urdeutsch

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈuːɐ̯ˌdɔɪ̯t͡ʃ ]

Silbentrennung

urdeutsch

Definition bzw. Bedeutung

  • schon sehr lange Zeit deutsch

  • typisch deutsch, dem deutschen Menschenschlage eigen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Adjektiv deutsch mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ur-.

Beispielsätze (Medien)

  • Hierzulande wird ja mit urdeutscher Verkrampfung versucht, einen vermeintlich typisch deutschen Angstkomplex abzustreifen.

  • Im Ausland, vor allem in Nordamerika, schaut man ohnehin mit Unverständnis auf solche urdeutsche Diskussionen.

  • Im Kern geht es bei Trumps Schelte nämlich um ein urdeutsches Thema ersten Ranges, die Leistungsbilanz.

  • Der Besuch eines Weihnachtsmarktes ist zwingend für jeden Bürger vorgeschrieben, er gehört zur urdeutschen Leitkultur.

  • Der «Hüttenpalast» soll mit seinen Campingwagen das urdeutsche Schrebergartenglück parodieren - und das mitten im Berliner Kiez Neukölln.

  • Auf der einen Seite stehen urdeutsche Feuilletonredakteure, die dem Trio am liebsten ganz das Wort entziehen würden.

  • Britische Journalisten sind auf ein urdeutsches Thema gestoßen: Michael Schumacher im Silberpfeil!

  • Er ist ein urdeutsches Symbol.

  • Der Hamburger scheint jedoch die Annahme urdeutscher Erkennungszeichen zu verweigern.

  • Und doch vollzog sich die Ethnogenese der Deutschen in einem Land, das nicht "urdeutsch" war, sondern in langen Jahrhunderten deutsch wurde.

  • Auch Daniel Barenboim, der sich auf dieses Vorbild beruft, zeigt eine besondere Vorliebe für "urdeutsche" Werke.

  • Da ist es vielleicht gemütlich, das ist so urdeutsch.

  • Das urdeutsche Spießerwesen hat in Blumes Fotoserien seine perfekte künstlerische Form gefunden.

Was reimt sich auf ur­deutsch?

Wortaufbau

Das zweisilbige Adjektiv ur­deutsch be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × U, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × R, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 2 × U, 1 × E
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × R, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem R mög­lich.

Das Alphagramm von ur­deutsch lautet: CDEHRSTUU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Ros­tock
  3. Düssel­dorf
  4. Essen
  5. Unna
  6. Tü­bin­gen
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Richard
  3. Dora
  4. Emil
  5. Ulrich
  6. Theo­dor
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Romeo
  3. Delta
  4. Echo
  5. Uni­form
  6. Tango
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

urdeutsch

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort ur­deutsch kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: urdeutsch. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. freitag.de, 26.08.2020
  2. faz.net, 29.09.2020
  3. welt.de, 25.01.2018
  4. welt.de, 05.11.2017
  5. mz-web.de, 24.03.2012
  6. taz.de, 08.02.2010
  7. faz.net, 23.11.2009
  8. merkur.de, 29.06.2007
  9. Die Welt 2001
  10. DIE WELT 2000
  11. Tagesspiegel 1998
  12. TAZ 1997
  13. TAZ 1995