asketisch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [asˈkeːtɪʃ]

Silbentrennung

asketisch

Definition bzw. Bedeutung

Askese entsprechend; enthaltsam, entsagend; auf Vergnügungen und sinnfrohe Genüsse verzichtend.

Begriffsursprung

Mitte des 18. Jahrhunderts gemäß griechisch askētikos „enthaltsam, entsagungsvoll“ gebildet

Steigerung (Komparation)

  1. asketisch (Positiv)
  2. asketischer (Komparativ)
  3. am asketischsten (Superlativ)

Anderes Wort für as­ke­tisch (Synonyme)

entbehrungsreich (Hauptform):
reich an Entbehrungen, voller Entbehrungen
entbehrungsvoll
entsagungsvoll
karg:
bezogen auf eine Menge (beispielsweise Nahrung, Lohn): (sehr) knapp, gering, wenig
ertragsarm
aufs (absolut) Wesentliche reduziert
aufs Notwendigste reduziert
einfach gehalten
Einfachst- (Wortzusatz) (ugs., (unbeholfener Stil))
nur mit dem Allernotwendigsten versehen
puristisch:
auf den Purismus bezogen, nach Art des Purismus
puritanisch:
auf das Wesentliche beschränkt, einfach
den Puritanismus betreffend, zu ihm gehörend
sparsam (ausgestattet):
knapp bemessen, kaum ausreichend, spärlich
so, dass eine Ressource (zum Beispiel Geld, Wasser oder Ähnliches) möglichst lange reicht; wenig verbrauchend
spartanisch:
auf das Notwendigste reduziert, in der Art einer genügsamen Lebensweise
keine Steigerung: das antike Sparta betreffend

Weitere mögliche Alternativen für as­ke­tisch

abstinent:
auf bestimmte Genüsse (besonders Rauschmittel) völlig verzichtend
enthaltsam:
auf etwas verzichtend, mäßig oder ablehnend genießend
entsagend
keusch:
bestimmten moralischen Bedingungen entsprechend
sexuell enthaltsam

Gegenteil von as­ke­tisch (Antonyme)

ge­nie­ße­risch:
genießend, mit Genuss
se­xu­ell:
den Sex, die Sexualität betreffend
ver­schwen­de­risch:
in großer, nahezu unbegrenzter Menge vorhanden
unbedacht beim Ausgeben von Geld oder beim Einsatz von Vermögen

Beispielsätze

Eher asketisch als sexuell war unter anderem auch Andersen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Ronaldo hat seinem Leben als Fußballer alles untergeordnet, er lebt asketisch und trainiert härter als viele seiner Teamkollegen.

  • Wirkt sich ein asketischer Lebensstil ungünstig auf das Allgemeinbefinden aus, sollte man sich fragen, ob es das wert ist.

  • Mysterien suchen ist etwas für Leute mit viel Tagesfreizeit und einer asketischen Lebenseinstellung.

  • Ich bin nun mal kein Mönch, und dieses asketische Leben zermürbt und frustriert mich.

  • Die Spuren asketischer Hindus und Gin-seliger Engländer verblassen anscheinend.

  • Auch hier entfalten seine asketischen Einstellungen starke Wirkung.

  • Ich hatte es mir etwas asketischer vorgestellt.

  • Nun folgt nicht nur im alten Rom, sondern auch im Pop auf jede Phase der Dekadenz eine Welle der asketischen Erneuerung.

  • Lange sah eine asketische Linke im materiellen Konsum vor allem Ersatzbefriedigung, keine Erfüllung wahrer Wünsche.

  • Besuchte man William Pierce, begegnete man einem asketisch wirkenden, schmalen Mann mit müden Augenlidern.

  • Nur ein wenig asketischer, spröder noch ist er geworden.

  • Später wird der asketische Herr mit Hornbrille über die Bühne schweben wie Mr. Bojangles persönlich.

  • Bei Renate Künast verraten die Augenringe, ihr fast schon asketisches Erscheinungsbild die Krise der deutschen Agrarpolitik.

  • Der asketische Warhol hat den ziemlich runden Fassbinder tatsächlich gefragt, ob er denn keinen Sport treiben würde.

  • Sie erst machen das nachdrückliche Plädoyer für eine asketische Welthaltung sinnlich erfahrbar.

  • Im Gegensatz zu anderen Folkgrößen bevorzugte sie asketische, frostige Arrangements und gradlinige Songs.

  • Dessen Leben müsse "einsam und asketisch" sein.

  • Viel spricht dafür, daßSchmidts heutige Rolle als Mahner und Warner eine direkte Fortsetzung der asketischen Geste seiner Kanzlerzeit ist.

  • Politikern hat der asketische Linke, der kompromißlos für die Aussöhnung mit den Palästinensern eintrat, noch nie über den Weg getraut.

  • Von Zeit zu Zeit aber mag er's asketisch, sollte ihm das Hüttentrekking gerade näher am Herzen liegen als die Luxuskreuzfahrt.

  • Aus kirchlicher Perspektive könnte asketische Kommunikation zweierlei sein: konzeptioneller Ansatz und inhaltliche Forderung.

  • Entstanden ist der Sufismus als asketische Gegenbewegung bereits in der islamischen Frühzeit.

  • Von 1140 bis 1540 huldigten hier die asketischen Ordensbrüder dem Traume Jakobs und machten das Saaletal fruchtbar.

  • Was ist gegen Lebensfreude einzuwenden - ich wünsche mir keinen asketischen Sauertopf als neuen OB.

  • Das erfährt der immer etwas formell wirkende Noch-Oberbürgermeister - eine asketische Erscheinung mit straff zurückgekämmtem Haar.

  • Vielgestaltige Verzierungen und geprägte Ornamente im Verein mit Email und Brillanten wirken dabei dem asketischen Stil wiederum entgegen.

  • Die kühle, asketische Schönheit der Räume nimmt gefangen.

  • Ein asketisches Land seit Jahrtausenden, das einem geheimnisvollen Zeitplan zu folgen scheint.

Übersetzungen

Was reimt sich auf as­ke­tisch?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv as­ke­tisch be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × I, 1 × K & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und E mög­lich.

Das Alphagramm von as­ke­tisch lautet: ACEHIKSST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Salz­wedel
  3. Köln
  4. Essen
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Samuel
  3. Kauf­mann
  4. Emil
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Sierra
  3. Kilo
  4. Echo
  5. Tango
  6. India
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

asketisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort as­ke­tisch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ana­cho­ret:
asketisch lebender Einsiedler
Ro­bin­son:
jemand, der allein auf einer einsamen Insel (oder in einer ähnlich zivilisationsfernen Gegend) lebt, aber nicht asketisch wie ein Einsiedler
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: asketisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: asketisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. spiegel.de, 29.08.2014
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  5. jetzt.sueddeutsche.de, 13.01.2010
  6. archiv.tagesspiegel.de, 23.02.2004
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  10. archiv.tagesspiegel.de, 08.06.2003
  11. sueddeutsche.de, 26.07.2002
  12. welt.de, 04.10.2002
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  14. DIE WELT 2001
  15. bz, 08.09.2001
  16. bz, 05.05.2001
  17. Systhema Rockmusiklexikon 1999
  18. Welt 1999
  19. Berliner Zeitung 1998
  20. Die Zeit (29/1998)
  21. Rheinischer Merkur 1997
  22. TAZ 1997
  23. Süddeutsche Zeitung 1996
  24. Stuttgarter Zeitung 1996
  25. Welt 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1995
  27. Stuttgarter Zeitung 1995