grölen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈɡʁøːlən]

Silbentrennung

grölen

Definition bzw. Bedeutung

Laut und unschön singen oder schreien.

Konjugation

  • Präsens: ich gröle, du grölst, er/sie/es grölt
  • Präteritum: ich gröl­te
  • Konjunktiv II: ich gröl­te
  • Imperativ: gröle! (Einzahl), grölt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­grölt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für grö­len (Synonyme)

(sich fast) in die Hose machen vor Lachen (ugs.)
(sich) 'nen Ast lachen (ugs.)
(sich) (auf dem Boden) kugeln vor Lachen (ugs.)
(sich) (auf dem Boden) wälzen vor Lachen
(sich) (die) Seiten halten (müssen) vor Lachen
(sich) (fast) bepissen vor Lachen (derb)
(sich) den Bauch halten vor Lachen
(sich) festhalten müssen vor Lachen
(sich) flachlegen vor Lachen (ugs.)
(sich) halbtot lachen (ugs.)
(sich) krumm und bucklig lachen (ugs.)
(sich) krumm und schieflachen (ugs.)
(sich) nicht / kaum noch halten können vor Lachen
(sich) nicht mehr / kaum noch einkriegen (vor Lachen) (ugs.)
(sich) scheckig lachen (ugs.)
(sich) schepp lachen (ugs., variabel)
aus vollem Halse lachen
(sich) bekringeln (vor Lachen) (ugs.):
sich derartig freuen oder lachen, dass der Körper sich zusammenzieht und der Rücken sich rundet, man die Form eines Kringels einnimmt
(sich) beömmeln (ugs.):
sehr stark lachen, sich sehr amüsieren
brüllen:
bildlich: mit großer Lautstärke tönen
mit lauter, (oft) unkontrollierter Stimme in tieferer Tonlage erregt äußern; meist aggressiv
dröhnend lachen
einen Lachanfall haben
einen Lachflash haben
fast sterben vor Lachen (ugs.)
geiern (ugs., regional):
begehrliches Verhalten zeigen
herausplatzen vor Lachen
hysterisch lachen
in die Tischkante beißen vor Lachen (ugs.)
johlen:
mit dem Sprachorgan unbestimmte Laute erzeugen, mit dem Ziel zu lärmen
(sich) kaputtlachen:
ganz heftig (und anhaltend) lachen
(sich) kranklachen (ugs.):
ganz heftig (und anhaltend) lachen
(sich) kringeln (vor Lachen) (ugs.):
sich spiralförmig verformen
so sehr lachen, dass man den Oberkörper absenkt
(sich) kugeln (vor Lachen):
einen Gegenstand auf ein Ziel zu ins Rollen bringen
sich in runden Bewegungen, mit zusammengekrümmtem Körper rollend bewegen
laut werden
losgrölen (ugs.)
losprusten (ugs.):
plötzlich heftig zu lachen beginnen
loswiehern (ugs.)
rumgeiern (ugs.)
schallend lachen
(sich) schieflachen (ugs.):
heftig, kräftig Freude zeigen (lachen)
(sich) schlapplachen (ugs.):
sehr viel (über einen längeren Zeitraum hinweg) lachen
schreien:
einen plötzlichen, lauten Ruf ausstoßen (zum Beispiel Schmerzschrei) oder auch längere Zeit unartikulierte, laute Geräusche von sich geben
mit lauter Stimme äußern
(sich) ausschütten vor Lachen
(sich) biegen vor Lachen
(sich) (beinahe) totlachen:
heftig, kräftig Freude zeigen (lachen)
Tränen lachen
Tränen weinen vor Lachen
(sich) weglachen (ugs.)
(sich) wegschmeißen (vor Lachen) (ugs.):
etwas im Müll oder in der freien Landschaft entsorgen
etwas mit den Armen (meist kräftig) beschleunigen und durch die Luft fliegen lassen, sodass es sich vom Werfer wegbewegt
wiehern (ugs.):
äußern, rufen (eines Pferdes)
übertragen auf den Menschen: laut, hoch lachen
wiehernd lachen

Beispielsätze

  • Wenn die ersten Liter Bier getrunken sind, fangen die jungen Männer an zu grölen und nach den Bedienungen zu grabschen.

