Bürgerlichkeit

Substantiv (Nomen), feminin (weiblich)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈbʏʁɡɐlɪçkaɪ̯t]

Silbentrennung

Bürgerlichkeit (Mehrzahl:Bürgerlichkeiten)

Definition bzw. Bedeutung

Art und Weise, wie das Bürgertum sich verhält, denkt und fühlt.

Begriffsursprung

Ableitung zu bürgerlich mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit.

Deklination (Fälle)

SingularPlural
Nominativdie Bürgerlichkeitdie Bürgerlichkeiten
Genitivdie Bürgerlichkeitder Bürgerlichkeiten
Dativder Bürgerlichkeitden Bürgerlichkeiten
Akkusativdie Bürgerlichkeitdie Bürgerlichkeiten

Beispielsätze

  • Es formiere sich eine neue Bürgerlichkeit.

  • Für Axel Springer war die Hitler-Diktatur das Entsetzliche, von dem es sich durch die Rückkehr zur Bürgerlichkeit abzustoßen gelte.

  • Dabei verstehen es rechtsradikale Parteien immer besser, sich mit dem Anschein der Bürgerlichkeit zu tarnen.

  • Auf der anderen Seite gebe es eben auch starke kulturpessimistische Tendenzen, die mit der "neuen Bürgerlichkeit" einher gehen.

  • Dann gerät das wohlaustarierte Stillleben aus den Relikten einer verflossenen Bürgerlichkeit in Bewegung.

  • Teilhabe - und in diesem Sinn "Bürgerlichkeit" - ist aber der zentrale europäische Wert, den es zu verteidigen gilt.

  • Während der drei Monate dauernden Proben unter der Regie von Klaus Maria Brandauer habe er die neue Bürgerlichkeit schätzen gelernt.

  • Der Vater wollte Schauspieler sein, bemühte sich immerhin darum und damit um ein Mindestmaß an Bürgerlichkeit.

  • Eine Debatte über neue Bürgerlichkeit ist in der Pfalz schlechthin undenkbar.

  • Es hatte sich im Sozialismus eine bestimmte Form von Bürgerlichkeit einfach konserviert.

  • Bürgerlichkeit und Künstlertum bedeuten für Cave kein lebensbedrohliches Dilemma mehr, im Gegenteil.

  • Das Bild deutscher Hausmusik entsprach einer Sehnsucht nach Bürgerlichkeit und familiärer Selbstverständlichkeit.

  • Thomas Mann, der sich im Korsett der Bürgerlichkeit so wunderbar stabilisieren konnte, war eben nicht nur Bürger.

  • Gerade deswegen könnte heutige Bürgerlichkeit im Spiegel sich vielleicht als unsympathisch erkennen.

  • Hassan, der Erstgeborene, verliert mit dem Vater endgültig den Halt in der Bürgerlichkeit: Er wird zum Gauner.

  • Was stellt er denn anderes vor als die Verbindung deutscher Bürgerlichkeit mit humanistischer Bildung?

  • Diese Jugend der Achtziger entdeckte Ästhetik und Bürgerlichkeit neu.

  • Ray Davies und seine Band wehrten sich beharrlich gegen Konformismus, Anpassung, Bürgerlichkeit und Realitätsflucht.

  • Votiert wurde gegen die Bürgerlichkeit, gegen die Anpassung, gegen die Entidealisierung.

  • Diese Spannung gelte es als Grundkategorie von Bürgerlichkeit auszuhalten.

Wortaufbau

Das viersilbige Substantiv Bür­ger­lich­keit be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × I, 2 × R, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × T & 1 × Ü

  • Vokale: 2 × E, 2 × I, 1 × Ü
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × B, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × K, 1 × L, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ü

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R, zwei­ten R und H mög­lich. Im Plu­ral Bür­ger­lich­kei­ten zu­dem nach dem zwei­ten I.

Das Alphagramm von Bür­ger­lich­keit lautet: BCEEGHIIKLRRTÜ

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Umlaut-Unna
  3. Ros­tock
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Ros­tock
  7. Leip­zig
  8. Ingel­heim
  9. Chem­nitz
  10. Ham­burg
  11. Köln
  12. Essen
  13. Ingel­heim
  14. Tü­bin­gen

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Über­mut
  3. Richard
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Richard
  7. Lud­wig
  8. Ida
  9. Cäsar
  10. Hein­reich
  11. Kauf­mann
  12. Emil
  13. Ida
  14. Theo­dor

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Uni­form
  3. Echo
  4. Romeo
  5. Golf
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Lima
  9. India
  10. Char­lie
  11. Hotel
  12. Kilo
  13. Echo
  14. India
  15. Tango

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  11. ▄ ▄
  12. ▄▄▄▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 30 Punkte für das Wort Bür­ger­lich­keit (Sin­gu­lar) bzw. 32 Punkte für Bür­ger­lich­kei­ten (Plural).

Bürgerlichkeit

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Nomen Bür­ger­lich­keit kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: Bürgerlichkeit. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nrz.de, 05.01.2018
  2. welt.de, 22.09.2015
  3. swr.de, 18.02.2009
  4. science.orf.at, 07.09.2009
  5. fr-online.de, 24.11.2008
  6. heute.de, 12.01.2007
  7. szon.de, 01.08.2006
  8. spiegel.de, 23.12.2006
  9. welt.de, 12.04.2006
  10. welt.de, 13.08.2004
  11. abendblatt.de, 19.11.2004
  12. welt.de, 02.06.2002
  13. welt.de, 10.09.2002
  14. bz, 31.08.2001
  15. FREITAG 2000
  16. DIE WELT 2000
  17. Welt 1999
  18. Systhema Rockmusiklexikon 1999
  19. Junge Freiheit 1998