auflehnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌleːnən]

Silbentrennung

auflehnen

Definition bzw. Bedeutung

  • (die Arme) auf etwas stützen

  • gegen etwas oder jemanden Widerstand leisten

Konjugation

  • Präsens: lehne auf, du lehnst auf, er/sie/es lehnt auf
  • Präteritum: ich lehn­te auf
  • Konjunktiv II: ich lehn­te auf
  • Imperativ: lehn auf! / lehne auf! (Einzahl), lehnt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­lehnt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­leh­nen (Synonyme)

(den) Aufstand proben (geh., fig.)
(sich) erheben gegen
aufbäumen:
sich gegen etwas auflehnen, sich empören, sich widersetzen
sich ruckartig steil aufrichten
aufbegehren:
sich gegen etwas zur Wehr setzen, sich widersetzen
aufmucken (ugs.):
sich widersetzen (häufig erfolglos)
frondieren (geh., veraltet)
meutern (fig.):
sein Missfallen zum Ausdruck bringen
sich gegen die Schiffsleitung (oder gegebenenfalls andere Vorgesetzte) auflehnen
opponieren:
einen gegensätzlichen Standpunkt einnehmen
protestieren:
sich entschieden gegen etwas wenden
rebellieren:
sich kämpferisch gegen Bestehendes auflehnen
revoltieren:
einen Aufstand machen; sich an einer Revolte beteiligen; gegen jemanden/etwas aufbegehren, sich auflehnen
(sich) sträuben:
(Haare) sich aufrecht stellen
sich (merklich, aber nicht allzu stark) gegen etwas wehren, das man nicht will
(sich) widersetzen:
einer Verhaltensaufforderung oder Regel nicht folgen, diese zurückweisen oder missachten

Sinnverwandte Wörter

auf­stüt­zen:
auf etwas anderem (ab-)sichern, zusätzlichen Halt geben
sich in eine aufrechte Stellung bringen, während man sich von etwas zusätzlichen Halt geben lässt

Beispielsätze

  • Die Sklaven lehnten sich gegen ihren herrischen Besitzer auf.

  • Die Kinder dürfen bei Tisch nicht die Arme auflehnen.

  • Entweder man muss sich auflehnen, oder man macht sich mitschuldig.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Beim BVB haben sich die Fans zum Beispiel so sehr dagegen aufgelehnt, dass das Klubemblem bei diesen dritten Trikots jetzt mit dabei ist.

  • "Star Trek" für Soap-Fans: Atria 9 (Raechelle Banno) will sich gegen ihre früheren Herrscher auflehnen.

  • Auch damals seien die Bürger des damaligen Ostblocks mutig gewesen, als sie sich friedlich gegen das System aufgelehnt hätten.

  • Einen gewissen Einfluss dürfte haben, dass sich auch in Deutschland Färber auflehnen.

  • Nun hat der Atrium Verlag die „Urfassung“ neu aufgelehnt.

  • Die Tradition wollen sie bewahren und sich auflehnen gegen den Turbokommerz, der den Fußball zu verschlingen droht.

  • Sie haben sich selbst gegen die Unterdrückung in Ihrer muslimischen Familie aufgelehnt und sich von Ihrer Mutter emanzipiert.

  • Auch Bürger in Hiddestorf wollen sich dagegen auflehnen.

  • Die Al Saud versuchen sich als legitime, da muslimische und Scharia-treue Herrscher darzustellen, gegen die man sich nicht auflehnen darf.

  • Die Folgen davon dürften aber ganz andere als die von Ihnen erwarteten sein - die Verbraucher würden sich breit dagegen auflehnen.

  • Anders als viele andere Söhne hat Sten Meerheim sich gegen seinen Vater politisch nicht aufgelehnt.

  • Im Anschluss an die Zeremonie richtete Prayuth eine scharfe Warnung an all jene, die sich gegen den Militärputsch auflehnen.

  • Die Grossmutter wurde gross in den 60ern und hat sich partiell erfolgreich gegen das Spiessertum aufgelehnt.

  • In Israel gibt es genug jüdische Bürger, die sich gegen das Regime auflehnen.

  • Ich habe sehr großes Verständnis für die jungen Leute, weil ich weiß, dass sie sich auflehnen müssen!

  • Ich glaube, der Regisseur Scott Elliott wollte sich gegen etwas auflehnen, wie Brecht: seine Zuschauer aufrütteln.

  • Saddam Hussein war der Held vieler Araber, weil er sich gegen Israel und Amerika aufgelehnt hat.

  • Weil er sich dagegen aufgelehnt habe, sei er in den Arrest gekommen und in den Hungerstreik getreten.

  • Denn gegen dessen erklärten Willen werden sich die Länder nicht auflehnen, auch nicht mit Staatsverträgen.

  • Er hat freiwillig gelitten und sich nicht gegen seinen Tod aufgelehnt.

  • Die Schutzzonen Srebrenica und Zepa fielen in die Hände der angreifenden Serben, ohne daß die UNO sich dagegen ernsthaft aufgelehnt hätte.

Häufige Wortkombinationen

  • sich auf etwas auflehnen
  • sich gegen etwas auflehnen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­leh­nen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × F, 1 × H, 1 × L & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × H, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem F und H mög­lich.

Das Alphagramm von auf­leh­nen lautet: AEEFHLNNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Ham­burg
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Hein­reich
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Lima
  5. Echo
  6. Hotel
  7. Novem­ber
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort.

auflehnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­leh­nen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

quer­stel­len:
sich gegen jemandes Absichten auflehnen, diesen Widerstand entgegensetzen; für etwas nicht zugänglich sein, sich etwas gegenüber verschließen; sich einer Unternehmung nicht anschließen, sich an etwas nicht beteiligen
un­wir­schen:
sich unwirsch empören, sich harsch widersetzen, sich barsch auflehnen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: auflehnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: auflehnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 2898413. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. n-tv.de, 20.08.2021
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  7. derstandard.at, 26.12.2017
  8. haz.de, 03.08.2016
  9. nzz.ch, 23.04.2016
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  12. nzz.ch, 26.05.2014
  13. tagesanzeiger.ch, 21.06.2012
  14. derwesten.de, 06.10.2011
  15. szon.de, 29.07.2007
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  17. archiv.tagesspiegel.de, 18.12.2003
  18. Berliner Zeitung 1998
  19. Welt 1997
  20. Berliner Zeitung 1997
  21. Welt 1995