ausbedingen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaʊ̯sbəˌdɪŋən ]

Silbentrennung

ausbedingen

Definition bzw. Bedeutung

Als Voraussetzung (Bedingung) für seine Zustimmung fordern.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb bedingen mit dem Derivatem aus-.

Konjugation

  • Präsens: bedinge aus, du bedingst aus, er/sie/es bedingt aus
  • Präteritum: ich be­dang aus / be­ding­te aus
  • Konjunktiv II: ich bedänge aus
  • Imperativ: beding aus! / bedinge aus! (Einzahl), bedingt aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­be­dingt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­be­din­gen (Synonyme)

(etwas) an eine Voraussetzung knüpfen
(etwas) unter (den / einen) Vorbehalt stellen
(jemandem etwas) zur Auflage machen
(jemandem etwas) abverlangen:
eine Leistung, ein Verhalten oder Geld von jemandem verlangen
(auf etwas) beharren (Hauptform):
auf (selten: bei) etwas beharren, bezogen auf eine Meinung, einen Entschluss: etwas nicht aufgeben, hartnäckig an etwas festhalten, in etwas nicht nachgeben
standhaft, fest in etwas bleiben
bei der Forderung bleiben
(auf etwas) bestehen:
erfolgreich absolvieren
existieren, erhalten bleiben
(auf etwas) drängen:
Handlungsdruck erzeugen
jemanden zu einer Handlung bewegen, die er nicht ausführen möchte
(auf etwas) dringen:
etwas fordern, auf etwas bestehen
sich einen Weg bahnen, insbesondere Licht, Rauch und Ähnliches
(etwas) einfordern (Hauptform):
etwas mit Nachdruck fordern
fordern:
etwas (von jemandem) verlangen
zu einem Kampf herausfordern
(auf etwas) insistieren:
sich von etwas nicht abbringen lassen, beharren
(sich auf etwas) kaprizieren:
sich willkürlich, aus schierer Laune, überstürzt oder halsstarrig auf etwas festlegen
(auf etwas) pochen (ugs.):
(rhythmisch) (gegen etwas) schlagen
Ansage und Bieten beim Kartenspiel Poch
postulieren (geh., bildungssprachlich):
eine grundsätzliche Annahme oder Voraussetzung aufstellen
etwas fordern oder zur Bedingung machen
(etwas) reklamieren:
bildungssprachlich: etwas oder jemanden beanspruchen
sich über eine mangelhafte Kaufsache oder Dienstleistung beschweren (und Ersatz oder den Kaufpreis verlangen)
(kategorisch) verlangen:
an einen Gegenstand so herankommen, das man ihn greifen kann; erreichen
etwas notwendig machen, erfordern
(sich auf etwas) versteifen:
etwas so verändern, dass es steifer, härter oder belastbarer wird.
reflexiv: auf etwas bestehen
zur Bedingung machen

Sinnverwandte Wörter

aus­bit­ten:
sich ausbitten (reflexiv): etwas nachdrücklich fordern
sich ausbitten (reflexiv): jemandem um etwas bitten
vor­be­hal­ten:
jemandem oder sich selbst eine bestimmte Handlung/Maßnahme (für die Zukunft) offenlassen
mit Dativ und Akkusativ, veraltend: ersparen

Gegenteil von aus­be­din­gen (Antonyme)

aus­schlie­ßen:
einen Sachverhalt für unmöglich ansehen; in der Verneinung: für möglich erachten, dass ein genannter Sachverhalt vorliegen könnte
jemanden aus einer Gruppe oder von einem Ereignis fernhalten; dafür sorgen, dass jemand nicht dabei ist
ver­zich­ten:
Ansprüche auf etwas freiwillig aufgeben; etwas aus seiner freien Entscheidung heraus nicht tun

Beispielsätze (Medien)

  • Vertragsgemäß konnte der 61-jährige Krämer sich ausbedingen, nach Intendanz-Ende weiterhin zu inszenieren.

  • Zwar wird sich jedes Land das Recht ausbedingen, souverän über den Einsatz seiner Soldaten zu entscheiden.

Häufige Wortkombinationen

  • ein Recht ausbedingen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb aus­be­din­gen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × I, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × D, 1 × G, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem S, ers­ten E und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von aus­be­din­gen lautet: ABDEEGINNSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Ber­lin
  5. Essen
  6. Düssel­dorf
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Gos­lar
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Berta
  5. Emil
  6. Dora
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Gus­tav
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Bravo
  5. Echo
  6. Delta
  7. India
  8. Novem­ber
  9. Golf
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

ausbedingen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­be­din­gen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausbedingen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausbedingen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. sueddeutsche.de, 30.10.2002
  2. DIE WELT 2001