anarchisch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ aˈnaʁçɪʃ ]

Silbentrennung

anarchisch

Definition bzw. Bedeutung

  • aus dem Fehlen einer gesetzlichen Ordnung resultierend

  • dem Zustand der Anarchie entsprechend; ohne Herrschaftsordnung auskommend

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) vom Substantiv Anarchie mit dem Suffix -isch

Anderes Wort für an­ar­chisch (Synonyme)

chaotisch:
ohne Ordnung, ungeordnet, wirr
durcheinander:
nicht geordnet, in Unordnung
verwirrt, (vorübergehend) unfähig klare Gedanken zu fassen
gesetzlos
herrschaftsfrei:
frei von Herrschaft
herrschaftslos:
ohne Herrschaft, keine Herrschaft aufweisend

Gegenteil von an­ar­chisch (Antonyme)

ab­so­lu­tis­tisch:
den Absolutismus betreffend, zum Absolutismus gehörend, in der Art des Absolutismus
aris­to­kra­tisch:
der Aristokratie, dem Adel angehörend
vornehm
de­mo­kra­tisch:
durch Volksentscheide bestimmt, zur Demokratie gehörig
zu einer demokratischen Partei gehörig
dik­ta­to­risch:
in der Art einer Diktatur, auf einer Diktatur beruhend
keinen Widerspruch duldend, herrisch
fried­lich:
eine gewaltlose Lebenseinstellung besitzend
gehoben: beschaulich, leise seiend
ge­ord­net:
sich in Ordnung befindend
ge­sit­tet:
die geltenden gesellschaftlichen Regeln wahrend
hi­e­r­ar­chisch:
der Hierarchie entsprechend; die Hierarchie betreffend, zu ihr gehörig, auf ihr beruhend; streng gegliedert
im­pe­ri­al:
ein Imperium betreffend, zum Imperium gehörend, Merkmale eines Imperiums aufweisend
monokratisch

Beispielsätze (Medien)

  • Da entsteht so eine anarchische Welt, ein gewisser Freiraum.

  • Das Jahr, mit dem die Goldenen Zwanziger losgingen, war chaotisch, anarchisch, haltlos.

  • In anarchischer Zeit bekam Jena ein anarchisches Theater: auferstanden aus Ruinen.

  • Bayern habe einen anarchischen Charakter.

  • Der demokratisch legitimierte Nationalstaat im anarchischen internationalen System hat ein Glaubwürdigkeitsproblem.

  • Trotzdem ist der Verkehr hier aber doch noch um einiges anarchischer und irrationaler als in Deutschland.

  • "Kartoffelsalat" glänzt weder mit neuen Ideen, noch ist er anarchisch.

  • Deshalb müssen sie noch den abseitigsten Trash eines anarchischen Rechtslibertären zum Beleg für eine konservative Offensive umdeuten.

  • Klingt anarchisch, und mancher tut sich etwas schwer mit den Zeilen.

  • Und wie: Gockel versteht Löhles Stücke weniger als Inszenierungsvorlage denn als Angebot zum anarchischen Weiterspinnen.

  • Uns hat gerade das ungeplante, im positiven Sinne anarchische Arbeiten für die Produktion eingenommen.

  • "Schmutzig, anarchisch, gewalttätig" So ist das auch bei Donni Santana Cuevas.

  • Ich wollte Kochkino schaffen und habe hierzulande herrlich sinnfreies und anarchisches Kochfernsehen sicher miterfunden.

  • Aber in der Prügelszene des zweiten Akts passiert etwas, das auch einen anarchischen Moment besitzt.

  • Auch in einer Schule im Problembezirk Wedding verfassten Lehrer einen Hilferuf wegen der dort herrschenden "anarchischen Situation".

  • Aus New Orleans meldeten die Behörden anarchische Zustände.

  • Dagmar Rauwalds grüne Augen leuchten, wenn sie vom anarchischen Witz in ihren Bildern spricht.

  • Für Angela Winkler ist der Krieg die ideale Möglichkeit, ihre anarchische Lust zu leben.

  • Keine Konkurrentin für Götz Alsmann, den anarchischen Provokateur und großen Pointierer, den sie mit viel Liebe eine Rampensau nennt.

  • Vor allem sein Frühwerk zeigt ihn als anarchischen Geist.

Häufige Wortkombinationen

  • anarchische Zustände
  • ein anarchisches Gemeinwesen; eine anarchische Gemeinschaft

Übersetzungen

Was reimt sich auf an­ar­chisch?

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv an­ar­chisch be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × C, 2 × H, 1 × I, 1 × N, 1 × R & 1 × S

  • Vokale: 2 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × C, 2 × H, 1 × N, 1 × R, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem N und R mög­lich.

Das Alphagramm von an­ar­chisch lautet: AACCHHINRS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Aachen
  4. Ros­tock
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Ingel­heim
  8. Salz­wedel
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Anton
  4. Richard
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Ida
  8. Samuel
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Alfa
  4. Romeo
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. India
  8. Sierra
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

anarchisch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort an­ar­chisch kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: anarchisch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: anarchisch. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, DNB 982603452
  2. freitag.de, 13.04.2023
  3. welt.de, 01.05.2020
  4. thueringer-allgemeine.de, 21.10.2019
  5. zeit.de, 28.03.2018
  6. deutsche-wirtschafts-nachrichten.de, 03.03.2017
  7. mdz-moskau.eu, 12.04.2016
  8. fm4.orf.at, 05.08.2015
  9. zeit.de, 22.04.2014
  10. taz.de, 02.04.2013
  11. thunertagblatt.ch, 17.09.2012
  12. morgenweb.de, 24.08.2011
  13. spiegel.de, 18.01.2010
  14. digitalfernsehen.de, 22.03.2009
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  16. ngz-online.de, 04.04.2006
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  18. abendblatt.de, 14.08.2004
  19. f-r.de, 07.06.2003
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  21. sz, 19.12.2001
  22. Die Welt 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Die Zeit (2/2000)
  25. Berliner Zeitung 1999
  26. Die Zeit (40/1998)
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Die Zeit 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995