Beiwort

Substantiv (Nomen), Neutrum (sächlich)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈbaɪ̯ˌvɔʁt ]

Silbentrennung

Einzahl:Beiwort
Mehrzahl:Beiwörter

Definition bzw. Bedeutung

Linguistik/Sprachwissenschaft: Wortart, welche die Beschaffenheit, den Zustand oder eine Beziehung einer Person, eines Dinges oder einer Sache beschreibt.

Begriffsursprung

Strukturell: Determinativkompositum aus bei und Wort.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdas Beiwortdie Beiwörter
Genitivdes Beiworts/​Beiwortesder Beiwörter
Dativdem Beiwortden Beiwörtern
Akkusativdas Beiwortdie Beiwörter

Anderes Wort für Bei­wort (Synonyme)

Adjektiv:
Wort, das die Beschaffenheit, den Zustand oder eine Beziehung einer Person, eines Dinges oder einer Sache beschreibt
Attribut (fachspr., linguistisch):
(weglassbare) Beifügung in einem Satzglied
gehoben: Charakteristik, auffällige Eigenschaft von etwas
Attributivum (geh.)
Beifügung:
Attribut
Ergebnis/Vorgang einer Handlung, die darin besteht, dass etwas einem anderen hinzugegeben wird
Eigenschaftswort:
Wortart, welche die Beschaffenheit, den Zustand oder eine Beziehung einer Person, eines Dinges oder einer Sache beschreibt.
Epitheton (Rhetorik) (fachspr., bildungssprachlich):
Rhetorik: charakterisierendes, typisierendes Adjektiv, schmückendes Beiwort
Sprachwissenschaft: attributiv gebrauchtes Adjektiv oder Partizip
Wiewort:
Grammatik: deutsche Bezeichnung für Adjektiv; Wortart, welche die Beschaffenheit, den Zustand oder eine Beziehung einer Person, eines Dinges oder einer Sache beschreibt

Beispielsätze

  • Der schnelle Läufer. Beiwort in attributiver Verwendung

  • Der Läufer ist schnell. Beiwort in prädikativer Verwendung

  • Der Mann läuft schnell. Beiwort in Verwendung als adverbiale Bestimmung

  • Der nicht ganz häufig verwendete Begriff Beiwort bezieht sich darauf, dass diese Wörter häufig "bei" Substantiven im nominalen Satzglied, in der Nominalphrase stehen.

  • Dieser Roman verdient das Beiwort außergewöhnlich.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Walter Laqueur ist eines seiner jüngsten Opfer, wobei das Beiwort „jung“ nicht missverstanden werden darf.

  • Vielleicht war, aus heutiger Sicht, das Wort „Revolution“ trotz relativierendem Beiwort etwas übertrieben.

  • Beim Beiwort "bürgerlich" klingt längst unaustilgbar etwas durchaus Mäßiges, Enges, Abgestandenes, Reinlich-Armseliges mit.

  • Deshalb habe ich ein Jahrzehnt das schmückende Beiwort "der faschistoide Regisseur Herzog" getragen.

  • Von seiner Partei verlangt er Disziplin, das Beiwort "links" ersetzt er durch "soziale Verantwortung".

  • Aber vielleicht sollte der Akzent ja ohnehin auf dem Beiwort unverschämt liegen.

  • Darf die Flora immer noch mit dem hübschen Beiwort "rot"sich schmücken?

  • In Ostdeutschland sei das Gefühl verbreitet, der Begriff der 'sozialen Marktwirtschaft' verliere immer mehr das Beiwort 'sozial'.

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm Bei­wort be­steht aus sieben Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × B, 1 × E, 1 × I, 1 × O, 1 × R, 1 × T & 1 × W

  • Vokale: 1 × E, 1 × I, 1 × O
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × R, 1 × T, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem I mög­lich. Im Plu­ral Bei­wör­ter zu­dem nach dem ers­ten R.

Das Alphagramm von Bei­wort lautet: BEIORTW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Substantiv fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Wupper­tal
  5. Offen­bach
  6. Ros­tock
  7. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Ida
  4. Wil­helm
  5. Otto
  6. Richard
  7. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. India
  4. Whis­key
  5. Oscar
  6. Romeo
  7. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort Bei­wort (Sin­gu­lar) bzw. 20 Punkte für Bei­wör­ter (Plural).

Beiwort

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bei­wort kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Ge­schlecht:
Grammatik: grammatische Kategorie von Hauptwörtern, Beiwörtern, Geschlechtswörtern und Fürwörtern (Substantiven, Adjektiven, Artikeln, Pronomen), also von Nennwörtern (Nomen; im traditionellen weiteren Sinn)
urst:
ostberlin-brandenburgisch: intensivierendes Beiwort

Häufige Rechtschreibfehler

  • Beywort (veraltet)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Beiwort. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: Beiwort. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 3141861. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. welt.de, 04.10.2018
  2. pcgames.de, 11.03.2010
  3. sueddeutsche.de, 23.12.2002
  4. Die Welt 2001
  5. DIE WELT 2000
  6. Berliner Zeitung 1997
  7. TAZ 1997
  8. Süddeutsche Zeitung 1996