Popanz

Substantiv (Nomen), maskulin (männlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈpoːpant͡s ]

Silbentrennung

Einzahl:Popanz
Mehrzahl:Popanze

Definition bzw. Bedeutung

Begriffsursprung

Von tschechisch: bubák – „Schreckgestalt, Vogelscheuche“ lautmalerischer Ursprung.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativder Popanzdie Popanze
Genitivdes Popanzesder Popanze
Dativdem Popanzden Popanzen
Akkusativden Popanzdie Popanze

Anderes Wort für Po­panz (Synonyme)

Extravaganz:
außergewöhnliche und meist übertriebene Sache oder Handlung
außergewöhnliches, ausgefallenes Aussehen/Wesen
Überspanntheit:
Eigenschaft, überspannt zu sein, übertrieben/überzogen zu erscheinen
Übertreibung:
übersteigerte Darstellung einer Tatsache
Schreckbild
Schreckgespenst:
ein (übernatürliches/unnatürliches) Wesen, das einem Angst macht

Weitere mögliche Alternativen für Po­panz

Angeber:
Person, die ihre eigenen Leistungen freiwillig und unaufgefordert in den Vordergrund stellt
Angsthase:
umgangssprachlich: jemand, der sich oft ängstigt oder feige ist
Fatzke:
von sich eingenommene, eitle und arrogante Person
Geck:
ein eitel herausgeputzter und eingebildeter Mann
Marionette:
Gliederpuppe, die an Fäden bewegt wird
Mensch (insbesondere Politiker), der von anderen kontrolliert wird
Schnösel:
von sich eingenommene, eitle und arrogante Person
Schreckensbild:
Anblick/Bild/Vorstellung, der/das/die Erschrecken auslöst
Schreckgestalt
Wichtigtuer:
jemand, der sich aufspielt; jemand, der sich selbst für wichtiger hält, als er ist

Beispielsätze

  • Sollen wir uns zum Popanz der Regierenden machen?

  • Er ist ein solcher Popanz.

  • Heute kehrt er aber wirklich den Popanz raus. Könnte ihn bitte einmal jemand stoppen?

  • Ich lasse mich von dir doch nicht zum Popanz machen!

  • Maria macht sich zum Popanz.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Allerdings muss ich bei der Namensnennung an „Popanz“ denken.

  • Das erste ist immer - da muss eine neue Stelle geschaffen werden; mit dem gesamten Popanz - Bewilligung - Ausschreibung - Besetzung.

  • Möglicherweise wird auch hier bloß dauernd ein Popanz durchs Dorf getrieben.

  • Wenn man sich eine Partei zum demokratiefeindlichen Popanz aufgebaut hat, muss man ja rechtskonforme Handeln anprangern.

  • Das Elend der ganzen Welt, das angeblich in unseren Teil der Welt strömt, ist nichts als ein Popanz.

  • Trotzdem ist das Gesetz ein blödsinniger Popanz.

  • Also ich denke gerade der Veggie-Day ist doch ein monströser Popanz der von interessierter Seite maßlos aufgebauscht wurde.

  • Dass die Losung „mehr Geld für Bildung“ mittlerweile ein Popanz ist, zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamts.

  • Zum 50. Jahrestag des »Marsches auf Washington« versuchen Martin Luther Kings einstige Gegner, ihn zum stummen Popanz zu machen.

  • Bei der Diskussion um Euro-Bonds wird von Merkel doch ein Popanz aufgebaut.

  • Damit lieferte er Seehofer/Söder selbst den Popanz, auf den sie seither einprügeln.

  • Dabei ist das Allerheiligste der Geldbranche, das Bankgeheimnis, häufig nur ein Popanz, um die Kundschaft anzulocken.

  • Dagegen warnte Berlins Innensenator Erhart Körting (SPD) davor, einen ?Popanz? aufzubauen.

  • Der Gesundheitsfonds macht dabei allenfalls den kleinsten Teil aus, auch wenn er derzeit zum ganz großen Popanz aufgeblasen wird.

  • Er verzichtet nun auf kraftmeierndes Röhren und überdimensionale Gesten, aus dem Popanz Jedermann wird ein Mensch.

  • Signor B. aber, der öde Popanz, schafft die Verbote ab, die ihn an der Entfaltung seines Machtwahns hindern.

  • Die SPD hat versucht, daraus den Popanz aufzubauen, der Union wäre es gar nicht ernst gewesen.

  • Er ist eine Chimäre, ein Popanz, der den Populisten von links und rechts gleichermaßen ans Herz gewachsen ist.

  • Mit dem Popanz des "islamischen Fundamentalismus" jagte Karimow auch die Opposition ins Ausland.

  • Vorne ist Göring ein ordensbehängter Popanz, die Rückenpartie stellt wabbelige Masse bloß: Theater mit Schweißgeruch.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Substantiv Po­panz be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × P, 1 × A, 1 × N, 1 × O & 1 × Z

  • Vokale: 1 × A, 1 × O
  • Konsonanten: 2 × P, 1 × N, 1 × Z

Eine Worttrennung ist nach dem O mög­lich. Im Plu­ral Po­pan­ze zu­dem nach dem N.

Das Alphagramm von Po­panz lautet: ANOPPZ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Offen­bach
  3. Pots­dam
  4. Aachen
  5. Nürn­berg
  6. Zwickau

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Otto
  3. Paula
  4. Anton
  5. Nord­pol
  6. Zacharias

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Oscar
  3. Papa
  4. Alfa
  5. Novem­ber
  6. Zulu

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort Po­panz (Sin­gu­lar) bzw. 16 Punkte für Po­pan­ze (Plural).

Popanz

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Po­panz kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Popanz. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Popanz. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 7036515. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
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  15. welt.de, 16.09.2006
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  19. DIE WELT 2001
  20. Die Zeit (40/2001)
  21. Berliner Zeitung 1999
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  23. Junge Freiheit 1999
  24. Junge Freiheit 1997
  25. Welt 1996
  26. Süddeutsche Zeitung 1996
  27. Stuttgarter Zeitung 1996