abnötigen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈapˌnøːtɪɡn̩]

Silbentrennung

abtigen

Definition bzw. Bedeutung

Von jemandem eine Leistung oder ein bestimmtes Verhalten erzwingen.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) vom Verb nötigen mit dem Präfix ab-

Konjugation

  • Präsens: nötige ab, du nötigst ab, er/sie/es nötigt ab
  • Präteritum: ich nö­tig­te ab
  • Konjunktiv II: ich nö­tig­te ab
  • Imperativ: nötig ab! / nötige ab! (Einzahl), nötigt ab! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ab­ge­nö­tigt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ab­nö­ti­gen (Synonyme)

(jemanden) zur Herausgabe zwingen
abgewinnen:
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt, übertragen: etwas Positives aus jemandem oder einer Sache herausholen, etwa ein Gefühl oder eine Geste der Zuneigung, einen Vorteil erlangen oder hervorkehren
transitiv, mit Dativ- und Akkusativobjekt: durch gewisse Anstrengungen jemandem abnehmen, auf Kosten eines anderen erhalten
abhandeln:
ein Thema in einem Vortrag oder einer Publikation bearbeiten, vorstellen
mit jemandem über etwas verhandeln, sprechen, mit dem Ziel, dass man von ihm etwas bekommt
(jemandem etwas) abpressen:
Buchdruck: nach dem Heften und Beschneiden dann zusammenfügen, pressen
eine Öffnung, einen Durchgang eng machen und dadurch den Durchfluss oder Durchgang von etwas behindern
abringen:
etwas (von jemandem) durch Beharrlichkeit und intensive Bemühung erhalten oder erlangen
sich zwingen, etwas zu sagen oder zu tun
abzwingen
erwirken:
nach den Regeln entsprechenden Bemühungen, zum Beispiel einem formgerechten Antrag auf ein Begehren, einen positiven Bescheid erhalten
erzwingen:
etwas (von jemandem) mit Zwang oder psychischem Druck erreichen

Sinnverwandte Wörter

ab­luch­sen:
durch genaue Beobachtung von jemandem lernen
jemandem mit Überredung oder List eine Leistung abringen
ab­schwat­zen:
jemandem so lange zureden, bis er etwas weggibt/verkauft, was er eigentlich behalten möchte

Gegenteil von ab­nö­ti­gen (Antonyme)

er­bit­ten:
jemanden um etwas dringend bitten, dringend um etwas nachsuchen
er­su­chen:
gehoben: höflich um etwas bitten

Beispielsätze

  • Das sollte uns Respekt abnötigen.

  • Speziell die 20-25-minütige Phase nach dem 0:1-Rückstand hatte Coach Oliver Glasner gefallen und ein "Wow" abgenötigt.

  • Bei beiden war von den Heimfans eine Choreografie zu sehen, die allen Zuschauern den höchsten Respekt abgenötigt hat.

  • Das zeugt von einer politischen Reife, die uns Respekt abnötigen muss.

  • Es folgen zwei Szenen, die dem Leser widerwilligen Respekt abnötigen.

  • Das sollte doch Achtung abnötigen, oder?, was er da in steter Fleißarbeit an historischer Detailgenauigkeit beigebracht hatte.

  • Fini hat seiner Partei eine radikale Absage an den Faschismus abgenötigt und den neuen Kurs in den letzten fünf Jahren glaubhaft vertreten.

  • Spätestens im Kosovo-Krieg hat Joschka Fischer seiner Partei die Erkenntnis abgenötigt, dass die Welt komplizierter ist.

  • Später hat es, zumindest den Profis, Respekt abgenötigt.

  • Ähnlich der Absicht Reagans im Jahre 1982 soll sie anderen Ländern die Teilnahme an den Sanktionen gegen Kuba abnötigen.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem Anerkennung, Bewunderung, Ehrfurcht, Hochachtung, Respekt abnötigen
  • jemandem ein Geständnis, Lächeln abnötigen

Wortbildungen

  • abgenötigt
  • abnötigend
  • Abnötigung

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb ab­nö­ti­gen be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × B, 1 × E, 1 × G, 1 × I, 1 × Ö & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × Ö
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × B, 1 × G, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem B, Ö und I mög­lich.

Das Alphagramm von ab­nö­ti­gen lautet: ABEGINNÖT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Ber­lin
  3. Nürn­berg
  4. Umlaut-Offen­bach
  5. Tü­bin­gen
  6. Ingel­heim
  7. Gos­lar
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Berta
  3. Nord­pol
  4. Öko­nom
  5. Theo­dor
  6. Ida
  7. Gus­tav
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Bravo
  3. Novem­ber
  4. Oscar
  5. Echo
  6. Tango
  7. India
  8. Golf
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

abnötigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ab­nö­ti­gen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

ge­bie­ten:
gehoben: jemandem etwas abnötigen, jemandem Befehle erteilen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: abnötigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: abnötigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 24.11.2022
  2. kicker.de, 24.10.2019
  3. tagesspiegel.feedsportal.com, 05.10.2015
  4. saarbruecker-zeitung.de, 28.10.2014
  5. Die Zeit (25/2002)
  6. FREITAG 2000
  7. Berliner Zeitung 2000
  8. Tagesspiegel 1999
  9. Berliner Zeitung 1999
  10. Die Zeit 1995