nachwerfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈnaːxˌvɛʁfn̩]

Silbentrennung

nachwerfen

Definition bzw. Bedeutung

  • (jemandem oder etwas) einen Gegenstand hinterherschleudern

  • mehr von etwas werfen, damit es ausreicht

  • zu sehr niedrigem Preis anbieten

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb werfen mit dem Derivatem nach-

Konjugation

  • Präsens: ich werfe nach, du wirfst nach, er/sie/es wirft nach
  • Präteritum: ich warf nach
  • Konjunktiv II: ich würfe nach
  • Imperativ: wirf nach! (Einzahl), werft nach! (Mehrzahl)
  • Partizip II: nach­ge­wor­fen
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

hi­n­ein­wer­fen:
etwas in etwas eintauchen oder untergehen lassen, entweder in eine Flüssigkeit oder auch übertragen in ein anderes Medium oder Umfeld
gehoben: gefangensetzen
hin­ter­her­schi­cken:
hinter jemandem, etwas an den Sprechenden richten
hinter jemandem, etwas zum Sprechenden schicken
hinterherschleudern
hinterherwerfen
nach­fül­len:
(einen Behälter, ein Gefäß) wieder befüllen, das dort Verschwundene wieder ergänzen
Flüssigkeit (aber auch Schüttgut oder andere Ware) dazugeben; etwas Verschwundenes wieder ersetzen
nach­schmei­ßen:
(jemandem etwas) hinterherwerfen (wenn derjenige sich entfernt)
ver­ram­schen:
eine Sache weit unter dem üblichen Preis verkaufen
ver­schleu­dern:
deutlich unter dem Wert, zu einem niedrigen Preis verkaufen
unbedacht, sinnlos verwenden/ausgeben, ohne an das Verhältnis von Kosten zu Nutzen zu denken

Beispielsätze

  • Die Modelle vom letzten Jahr werden einem geradezu nachgeworfen.

  • Ich werfe eben noch ein bisschen Holz nach, damit der Ofen schön warm ist, wenn wir wiederkommen.

  • Sie warf ihm seinen vergessenen linken Turnschuh nach, als er die Wohnung verließ.

  • Beim Münztelefon musste man ständig Geld nachwerfen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dem Staat wird derzeit Geld nachgeworfen, wenn er sich verschuldet.

  • Immerhin, er geht erhobenen Hauptes auch wenn Teile des Publikums ihm Dreck nachwerfen.

  • Wo man in DE richtig für Medikamente bezahlt, bekommt man im Nachbarland nachgeworfen.

  • Wem monatlich mehr als 9000 € nachgeworfen werden, ist mit dieser "Strafe" überaus milde bedacht worden.

  • Gestern noch ausgebuht, als zu jung abgestempelt oder viele noch ausländer nachgeworfen.

  • Bei dem Versuch zu flüchten, dürfte ihm der Ältere das Messer nachgeworfen, ihn aber verfehlt haben.

  • Dabei hatte der Gymnasiast Polizeibeamten einen Metallstuhl nachgeworfen, aber niemanden getroffen.

  • Oder soll er dem schlechten Geld kein gutes nachwerfen und sich von der Immobilie schleunigst befreien?

  • Im Gewand der Geborgenheit werde gutes Geld schlechtem nachgeworfen.

  • Es hat immer Künstler gegeben, denen man nachgelaufen ist und denen man das Geld nachgeworfen hat.

  • Und zwar so radikal, daß einem die Donna-Karan-Outfits und die Ralph- Lauren-Bettwäsche nur so nachgeworfen wird.

  • Wer zum Beispiel seinen Pumpversuch vom 20. Juli 1845 liest, möchte ihm wenigstens posthum die erhofften 100 Thaler nachwerfen.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas wird jemandem (Dativ) geradezu nachgeworfen
  • übertragen: einen bösen Blick nachwerfen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb nach­wer­fen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × R & 1 × W

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × R, 1 × W

Eine Worttrennung ist nach dem H und R mög­lich.

Das Alphagramm von nach­wer­fen lautet: ACEEFHNNRW

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Wupper­tal
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Frank­furt
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Wil­helm
  6. Emil
  7. Richard
  8. Fried­rich
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Whis­key
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Fox­trot
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 19 Punkte für das Wort.

nachwerfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nach­wer­fen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: nachwerfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. nzz.ch, 05.09.2019
  2. spiegel.de, 10.02.2018
  3. focus.de, 07.03.2018
  4. focus.de, 04.03.2015
  5. blick.ch, 25.07.2013
  6. steiermark.orf.at, 19.08.2012
  7. rp-online.de, 28.08.2009
  8. Tagesspiegel 1998
  9. Berliner Zeitung 1997
  10. Rheinischer Merkur 1997
  11. Süddeutsche Zeitung 1995
  12. Berliner Zeitung 1995