weidlich

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈvaɪ̯tlɪç]

Silbentrennung

weidlich

Definition bzw. Bedeutung

in sehr hohem Ausmaß

Begriffsursprung

Mittelhochdeutsch „weide(n)līche“ „frisch, wacker, stattlich“, althochdeutsch „weidalih“, vermutlich ein Adjektiv zum Verb „weidenen“ „jagen“. Das Wort ist seit dem 9. Jahrhundert belegt.

Anderes Wort für weid­lich (Synonyme)

(aber) so was von (ugs., Spruch, salopp)
ganz schön (ugs.)
gehörig:
einer Sache angemessen, wie es sich gehört
nicht steigerbar: zu jemandem oder etwas gehörend
gründlich:
durch und durch, eingehend; bis auf den Grund
gewissenhaft
nach allen Regeln der Kunst (fig.)
nach Strich und Faden (ugs.)
von vorne bis hinten
wo man dabeisteht (ugs.)

Sinnverwandte Wörter

aus­gie­big:
gründlich
reichlich
kräf­tig:
gut und gesund entwickelt; ausgeprägt
im Ausdruck und Verhalten recht grob, derb
reich­lich:
Adverb, als Verstärkung vor Adjektiven: sehr, ziemlich
in großer oder ausreichender Menge vorhanden
tüch­tig:
in reichlichem Maß
sehr gut

Beispielsätze

  • Während des Hochzeitsfestes wurde weidlich getrunken.

  • Der Dieb ist mit einer weidlichen Tracht Prügel gut davongekommen.

  • In ihrer neuen Dienststellung ist sie weisungsbefugt, und das nutzt sie weidlich aus.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Diese Im November in Kraft getretene Regel nutzen einige kommunale Versorger weidlich aus.

  • Die dadurch entstehenden Chancen hat die Stadt weidlich genutzt.

  • Die im selben Bündnis befindlichen Niederösterreich und ÖBB reizen die Fristen hingegen weidlich aus.

  • Opa kostet das weidlich aus.

  • Argentiniens Sieg wurde von den Militärs weidlich ausgenutzt.

  • Die andere weidlich referierte Dokumentation wurde von den Historikern Mironenko, Niethammer und von Plato herausgegeben.

  • Mugabes Militär hatte den kongolesischen Bürgerkrieg jahrelang benutzt, um sich an Diamantenminen weidlich zu bereichern.

  • Und gegen Jassir Arafat, der die Krise des Friedensfahrplans weidlich genutzt hat, um wieder die Führung zu beanspruchen.

  • Letzterer wird auch weidlich zitiert, sodass die Eingeweihten schmunzeln dürfen.

  • Denn die Unternehmen nutzten die Zwangslage der Regierung weidlich aus.

  • Landauf, landab wurde die Untersuchung weidlich ausgeschlachtet.

  • Diese wurden weidlich von den Musikern Manfred Häder, Achim Farr und Bernhard Dill genutzt.

  • Der Reiz liegt woanders, nämlich in der weidlich ausgekosteten Lust an der Regression, von der hier gezehrt wird.

  • Er hatte mich gerade als Studenten angenommen und nutzte nun die Situation weidlich aus: zu Goethes wie meinem Nutzen.

  • "Sie können den Freiern einen Korb geben und nutzen das auch weidlich aus", sagt Felicitas Weigmann.

  • Er hat aber auch weidlich an der Rolle gearbeitet.

  • Dieser Frustration wird in John Updikes Sammlung von Essays und Kurzgeschichten zum Thema Golf weidlich Platz eingeräumt.

  • Ganze Bände füllen Berichte über Parlamentarier, die großzügige Reisespesen- und sonstige Aufwendungsregelungen weidlich zu nutzen wissen.

  • Auch außerhalb neurechter Zirkel macht man sich längst weidlich drüber lustig.

  • Das ist leider möglich und wird auch weidlich ausgenutzt.

  • Nach den weidlich ausgebuhten Vorgaben des Hochschulstrukturplans von 1993 wollte Berlin bis 2003 15 000 Studienplätze von 115 000 abbauen.

  • Diese Unsicherheiten, zu denen auch Döhler beisteuerte, nutzten vor allem Peter Ihnacak und Torjäger Andrej Kowalew weidlich aus.

  • Erschwerend kommt hinzu, daß die politischen Gegner und Konkurrenten die Schwäche der Genossen weidlich ausnutzen möchten.

  • Mit anderen Worten, sie sind Vertreterinnen und arbeiten für einen Chef, der sie weidlich ausnützt.

Übersetzungen

  • Englisch: extensive
  • Polnisch:
    • obficie
    • sowicie
  • Serbisch:
    • опсежан (opsežan)
    • обилно (obilno)
    • раскошно (raskošno)

Was reimt sich auf weid­lich?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv weid­lich be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × I, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × L & 1 × W

  • Vokale: 2 × I, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × L, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem D mög­lich.

Das Alphagramm von weid­lich lautet: CDEHIILW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Wupper­tal
  2. Essen
  3. Ingel­heim
  4. Düssel­dorf
  5. Leip­zig
  6. Ingel­heim
  7. Chem­nitz
  8. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Wil­helm
  2. Emil
  3. Ida
  4. Dora
  5. Lud­wig
  6. Ida
  7. Cäsar
  8. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Whis­key
  2. Echo
  3. India
  4. Delta
  5. Lima
  6. India
  7. Char­lie
  8. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

weidlich

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort weid­lich kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: weidlich. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: weidlich. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1354478. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  2. braunschweiger-zeitung.de, 23.12.2022
  3. nordbayern.de, 19.12.2020
  4. derstandard.at, 06.03.2017
  5. maerkischeallgemeine.de, 10.03.2011
  6. berlinonline.de, 04.03.2006
  7. archiv.tagesspiegel.de, 03.05.2005
  8. welt.de, 03.04.2003
  9. archiv.tagesspiegel.de, 05.09.2003
  10. Die Zeit (02/2002)
  11. Die Zeit (24/2002)
  12. sz, 11.09.2001
  13. fr, 25.10.2001
  14. DIE WELT 2000
  15. Berliner Zeitung 2000
  16. Tagesspiegel 1999
  17. Welt 1999
  18. Junge Freiheit 1997
  19. Die Zeit 1996
  20. Berliner Zeitung 1996
  21. Stuttgarter Zeitung 1996
  22. Stuttgarter Zeitung 1995