plattmachen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈplatˌmaxn̩]

Silbentrennung

plattmachen

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas völlig zerstören

  • jemanden deutlich zurechtweisen, mit Argumenten erschlagen

  • jemanden töten

  • nicht bei der Arbeit erscheinen

Begriffsursprung

Kompositum aus dem Verb machen und dem Adjektiv platt.

Konjugation

  • Präsens: mache platt, du machst platt, er/sie/es macht platt
  • Präteritum: ich mach­te platt
  • Konjunktiv II: ich mach­te platt
  • Imperativ: mach platt! / mache platt! (Einzahl), macht platt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: platt­ge­ma­cht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für platt­ma­chen (Synonyme)

demolieren:
einer Sache mit Absicht Schaden zufügen
hinmachen (ugs.)
kaputt machen
kaputtmachen (ugs.):
etwas zerstören
sich ganz oder teilweise ruinieren
niederreißen:
mit einer kräftigen, schwungvollen Bewegung zu Fall bringen; zu Boden reißen
sehr unglücklich machen
ruinieren:
(eine Sache) unbrauchbar machen, vernichten oder zerstören
(jemanden oder sich selbst) in den Ruin treiben, arm machen, (vor allem finanziell oder geschäftlich) zugrunde richten
schrotten (Gerät, Maschine, Möbel) (ugs.):
etwas zu Schrott machen, zerstören
sprengen (Gebäude):
etwas mit Flüssigkeit besprühen
etwas mit Gewalt auflösen, brechen, öffnen
trashen (ugs., Anglizismus, jugendsprachlich)
von Grund auf zerstören
zerbrechen:
emotional zutiefst geschädigt werden
etwas wie bei kaputt machen (zerstören)
zerdeppern (ugs.):
(etwas Hartes) durch Schlag zum Zerspringen bringen
zerhackstückeln (ugs.)
zerschlagen:
eine gegnerische Gruppe von Menschen unschädlich machen
etwas in kleinere Einheiten aufteilen
(etwas) zerstören (Hauptform):
etwas sehr stark beschädigen und (damit meist) unbrauchbar machen; auch übertragen: zunichtemachen, zugrunde richten, zerrütten
zum Einsturz bringen (Gebäude)
(den) Betrieb einstellen
abwickeln:
ein Unternehmen auflösen, liquidieren
etwas erledigen, eine Aufgabe ausführen
auflösen (Geschäft):
das Ergebnis eines Rätsels oder Problems geben; die Antwort aufzeigen
eine Ansammlung zerstreuen
(jemandem den Laden) dichtmachen (ugs.):
etwas schließen
etwas so bearbeiten, dass es dicht ist
liquidieren:
ein Unternehmen (oder auch andere wirtschaftliche Einheiten, zum Beispiel einen Fond) auflösen
einen Betrag in Rechnung stellen, den man für erbrachte Leistung als Zahlung erwartet
nicht weiterführen
schließen:
den Verkauf in einem Geschäft temporär einstellen (indem man das Geschäft zumacht)
ein Geschäft aufgeben; für immer zumachen
stilllegen:
den Betrieb von etwas einstellen
vom Markt nehmen (Unternehmen)
abreißen:
(Kontakt, Verbindung und Ähnliches) (vorzeitig) beendet werden
durchtrennt werden (beispielsweise ein Seil, Tau), Kabel)
dem Erdboden gleichmachen
einreißen:
aktiv/mit Absicht einen Riss zustande bringen
einen Fremdkörper unter die Haut bekommen
rückbauen:
eine bauliche Maßnahme rückgängig machen; etwas abreißen; wieder den alten Zustand herstellen
wegreißen:
(ein Gebäude) wegnehmen, niederreißen
etwas (mit den Händen packen und) sehr schnell wegnehmen/entwenden
zurückbauen (fachspr., verhüllend):
ein Bauwerk verkleinern oder beseitigen; oder: in den ursprünglichen Zustand versetzen

Sinnverwandte Wörter

ab­schlach­ten:
ein Tier vorzeitig oder notgedrungen schlachten
Mensch und Tier unsinnig, grausam töten
aus­lö­schen:
entfernen oder auch ermorden
Licht oder Feuer zum Erlöschen bringen
aus­ra­die­ren:
etwas mit einem Radiergummi/Radiermesser entfernen
etwas vollkommen zerstören (sodass es nicht mehr erkennbar ist); jemanden oder etwas restlos vernichten
blau­ma­chen:
nicht zur Arbeit (zur Schule) gehen; seinen Verpflichtungen nicht nachkommen; ohne triftigen Grund fernbleiben
den Hals umdrehen
ein­eb­nen:
Erhebungen des Erdbodens abtragen; eine Oberfläche gleicher Höhe schaffen
Unterschiede verkleinern/tilgen
er­mor­den:
mit Vorsatz einen Mord begehen, jemanden umbringen
in die Steinzeit zurückbomben
kri­ti­sie­ren:
fachlich beurteilen, besprechen, beschreiben
nicht einverstanden sein, heftig widersprechen
nie­der­re­den:
so lange und intensiv zu jemandem sprechen, bis dieser schweigt und aufgibt
pla­nie­ren:
auf einem Geländestück Unebenheiten einebnen, zum Beispiel mit Hilfe einer Maschine, der Planierraupe
schwän­zen:
umgangssprachlich: etwas schwänzen: eine Veranstaltung oder ein Treffen trotz Verpflichtung nicht besuchen
tö­ten:
einem Menschen oder einem Tier gewaltsam das Leben nehmen
tot­schla­gen:
ein Lebewesen durch Verletzungen/Schläge mit der Hand oder einem Gegenstand umbringen/töten
ein schlimmes Ende nehmen, schlecht ausgehen
um­brin­gen:
(Besitz, seltener auch Zeit) durchbringen, verprassen, vergeuden
an einen anderen Ort bringen
von der Landkarte tilgen
zu­recht­wei­sen:
transitiv: jemandem heftige Vorwürfe machen
veraltet, transitiv: jemandem den richtigen Weg zeigen
zu­sam­men­stau­chen:
auf ein kleineres Außenmaß bringen
ordentlich ausschimpfen

Gegenteil von platt­ma­chen (Antonyme)

auf­bau­en:
eine bauliche Anlage errichten
eine Institution, Organisation oder Ähnliches gründen und entwickeln

Beispielsätze

  • Das Haus wurde plattgemacht, um Platz für das Stadion zu schaffen.

