argwöhnen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʁkˌvøːnən]

Silbentrennung

argwöhnen

Definition bzw. Bedeutung

Einen Argwohn gegen etwas oder jemanden haben, etwas vermuten.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch arcwœnen, althochdeutsch argwānen, belegt seit dem 12. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: argwöhne, du argwöhnst, er/sie/es argwöhnt
  • Präteritum: ich arg­wöhn­te
  • Konjunktiv II: ich arg­wöhn­te
  • Imperativ: argwöhn/​argwöhne! (Einzahl), argwöhnt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­arg­wöhnt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für arg­wöh­nen (Synonyme)

(den) Gedanken nicht loswerden (dass)
(den) leisen Verdacht haben (dass)
(den) Verdacht haben (dass)
(den) Verdacht hegen
(jemandem) sagt eine leise Ahnung (dass)
beargwöhnen:
misstrauisch betrachten
misstrauen:
zu einem Menschen oder einer Sache kein Vertrauen haben
präsumieren (geh.)
verdächtigen:
einen Verdacht gegen jemanden haben, aussprechen
zweifeln:
den Wahrheitsgehalt in Frage stellen; glauben oder vermuten, dass etwas nicht stimmt
die nötige Fähigkeit oder Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit einer Person in Frage stellen

Gegenteil von arg­wöh­nen (Antonyme)

ver­trau­en:
auf jemanden, auf etwas seine Zuversicht richten, hoffen

Beispielsätze

  • Er argwöhnte, dass sie den letzten Joghurt aus dem Kühlschrank genommen hatte.

  • Tom und Maria sagten Johannes, dass sie glaubten, Elke argwöhne nichts.

  • Tom argwöhnt, dass Maria und ich etwas im Schilde führen.

  • Er hat allen so geschickt einen Bären aufgebunden, dass keiner auch nur das Geringste argwöhnte.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Russland halte mit der „Gazprom“ Lieferungen bewusst zurück und manipuliere so die Kosten, argwöhnen 40 EU-Abgeordnete.

  • Linke argwöhnen, er träume von einem Rechtsruck.

  • Doch bei aller Freude über die Nachricht muss man argwöhnen, dass die Sanierung noch unter Finanzierungsvorbehalt steht.

  • Es wurde auch geargwöhnt, Nachrichtendienste könnten in das Verbrechen verstrickt sein.

  • Die BVB-Anhänger argwöhnen, der Gastgeberverein stecke dahinter.

  • Andere Parlamentarier argwöhnen, die Schiiten wollten auf diese Weise unliebsame innenpolitische Konkurrenten kaltstellen.

  • Damit, so argwöhnen Christdemokraten und Liberale, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi in Hessen heimlich mitregieren können?

  • Diese allgemeine Formulierung lässt Sozialdemokraten und Grüne argwöhnen, dass viele Anträge auf Akteneinsicht abgelehnt werden dürften.

  • Kritiker argwöhnen, dass My Travel mit der Klage von den eigenen Problemen ablenken wolle.

  • Kritiker argwöhnen gar, dass die Japaner zunächst hinter verschlossener Tür experimentieren.

  • Viele in Europa argwöhnen, hinter den Widerständen der USA stecke Methode.

  • Höchstens zu Vereinsmeierei, so argwöhnen viele, lässt ein Kleingärtner - in Berlin auch Laubenpieper genannt - sich hinreißen.

  • Mögliche Spender halten sich zurück, weil sie nicht ohne Grund argwöhnen, ihr Beitrag könne in dunklen Kanälen spurlos versickern.

  • Die Parteifreunde Erich Schumanns indes argwöhnen, es stecke viel mehr hinter der Spende als nur Hilfe für den Staatsmann Kohl.

  • Eine Situation, so wird in Moskau geargwöhnt, die der Kreml-Mannschaft so ungelegen nicht wäre.

  • Schon argwöhnen die Arbeitsbesitzer, daß viele Arbeitslose gar nicht arbeiten wollen.

  • Gibt es "saftige Fahrpreiserhöhungen", wie die Grünen argwöhnen?

  • Bürger argwöhnen, daß vom Bau der "Nordwand" aus Kostengründen abgesehen wird.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb arg­wöh­nen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × G, 1 × H, 1 × Ö, 1 × R & 1 × W

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × H, 1 × R, 1 × W
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem G und H mög­lich.

Das Alphagramm von arg­wöh­nen lautet: AEGHNNÖRW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ros­tock
  3. Gos­lar
  4. Wupper­tal
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Ham­burg
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Richard
  3. Gus­tav
  4. Wil­helm
  5. Öko­nom
  6. Hein­reich
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Romeo
  3. Golf
  4. Whis­key
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Hotel
  8. Novem­ber
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 20 Punkte für das Wort.

argwöhnen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort arg­wöh­nen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: argwöhnen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: argwöhnen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7470128, 4239811 & 2560565. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. kurier.at, 21.09.2021
  3. nzz.ch, 07.02.2018
  4. de.nachrichten.yahoo.com, 07.12.2016
  5. faz.net, 12.12.2014
  6. spiegel.de, 15.08.2011
  7. tagblatt.de, 21.01.2010
  8. merkur.de, 20.08.2008
  9. berlinonline.de, 12.12.2004
  10. welt.de, 21.06.2003
  11. spiegel.de, 22.08.2002
  12. sueddeutsche.de, 23.05.2002
  13. bz, 02.08.2001
  14. Die Zeit (03/2001)
  15. Berliner Zeitung 2000
  16. Berliner Zeitung 1998
  17. TAZ 1997
  18. Berliner Zeitung 1996
  19. Berliner Zeitung 1995