nachtrauern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈnaːxˌtʁaʊ̯ɐn ]

Silbentrennung

nachtrauern

Definition bzw. Bedeutung

Sich wünschen, etwas oder jemand wäre wieder da; traurig über den Verlust sein.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb trauern mit dem Derivatem nach-.

Konjugation

  • Präsens: trauere nach, du trauerst nach, er/sie/es trauert nach
  • Präteritum: ich trau­er­te nach
  • Konjunktiv II: ich trau­er­te nach
  • Imperativ: trauer nach! / trauere nach! (Einzahl), trauert nach! (Mehrzahl)
  • Partizip II: nach­ge­trau­ert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für nach­trau­ern (Synonyme)

(sich) (wehmütigen Gedanken) hingeben:
bewusst den Verlust von etwas oder jemandem zu einem bestimmten (höheren) Zweck hinnehmen oder auch dies aktiv herbeiführen
in die Richtung, in den Besitz von jemandem etwas überreichen, übergeben
(jemandem / einer Sache) hinterhertrauern (Hauptform)
(jemandem) nachhängen:
(eine Fährte) mit dem Hund nachgehen
in einem Plan, in einem Fach, auf einem Gebiet oder dergleichen in Rückstand geraten sein; auf einem Wissensgebiet, das man eigentlich beherrschen sollte, noch Schwierigkeiten haben und deshalb im Wissensstoff zurückgeblieben sein
nachweinen:
unter Tränen jemandem oder etwas nachtrauern

Sinnverwandte Wörter

zu­rück­seh­nen:
etwas oder jemanden mit Sehnsucht zurückwünschen
wieder an einen bestimmten Ort/in eine bestimmte Zeit/zu einer bestimmten Person zurückversetzt sein wollen

Beispielsätze

  • Du wirst doch nicht etwa diesem Clown nachtrauern? Der war eh nichts für dich.

  • Lange trauerte sie der vergebenen Chance nach.

  • Vergangenem nachtrauern heißt Gegenwärtiges versäumen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sollte die Wand an der Uhlandstraße zugebaut werden, würden ihr wenige nachtrauern - einem anderen Stück Kiez schon.

  • Mit solch angewandter Kunst darf man diesen Zeiten durchaus auch mal nachtrauern.

  • Der verpassten Chance auf Kristall wollte der Salzburger nicht lange nachtrauern.

  • "Wir sind in einer nie dagewesenen Situation, da müssen wir nicht unserer Maß Bier nachtrauern", fügte sie hinzu.

  • Viele Protestanten hätten in der Weimarer Republik der Monarchie nachgetrauert.

  • Viele Hersteller würden der MGU-H nachtrauern, sollte die abgeschafft werden.

  • Die Kanzlerin weiß das, und sie ahnt, dass sie Obama noch häufiger nachtrauern wird, wenn dieser am Donnerstagabend Berlin wieder verlässt.

  • Es gibt sicher noch einige Menschen, die der Gleichheit zu Maos Zeiten nachtrauern.

  • Abwehrreflex ohne Debatte Man mag der Kleinstadtidylle nachtrauern und am Seeufer Gemüsebeete anlegen.

  • Die "kompetenten" Ablehner der EE werden wieder die Mähr vom Zappelstrom verbreiten und der guten alten Zeit nachtrauern.

  • Hoffen wir, dass die Schotten nicht bald ihrer vergebenen Chance nachtrauern werden.

  • Das ist Balsam für ostdeutsche Altgenossen, die immer noch ihrem alten Staat nachtrauern.

  • Dabei gäbe es einiges, dem sie in dieser Runde nachtrauern könnten.

  • Eine Pop-Vergangenheit, der Kulturpessimisten nachtrauern, weil früher die Klassiker unantastbar waren, irreversibel, irremixabel.

  • Eric Boullier musste in Monaco einem möglichen vierten Platz von Vitaly Petrov nachtrauern.

  • Alles nur eine Chimäre weniger börsennotierter Zellproduzenten die der Hochpreisphase für Module nachtrauern?

  • Vielen Aktienfonds muss man nicht nachtrauern.

  • Paul gehört zu jenen Menschen, die ihr Leben lang der guten alten Zeit nachtrauern.

  • Sie können keinem Café Möhring am Kurfürstendamm mehr nachtrauern, weil sie es nur vom Gendarmenmarkt kennen.

  • "Stadtgrundrisse sind mein Lieblingsthema." In seiner Behörde wird dem Platz nicht nachgetrauert.

Häufige Wortkombinationen

  • der guten alten Zeit nachtrauern, einem geliebten Menschen nachtrauern

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb nach­trau­ern be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 2 × R, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × A, 1 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 2 × R, 1 × C, 1 × H, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem H und U mög­lich.

Das Alphagramm von nach­trau­ern lautet: AACEHNNRRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Tü­bin­gen
  6. Ros­tock
  7. Aachen
  8. Unna
  9. Essen
  10. Ros­tock
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Theo­dor
  6. Richard
  7. Anton
  8. Ulrich
  9. Emil
  10. Richard
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Tango
  6. Romeo
  7. Alfa
  8. Uni­form
  9. Echo
  10. Romeo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

nachtrauern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nach­trau­ern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: nachtrauern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: nachtrauern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1619139. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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