  • Heute will ich mal plattmachen.

  • Er ist in ein Loch gefallen und hat einen Reifen plattgemacht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Giftgas in Syrien ist das gleiche weswegen Bush 2003 den Irak plattgemacht hat.

  • Zwar soll auch dieses Gebäude nur noch zwei Jahre stehen, bevor es für Breuninger plattgemacht wird.

  • Selbst Kleinwagen werden wohl plattgemacht.

  • Ist es wirklich Kulturförderung, wenn gewachsene Kulturszenen zu Gunsten steriler Neubauten plattgemacht werden?

  • Man kann ja auch nicht das Postamt plattmachen, weil irgendwelche Leute in ihren Briefen etwas Illegales verschicken.

  • Bei vielen wuchs die Sorge: Wird uns die westliche Konkurrenz plattmachen?

  • Und ein Olympiastadion sollte man schon gar nicht, wie es in London diskutiert wird, plattmachen.

  • Vor zehn Jahren haben Abrissbagger die Eissporthalle an der Jafféstraße plattgemacht.

  • Diejenigen, die sich outen, würden "plattgemacht - von ihren Mitspielern und von den Leuten im Stadion", sagte Assauer dem "Kölner Express".

  • Die anderen Steueroasen müsste man auch noch plattmachen.

  • Da wurde einfach plattgemacht, was gerade da war.

  • Weiter verbreitet ist jedoch das Gefühl, "von den Medien plattgemacht" zu werden, wie ein Hotelier sagt.

  • "Alle Institutionen, die der CDU nicht gewogen sind, sollen plattgemacht werden", kritisiert er.

  • Jürgen Klinsmann macht Tests, die die Spieler nicht plattmachen.

  • Sonst hätten die Deutschland schon damals plattgemacht.

  • Sie werden auch dringend gebraucht, in Roudnice etwa, um Ersatz für den Maschinenbau zu finden, der nach der Wende plattgemacht wurde.

  • Unter dem Motto "DM - AD" werde die gute alte Mark mit einem Vorschlaghammer auf einem Amboss "plattgemacht".

  • "Ich sollte plattgemacht werden", sagte er.

  • Die Sowjets hätten viel davon plattgemacht, seufzt Klimenko, doch die Samoskworetschie sei weitgehend verschont geblieben.

  • Die wurde, erfährt man bei der Gelegenheit, mit der "Sozialpolitik von oben" des Staatssozialisten Bismarck im 19. Jahrhundert plattgemacht.

  • Wir müssen den Gegner körperlich plattmachen.

  • Irene weiß nicht, daß Dorothea ihren Wagen in Schwanebeck gesehen hat - bereits demontiert und im wahrsten Wortsinn "plattgemacht".

  • Dabei habe dieser ihm gesagt: "Bedenken Sie, ich kann Sie plattmachen."

  • Wenn weiterhin drohe, daß das Dorf Weddewarden für den Hafenausbau plattgemacht werde, dann werde dort Stillstand einkehren.

  • Die Nische der Programmkinos, von der Senator Mirow spricht, wird gerade mit Hilfe der Senatoren und Senatorinnen plattgemacht.

Übersetzungen

  • Katalanisch:
    • destruir
    • destrossar

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb platt­ma­chen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × T, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N & 1 × P

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N, 1 × P

Eine Worttrennung ist nach dem zwei­ten T und zwei­ten A mög­lich.

Das Alphagramm von platt­ma­chen lautet: AACEHLMNPTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Pots­dam
  2. Leip­zig
  3. Aachen
  4. Tü­bin­gen
  5. Tü­bin­gen
  6. Mün­chen
  7. Aachen
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Paula
  2. Lud­wig
  3. Anton
  4. Theo­dor
  5. Theo­dor
  6. Martha
  7. Anton
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Papa
  2. Lima
  3. Alfa
  4. Tango
  5. Tango
  6. Mike
  7. Alfa
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

plattmachen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort platt­ma­chen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

platt:
Bauwerke, Projekte: der Zustand, wenn etwas kaputt gemacht oder niedergewalzt wurde; siehe auch plattmachen
zer­fi­cken:
etwas (durch einen Fick) kaputt- bzw. zunichtemachen; etwas auseinandernehmen, plattmachen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: plattmachen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: plattmachen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10292426. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. focus.de, 16.04.2018
  2. stuttgarter-nachrichten.de, 29.06.2018
  3. spiegel.de, 09.09.2015
  4. feeds.stuttgarter-zeitung.de, 03.01.2013
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  7. faz.net, 14.08.2011
  8. tagesspiegel.feedsportal.com, 27.11.2011
  9. ftd.de, 11.03.2010
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  12. sueddeutsche.de, 21.02.2006
  13. abendblatt.de, 19.05.2005
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  15. fr-aktuell.de, 19.01.2005
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  19. Die Zeit (08/2001)
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  23. Berliner Zeitung 1997
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