Unvereinbarkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˌʊnfɛɐ̯ˈʔaɪ̯nbaːɐ̯kaɪ̯t ]

Silbentrennung

Einzahl:Unvereinbarkeit
Mehrzahl:Unvereinbarkeiten

Definition bzw. Bedeutung

Zustand, bei dem sich zwei oder mehr Dinge ausschließen.

Begriffsursprung

Ableitung (Derivation) zum Adjektiv unvereinbar mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Unvereinbarkeitdie Unvereinbarkeiten
Genitivdie Unvereinbarkeitder Unvereinbarkeiten
Dativder Unvereinbarkeitden Unvereinbarkeiten
Akkusativdie Unvereinbarkeitdie Unvereinbarkeiten

Anderes Wort für Un­ver­ein­bar­keit (Synonyme)

Antinomie (fachspr.):
unlösbare Gegensätzlichkeit einer logischen Aussage
Falsum (fachspr.)
Gegensätzlichkeit
Inkompatibilität:
die Eigenschaft, nicht kompatibel zu sein
Linguistik: mangelnde Verträglichkeit, Kombinierbarkeit sprachlicher Elemente im Satz
Kontradiktion (fachspr.)
Unverträglichkeit:
negative Wechselwirkung von Substanzen
wenig entgegenkommendes Verhalten
Widerspruch:
Äußerung einer gegensätzlichen Meinung
Einspruch, [offizielle] Beschwerde, im deutschen Verwaltungsrecht so definiert: in vielen Bundesländern vorgesehener Rechtsbehelf, mit dem der durch einen Verwaltungsakt Beschwerte die Überprüfung der Recht- und Zweckmäßigkeit des Verwaltungsakts durch die Ausgangsbehörde und gegebenenfalls durch die Widerspruchsbehörde überprüfen lässt

Sinnverwandte Wörter

Verschiedenheit
Wi­der­sprüch­lich­keit:
Zustand des Nichtübereinstimmens, der gleichzeitig sich widersprechende Aspekte enthält

Gegenteil von Un­ver­ein­bar­keit (Antonyme)

Ver­ein­bar­keit:
Möglichkeit, Etwas mit etwas Anderem in Übereinstimmung zu bringen

Beispielsätze

Die Unvereinbarkeit einer Stromerzeugung mit fossilen Energien mit dem Klimaschutz ist offensichtlich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Bgm. Jürgen Wiederstein will in seiner Tätigkeit als Amtsleiter jeden kleinsten Verdacht einer Unvereinbarkeit vermeiden.

  • Doch der tatsächliche Grund für den plötzlichen Abgang ist eine grobe Unvereinbarkeit, die der KURIER aufgedeckt hatte.

  • Sollte es eine Unvereinbarkeit geben, dann würde sich seine Tochter bei der Abstimmung enthalten, schilderte Ortner.

  • Unvereinbarkeit heißt: Wir haben mit denen nichts gemein, und wir halten maximale Distanz.

  • Die „Unvereinbarkeit“ – die war nur ein Vorwand: Es sei eine einseitige Absage des vereinbarten Treffens gewesen, so die Zeitschrift.

  • Es mag ja sein, dass er dies für irrelevant hielt, da er die 'Unvereinbarkeit mit seinem Amt' nicht erkannte, aber das wäre eben ein Irrtum.

  • Außerdem habe er für seine Arbeit in der Bioethikkommission regelmäßig Informationen bezüglich Unvereinbarkeiten vorzulegen.

  • Die Grünen orten gar eine Unvereinbarkeit bei Wolf als ÖIAG-AR-Chef.

  • Als Grund für die Ablehnung nannte Madrid die Unvereinbarkeit des Vorhabens mit der spanischen Verfassung.

  • Der Stiftungsrat richtete gerade eine Arbeitsgruppe ein, um Unvereinbarkeiten für Mitglieder zu definieren.

  • Jarolim bestätigt das „harte Match" zwischen ihm und der Staatsdruckerei, sieht darin aber keine Unvereinbarkeit.

  • Stoiber hielt im ZDF-Sommerinterview dagegen, es gebe "in vielen Fragen viele Unvereinbarkeiten".

  • Einen Antrag auf Unvereinbarkeit lehnte der Parteivorstand ab.

  • Diese Unvereinbarkeit wird gerade noch so überdeckt.

  • Fundamentalismus ist nichts anderes als die dogmatische Behauptung von kulturellen Unvereinbarkeiten.

  • In Cranes Selbstverständnis löst sich diese Unvereinbarkeit mühelos auf.

  • Sie bestätigte die Unvereinbarkeit von Rockkonzert und Musical und scheiterte auf musikalisch hohem Niveau.

  • Deren Unvereinbarkeit, beschlossen die Lübecker Grünen, sei ein urdemokratisches Prinzip.

  • Dass die Unvereinbarkeit der elektrischen Systeme das Feuer entfacht hat, wie manche vermuteten, gilt als unwahrscheinlich.

  • Er hat die Dekrete und ihre Vereinbarkeit bzw. Unvereinbarkeit mit dem europäischen Recht nicht geprüft.

Häufige Wortkombinationen

  • mit Adjektiv: grundsätzliche/​kulturelle/​offensichtliche/​scheinbare Unvereinbarkeit
  • mit Substantiv: die Unvereinbarkeit der Interessen/Standpunkte
  • mit Substantiv: die Unvereinbarkeit von Amt und Mandat/von Familie und Beruf
  • mit Verb: die Unvereinbarkeit (von etwas) begründen/​behaupten/​betonen/​feststellen/​sehen

Wortbildungen

  • Unvereinbarkeitsbeschluss
  • Unvereinbarkeitsgesetz
  • Unvereinbarkeitshypothese
  • Unvereinbarkeitsklausel
  • Unvereinbarkeitsliste

Übersetzungen

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Un­ver­ein­bar­keit be­steht aus 15 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 2 × I, 2 × N, 2 × R, 1 × A, 1 × B, 1 × K, 1 × T, 1 × U & 1 × V

  • Vokale: 3 × E, 2 × I, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × R, 1 × B, 1 × K, 1 × T, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N, ers­ten R, zwei­ten N und zwei­ten R mög­lich. Im Plu­ral Un­ver­ein­bar­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Un­ver­ein­bar­keit lautet: ABEEEIIKNNRRTUV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Völk­lingen
  4. Essen
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Ingel­heim
  8. Nürn­berg
  9. Ber­lin
  10. Aachen
  11. Ros­tock
  12. Köln
  13. Essen
  14. Ingel­heim
  15. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Vik­tor
  4. Emil
  5. Richard
  6. Emil
  7. Ida
  8. Nord­pol
  9. Berta
  10. Anton
  11. Richard
  12. Kauf­mann
  13. Emil
  14. Ida
  15. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Vic­tor
  4. Echo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. India
  8. Novem­ber
  9. Bravo
  10. Alfa
  11. Romeo
  12. Kilo
  13. Echo
  14. India
  15. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 25 Punkte für das Wort Un­ver­ein­bar­keit (Sin­gu­lar) bzw. 27 Punkte für Un­ver­ein­bar­kei­ten (Plural).

Unvereinbarkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­ver­ein­bar­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

In­kom­pa­ti­bi­lis­mus:
Denkschule, die von einer Unvereinbarkeit des freien Willens und dem Determinismus ausgeht
Rechts­wid­rig­keit:
Unvereinbarkeit der Handlung mit der Rechtsordnung; das Rechtswidrigsein
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unvereinbarkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unvereinbarkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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