden zu beschämen und Ergebnis dieses Vorgangs
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: beschämen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: beschämen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 9455271, 7464160, 6619302, 6618962, 6578264, 5338605, 4943226, 4943192, 3924718, 3864876, 3861408, 3274440, 3043168, 3035569, 2771694, 2770946, 2768793, 2369769 & 2249896. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
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  24. FREITAG 2000
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  26. TAZ 1997
  27. Die Zeit 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995