Unsitte

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈʊnˌzɪtə]

Silbentrennung

Unsitte (Mehrzahl:Unsitten)

Definition bzw. Bedeutung

unerwünschtes Verhalten

Begriffsursprung

  • Ableitung zu Sitte mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) un-

  • Mittelhochdeutsch unsite, althochdeutsch unsitu, belegt seit dem 9. Jahrhundert

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Unsittedie Unsitten
Genitivdie Unsitteder Unsitten
Dativder Unsitteden Unsitten
Akkusativdie Unsittedie Unsitten

Anderes Wort für Un­sit­te (Synonyme)

böses Treiben
Missstand:
ein schlechter Zustand, der nicht der Erwartung, den Gesetzen, Vorschriften und Ähnlichem entspricht
übles Treiben
Unwesen:
verwerfliches Handeln

Beispielsätze

  • Und Was diese Unsitte mit diesr Flaschenherumtragerei betrifft, mehr als lächerlich.

  • Selbstverständlich gehört diese Unsitte auf den Prüfstand.

  • Eine absolute Unsitte der letzten Zeit.

  • Eine Übersicht zeigt die schlimmsten Unsitten.

  • Es sei "eine weit verbreitete Unsitte", dies "immer hinterher zu plappern".

  • Sie wolle besonders bei jungen Spielerinnen darauf hinwirken, dass diese sich die Unsitte gar nicht erst angewöhnen.

  •    Die "Bild am Sonntag" zitiert Schulz mit den Worten: "Auch bei Gläubigern greift die Unsitte um sich, Geld zu erpressen.

  • Das ist zur Zeit die größte und am weitesten verbreitete Unsitte im Theater.

  • Doch unter Hobbyhistorikern ist es eine weit verbreitete Unsitte, in solchen Fällen irgendwelche Prominente ins Spiel zu bringen.

  • Die Unsitte, Beitrittsverträge aufzusetzen, bevor die Kandidaten wirklich reif zur Aufnahme sind, hätte eine Ablehnung verdient gehabt.

  • Flugs verweist er auf die Unsitte des Product Placement bei öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern.

  • Doch es gibt noch andere Unsitten, die nicht mehr als Lässlichkeit angesehen werden.

  • Das Betrachten von Autoren ist eine Unsitte, über die man sich ereifern könnte, wäre man ihr nicht selbst verfallen.

  • Viele wollen es nicht wahrhaben, aber an einer ordentlichen Unsitte muss hart gearbeitet werden.

  • Und weil sie finden, dass ein Golfer nur der sein darf, wer voll zahlt, verlangen sie eine Regelung der Unsitten vom DGV.

  • Eine Unsitte für viele, die vorbeikamen.

  • Eine Unsitte, die bei normalen Oktoberfesten streng bestraft wird, sei heuer einfach eingerissen.

  • Stilistisch verfällt der Autor oft der literarischen Unsitte, dem Leser seine Motivik zu erklären.

  • Die Öffentlichkeit, die sich an dieser Unsitte stören könnte - die gibt es nicht.

  • Diese Unsitte haben wir leider in allen Sportarten.

  • Die Unsitte aus Italien, Spanien oder England mit den garantierten Prämien reißt doch auch immer mehr ein.

  • Die Unsitte, mit viel Schweinefett zu arbeiten, sei jedoch erst in den letzten 50 Jahren entstanden, betont Frau Baumann.

  • Gerade auf dem Berliner Ring ist diese Unsitte weit verbreitet.

  • Und noch etwas lag Bollhöfer am Herzen: Die Unsitte, Kinder mit Tieren zu Weihnachten zu überraschen, klinge endlich ab.

  • Wir müssen von der deutschen Unsitte wegkommen, andere Länder permanent zu kategorisieren.

  • Sitten und Unsitten Schlaffer denkt über "Schönheit" nach "das Schöne" sei, fragen die Philosophen immer mal wieder.

  • Die Berliner Zeitung sollte regelmäßig über derartige Unsitten schreiben.

  • Übrigens hat die Unsitte, daß man andere Menschen neben sich wahrnehmen kann, ja sogar schon auf die Autofahrer übergegriffen.

Wortaufbau

Das dreisilbige Substantiv Un­sit­te be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × T, 1 × E, 1 × I, 1 × N, 1 × S & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × N, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem N und ers­ten T mög­lich. Im Plu­ral Un­sit­ten nach dem ers­ten N und ers­ten T.

Das Alphagramm von Un­sit­te lautet: EINSTTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Salz­wedel
  4. Ingel­heim
  5. Tü­bin­gen
  6. Tü­bin­gen
  7. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Samuel
  4. Ida
  5. Theo­dor
  6. Theo­dor
  7. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Sierra
  4. India
  5. Tango
  6. Tango
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort Un­sit­te (Sin­gu­lar) bzw. 8 Punkte für Un­sit­ten (Plural).

Unsitte

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Un­sit­te kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Unsitte. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Unsitte. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  2. focus.de, 07.09.2018
  3. t-online.de, 09.01.2017
  4. 4players.de, 15.09.2015
  5. tecchannel.de, 15.08.2015
  6. tagesschau.de, 10.07.2013
  7. schwaebische.de, 27.01.2012
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  10. heise.de, 23.12.2007
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  13. archiv.tagesspiegel.de, 26.02.2004
  14. Die Zeit (24/2003)
  15. sueddeutsche.de, 28.09.2002
  16. daily, 18.03.2002
  17. f-r.de, 20.11.2002
  18. sz, 29.09.2001
  19. literaturkritik.de 2001
  20. Die Zeit (29/2001)
  21. Junge Freiheit 2000
  22. DIE WELT 2000
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Tagesspiegel 1999
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 14.01.1997
  26. TAZ 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Berliner Zeitung 1996
  29. Süddeutsche Zeitung 1995