  • Mich nerven besoffene Leute, die vor meinem Fenster grölen und pöbeln.

  • Ich gröle nicht.

  • Man grölte Lieder.

  • Ich hab große Lust, zu grölen.

  • Ich habe jemanden grölen gehört.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Einmal Nenas 99 Luftballons in der autoeigenen Karaokeversion gegrölt – und fertig.

  • Am Mittwochabend hatte eine Menschenmenge in der Nähe der dortigen Synagoge mehrfach „Scheißjuden“ gegrölt.

  • Das Publikum hat gegrölt.

  • Polizisten in Uniformen filmen sich dabei, wie sie ein Schmäh-Lied gegen RB-Star Timo Werner (21) grölen.

  • Bautzener Feuerwehrmann: „Ich habe niemand grölen gehört.

  • SAE-Mitglieder hatten auf einer Busfahrt rassistische Lieder gegrölt.

  • Als solche kippen sie Bier, springen ins Publikum und grölen Freiheit!

  • Die Fans kreischen, grölen und klatschen - 30 Sekunden lang.

  • Um uns herum ein Getümmel weißblau gekleideter Menschen, die etwas grölen, das sich anhört wie "scheiß FC Bayern" und "Fresse einschlagen".

  • Da haben Typen im Unterhemd gesungen, zeitgleich den Strohhalm in einen Fünf-Liter-Eimer Sangria gesteckt und gesoffen und gegrölt.

  • Auf der Onkelz-CD "Live in Dortmund" grölen Tausende von Zuschauern "Scheiß Tote Hosen ".

  • Palio, Pferde, Reiter - die Sinesen singen und grölen ständig davon.

  • Einer hat eine Trommel dabei, die anderen grölen.

  • Als ein paar Jugendliche in Kampfanzügen hereinkamen, unter ihnen Silvio S., hätten Dorfbewohner gegrölt: "Da seid ihr ja endlich!

  • Ende Juli seien nach einem Manöver auch Parolen wie "Die Juden müssen vergast werden" und "Ausländer raus" gegrölt worden.

  • Die Festgenommenen hätten Parolen wie 'Sieg Heil' gegrölt und Musik von rechtsextremen Bands abgespielt.

Wortbildungen

  • Grölerei
  • mitgrölen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf grö­len?

Wortaufbau

Das zweisilbige Isogramm grö­len be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 1 × E, 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × Ö & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × Ö
  • Konsonanten: 1 × G, 1 × L, 1 × N, 1 × R
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem Ö mög­lich.

Das Alphagramm von grö­len lautet: EGLNÖR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Verb fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Gos­lar
  2. Ros­tock
  3. Umlaut-Offen­bach
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Gus­tav
  2. Richard
  3. Öko­nom
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Golf
  2. Romeo
  3. Oscar
  4. Echo
  5. Lima
  6. Echo
  7. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

grölen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort grö­len kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Häufige Rechtschreibfehler

  • gröhlen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: grölen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: grölen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8868235, 6718600, 6121784, 4187734 & 1139161. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 24.09.2022
  2. nordbayern.de, 14.05.2021
  3. freitag.de, 02.01.2018
  4. bild.de, 21.08.2017
  5. focus.de, 04.03.2016
  6. spiegel.de, 11.03.2015
  7. kn-online.de, 14.10.2008
  8. n24.de, 06.06.2006
  9. sueddeutsche.de, 12.05.2005
  10. archiv.tagesspiegel.de, 02.10.2003
  11. sueddeutsche.de, 01.05.2002
  12. bz, 14.07.2001
  13. Berliner Zeitung 2000
  14. Welt 1998
  15. Berliner Zeitung 1997
  16. Süddeutsche Zeitung 1995