nachkarten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈnaːxˌkaʁtn̩]

Silbentrennung

nachkarten

Definition bzw. Bedeutung

Eine bereits abgeschlossene Sache, oder Teile von ihr aufgreifen, um daraus Verwertbares dem anderen, gerne auch vor Dritten, als Kritik oder Vorwurf zu präsentieren.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Verbs karten mit dem Präfix nach-

Konjugation

  • Präsens: karte nach, du kartest nach, er/sie/es kartet nach
  • Präteritum: ich kar­te­te nach
  • Konjunktiv II: ich kar­te­te nach
  • Imperativ: kart nach! / karte nach! (Einzahl), kartet nach! (Mehrzahl)
  • Partizip II: nach­ge­kar­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für nach­kar­ten (Synonyme)

(jemandem) Dreck hinterherwerfen (fig.)
(jemandem) nachträglich eine(n) reinwürgen (ugs.)
hinterhertreten (fig.)
nachtarocken (bairisch, fränk., selten):
eine neue, unerwartete Karte ausspielen bzw. auf den Tisch legen
obwohl ein Problem oder eine Frage bereits gelöst ist – oder gelöst erscheint, wird diese(s) noch einmal neu zum Gegenstand der Erörterung gemacht
nachtreten (fig.):
hinterhergehen oder auch (im Amt) nachfolgen
jemanden, der schwer angegriffen oder bereits geschlagen ist, ein weiteres Mal massiv verbal angreifen

Sinnverwandte Wörter

nach­le­gen:
die Leistung steigern
ein weiteres (gewichtiges, scharfes, verletzendes) Argument anführen

Beispielsätze

Wir sollten nicht nachkarten, das bringt nichts.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Es werde "nicht nachgekartet".

  • Er wolle nicht nachkarten, hatte der Internet-Unternehmer erklärt.

  • Doch es wird nicht nachgekartet.

  • Er aber wolle nicht nachkarten, "sonst müssten wir uns hier gegenseitig nur auf die Fresse hauen".

  • Natürlich hat der eine oder andere unterlegene Bewerber nachgekartet, aber das ist doch normal nach einer Entscheidung dieser Tragweite.

  • Daum verkündete, nicht nach Schalke zu wollen ("Bitte nicht nachkarten"), sondern zu Fenerbahce, ach nein, doch nicht, bitte neu geben.

  • Die 3:11-Pleite am zweiten Kampftag der Bundesliga beim alten Rivalen TSV Abensberg sprach für sich, weshalb also groß nachkarten.

  • Sie wolle nicht nachkarten, aber "es hat schon geschmerzt, so einfach als altes Eisen abserviert zu werden", bekennt Heike Drechsler.

  • Wir können uns dabei nicht des Eindrucks erwehren, daß hier eventuell wegen der Niederlage im Bananenstreit nachgekartet werden soll.

  • Deshalb müsse "nachgekartet" werden.

  • Doch jetzt wollen Kirchenleute per Unterschriftensammlung nachkarten, um uns die ehrenvolle Arbeit am Buß- und Bettag zu nehmen.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb nach­kar­ten be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × A, 2 × N, 1 × C, 1 × E, 1 × H, 1 × K, 1 × R & 1 × T

  • Vokale: 2 × A, 1 × E
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × H, 1 × K, 1 × R, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem H und R mög­lich.

Das Alphagramm von nach­kar­ten lautet: AACEHKNNRT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Nürn­berg
  2. Aachen
  3. Chem­nitz
  4. Ham­burg
  5. Köln
  6. Aachen
  7. Ros­tock
  8. Tü­bin­gen
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Nord­pol
  2. Anton
  3. Cäsar
  4. Hein­reich
  5. Kauf­mann
  6. Anton
  7. Richard
  8. Theo­dor
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Novem­ber
  2. Alfa
  3. Char­lie
  4. Hotel
  5. Kilo
  6. Alfa
  7. Romeo
  8. Tango
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

nachkarten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort nach­kar­ten kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: nachkarten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: nachkarten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. finanztreff.de, 21.01.2018
  2. spiegel.de, 01.09.2005
  3. sueddeutsche.de, 09.02.2004
  4. sueddeutsche.de, 15.02.2003
  5. archiv.tagesspiegel.de, 15.09.2003
  6. berlinonline.de, 25.05.2003
  7. sueddeutsche.de, 10.06.2002
  8. Berliner Zeitung 2000
  9. Tagesspiegel 1999
  10. Stuttgarter Zeitung 1995
  11. Die Zeit 1995