altdeutsch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈaltˌdɔɪ̯t͡ʃ ]

Silbentrennung

altdeutsch

Definition bzw. Bedeutung

  • früheren deutschen Epochen zugehörig oder sie nachahmend

  • zu alten Epochen der deutschen Sprache gehörig

  • zu bestimmten altertümlich wirkenden Druck- und Schreibschriften gehörig

Begriffsursprung

Determinativkompositum aus den Adjektiven alt und deutsch.

Beispielsätze

  • Die Kanzleischrift, die Kurrentschrift, die Sütterlinschrift, die Volksschrift und die Offenbacher Schrift werden auch als altdeutsche Schreibschriften bezeichnet.

  • AltdeutscheTexte sind oft nur nach einem längeren Studium zu verstehen.

  • Die Philatelie spricht von altdeutschen Staaten, wenn sie die Staaten meint, die vor der Reichsgründung 1871 bestanden.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Gerade unter FPÖ-Anhängern erfreut sich das altdeutsche Kürbisfest "Hello Wien" großer Beliebtheit.

  • Biegungen wie ein Schuppenpanzer, „altdeutsche Deckung“ wie in der Neuen Altstadt in Frankfurt oder „wilde Deckung“.

  • Noch werden sie aus den Touristenzentren fern gehalten, gerade so als ob sie den altdeutschen Fachwerkhäusern schadeten.

  • Das ist die altdeutsche Form für Diersheim.

  • Eben nach altdeutscher Tradition.

  • Hat sich übrigens auch zu besagtem altdeutschen Liedgut geäußert und da ein wenig den Hintergrund erklärt.

  • In Österreich gilt die altdeutsche Meinung, dass Beschneidung als "sozialadäquat" toleriert werde.

  • Aus dem altdeutschen übersetzt, verbindet Gerhard die Begriffe Speer und Härte.

  • Der Kommissar könne nicht auftreten wie der "Herrscher aller Reußen" - das ist der altdeutsche Ausdruck für Russen.

  • Sie wird zum Härtetest für die moderne Verteidigung werden, die mit der altdeutschen Manndeckertradition so gar nichts mehr zu tun hat.

  • Dunkel ist es in Waldemar Z.s Wohnzimmer, das eine riesige altdeutsche Schrankwand dominiert.

  • Wie das geht und vor allem wie laut das ist, demonstrierte gleich Claudia Staneker mit ihrer Nia, einem altdeutschen Hütehund.

  • Vor der Eingangstür zur Zentrale steht ein bulliger Kerl, auf dessen schwarzer Kappe in altdeutscher Schrift "Landser" prangt.

  • Zäh hielten sie an ihrer altdeutschen Mundart fest, dem Pennsylvania Dutch, das sich bis heute behauptet.

  • Hochhuths Panier ist der altdeutsche Schlachtruf: "Viel Feind, viel Ehr ".

  • So war der Sammlung altdeutscher Gemälde stets auch eine Funktion in der Heilsgeschichte zugedacht.

  • "Da kommen Erinnerungen auf, weil man bei der Enttrümmerung dabei war", hat Alfred Krause in altdeutscher Schrift notiert.

  • Aus allen altdeutschen Gebieten riefen die Herrn des Schwertes fleißige Neusiedler ins ursprünglich slawische Barnimer Land.

  • Auch in der altdeutschen Version 'Kundendienst' nicht.

Anagramme

  • Tadelsucht

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv alt­deutsch be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × A, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten T mög­lich.

Das Alphagramm von alt­deutsch lautet: ACDEHLSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Leip­zig
  3. Tü­bin­gen
  4. Düssel­dorf
  5. Essen
  6. Unna
  7. Tü­bin­gen
  8. Salz­wedel
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Lud­wig
  3. Theo­dor
  4. Dora
  5. Emil
  6. Ulrich
  7. Theo­dor
  8. Samuel
  9. Cäsar
  10. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Lima
  3. Tango
  4. Delta
  5. Echo
  6. Uni­form
  7. Tango
  8. Sierra
  9. Char­lie
  10. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

altdeutsch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort alt­deutsch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Knan:
spessarter Mundart, altdeutsch für: Vater

Buchtitel

  • Erlauer Spiele: sechs altdeutsche Mysterien nach einer Hs. des XV. Jahrhunderts Karl Ferdinand Kummer | ISBN: 978-3-38651-580-1
  • Iron und Isolde, ein altdeutsches Sagenbild, und Der Ba¿r von Berlin Paulus Cassel | ISBN: 978-3-38656-647-6
  • U¿ber die Entwicklung des altdeutschen Scho¿ffengerichts: eine rechtsgeschichtliche Untersuchung Ernst Hermann | ISBN: 978-3-38657-311-5
  • Zwei Bruchstücke aus altdeutschen Dichterwerken: A. Aus dem jüngeren Titurel. B. Aus Ottakers Reimchronik Albrecht von Scharfenberg | ISBN: 978-3-38657-703-8
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: altdeutsch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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