Geschichtslosigkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɡəˈʃɪçt͡sˌloːzɪçkaɪ̯t]  

Silbentrennung

Ge‧schichts‧lo‧sig‧keit

Definition bzw. Bedeutung

Die Tatsache, dass man die eigene Geschichte nicht kennt und sich ihrer nicht bewusst ist.

Begriffsursprung

Substantivierung (Ableitung) des Adjektivs geschichtslos mit den Derivatemen (Ableitungsmorphemen) -ig und -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Geschichtslosigkeit—
Genitivdie Geschichtslosigkeit—
Dativder Geschichtslosigkeit—
Akkusativdie Geschichtslosigkeit—

Anderes Wort für Ge­schichts­lo­sig­keit (Synonyme)

Ahistorizität:
Geschichte: das mangelnde oder gänzlich unterlassene Eingehen auf die Geschichte; der Verzicht auf eine historische Betrachtungsweise

Gegenteil von Ge­schichts­lo­sig­keit (Antonyme)

Ge­schich­te:
eine mündliche oder schriftliche Erzählung oder Überlieferung
kein Plural: die wissenschaftliche Lehre von der Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart

Beispielsätze

Geschichtslosigkeit heißt: Man weiß nicht, wo man herkommt und damit letztlich auch nicht, wo man hingeht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Konserven im DDR-Dekor samt Hammer und Zirkel: Die Bundesstiftung Aufarbeitung beklagt Geschichtslosigkeit der Supermarktkette Rewe.

  • Da wird sie jetzt aber ein Veilchen haben, die Geschichtslosigkeit.

  • Denn der Schlussstein im gewaltigen Rundbogen des Selbstbildes der USA ist der Gedanke der glücklichen Geschichtslosigkeit.

  • Wird der Nachfolger von Ignatz Bubis sich darauf einrichten müssen, daß ihm der kalte Wind der Geschichtslosigkeit ins Gesicht bläst?

  • Wo kein Elend ist, nur noch Mittelmaß und Geschichtslosigkeit, ist keine große Wende mehr in Sicht.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

  • Kurmandschi: bêdîrokî (weiblich)
  • Schwedisch: historielöshet

Wortaufbau

Das fünfsilbige Substantiv Ge­schichts­lo­sig­keit be­steht aus 19 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × I, 3 × S, 2 × C, 2 × E, 2 × G, 2 × H, 2 × T, 1 × K, 1 × L & 1 × O

  • Vokale: 3 × I, 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × S, 2 × C, 2 × G, 2 × H, 2 × T, 1 × K, 1 × L

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E, zwei­ten S, O und zwei­ten G mög­lich.

Das Alphagramm von Ge­schichts­lo­sig­keit lautet: CCEEGGHHIIIKLOSSSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Essen
  3. Salz­wedel
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg
  9. Tü­bin­gen
  10. Salz­wedel
  11. Leip­zig
  12. Offen­bach
  13. Salz­wedel
  14. Ingel­heim
  15. Gos­lar
  16. Köln
  17. Essen
  18. Ingel­heim
  19. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Emil
  3. Samuel
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Hein­reich
  9. Theo­dor
  10. Samuel
  11. Lud­wig
  12. Otto
  13. Samuel
  14. Ida
  15. Gus­tav
  16. Kauf­mann
  17. Emil
  18. Ida
  19. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Echo
  3. Sierra
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. India
  7. Char­lie
  8. Hotel
  9. Tango
  10. Sierra
  11. Lima
  12. Oscar
  13. Sierra
  14. India
  15. Golf
  16. Kilo
  17. Echo
  18. India
  19. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄
  10. ▄ ▄ ▄
  11. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  13. ▄ ▄ ▄
  14. ▄ ▄
  15. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  16. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  17. ▄
  18. ▄ ▄
  19. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 34 Punkte für das Wort.

Geschichtslosigkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Ge­schichts­lo­sig­keit kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Geschichtslosigkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Geschichtslosigkeit. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. spiegel.de, 09.08.2022
  2. Welt 1999
  3. Rheinischer Merkur 1997
  4. Berliner Zeitung 1997