Sänfte

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈzɛnftə]

Silbentrennung

Sänfte (Mehrzahl:Sänften)

Definition bzw. Bedeutung

Beförderungsmittel für Personen, bei denen sich ein Gestell auf Stangen befindet, die von Menschen oder Lasttieren getragen werden.

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „senfte“, althochdeutsch „semftī“ „Ruhe, Gemächlichkeit, Sanftheit“, ab 16. Jahrhundert in der heutigen Bedeutung, während die alte Bedeutung nach dem 18. Jahrhundert fehlt. Belegt seit dem 8. Jahrhundert.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Sänftedie Sänften
Genitivdie Sänfteder Sänften
Dativder Sänfteden Sänften
Akkusativdie Sänftedie Sänften

Anderes Wort für Sänf­te (Synonyme)

Tragsessel:
tragbarer Sessel, auf dem eine Person getragen werden kann
Tragstuhl:
Beförderungsmittel für Personen, wobei sich ein Gestell auf Stangen befindet, die von Menschen oder Lasttieren getragen werden
tragbarer Stuhl als Hilfsmittel zum Transport einer gehbehinderten oder nicht gehfähigen Person

Beispielsätze

  • Früher reisten die Könige und hohe Adelige in Sänften.

  • Die einen werden in der Sänfte getragen, die anderen tragen sie.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dass der Boxster keine Sänfte ist, zeigt sich auch beim Einsteigen.

  • Der Neofeudalismus verlangt nach Sänften, zur Beschäftigung der Zuwanderer.

  • So einen Mann müsste man mit der Sänfte von Belgien hierher tragen.

  • Am Ende wird dann wieder auf die KfW eingedroschen, während man einem Ackermann die goldene Sänfte reicht.

  • Könige ritten sonst auf Schlachtrössern oder reisten in Sänften als Zeichen ihrer Macht und ihres Reichtums.

  • Es ist furchtbar: Die Meute schwitzt, stöhnt, greift sich frühvergreist ans Herz, doch Lance wie auf einer Sänfte.

  • Nach altem Brauch wird die Braut in einer solchen Sänfte, geschützt vor fremden Augen, zum Haus ihres Bräutigams geleitet.

  • Der Mannschaftskapitän sollte allerdings nicht glauben, dass ihm gleich eine Sänfte bereitet wird, wenn er halbwegs fit ist.

  • So bekreuzigen sie sich vor der Sänfte, küssen das goldbeschlagene Holz oder weinen mit der leidenden Maria, der Dolorosa.

  • Ungewöhnlicher Service: Als Zisterziensermönche verkleidete Männer trugen gestern Touristen auf einer Sänfte durch das Brandenburger Tor.

  • Fans und Medien wollen 50-m-Pässe des Denkmals bejubeln; widerborstige Mitspieler dieses aber nicht länger auf der Sänfte tragen.

  • Am Eingang der Ausstellung ist ein großes Photo montiert, das Picasso zeigt, der aus einer Sänfte herausschaut.

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

  • Howdah
  • Sedia gestatoria

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Sänf­te be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × Ä, 1 × E, 1 × F, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 1 × Ä, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × F, 1 × N, 1 × S, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem F mög­lich. Im Plu­ral Sänf­ten an glei­cher Stelle.

Das Alphagramm von Sänf­te lautet: ÄEFNST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Salz­wedel
  2. Umlaut-Aachen
  3. Nürn­berg
  4. Frank­furt
  5. Tü­bin­gen
  6. Essen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Samuel
  2. Ärger
  3. Nord­pol
  4. Fried­rich
  5. Theo­dor
  6. Emil

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Sierra
  2. Alfa
  3. Echo
  4. Novem­ber
  5. Fox­trot
  6. Tango
  7. Echo

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 14 Punkte für das Wort Sänf­te (Sin­gu­lar) bzw. 15 Punkte für Sänf­ten (Plural).

Sänfte

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Sänf­te kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Sänf­ten­trä­ger:
Person, die daran beteiligt ist, wenn eine Sänfte (mit oder ohne Insasse) zu tragen ist
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Sänfte. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Sänfte. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 5109752. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wolfgang Pfeifer (Leitungs): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993. ISBN 3-423-03358-4
  2. handelsblatt.com, 23.08.2012
  3. faz-community.faz.net, 18.04.2011
  4. fm4.orf.at, 13.07.2011
  5. rssfeed.sueddeutsche.de, 19.05.2009
  6. jesus-online.de, 30.11.2007
  7. sueddeutsche.de, 14.07.2005
  8. abendblatt.de, 25.12.2004
  9. Tagesspiegel 1999
  10. Berliner Zeitung 1997
  11. Süddeutsche Zeitung 1995
  12. Die Zeit 1995