erträumen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ɛɐ̯ˈtʁɔɪ̯mən]

Silbentrennung

erträumen

Definition bzw. Bedeutung

Sich etwas in Gedanken vorstellen (träumen), das man sehr gerne hätte oder wäre.

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb träumen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) er-

Konjugation

  • Präsens: erträume, du erträumst, er/sie/es er­träumt
  • Präteritum: ich er­träum­te
  • Konjunktiv II: ich er­träum­te
  • Imperativ: erträum/​erträume! (Einzahl), er­träumt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: er­träumt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für er­träu­men (Synonyme)

(eine) Hoffnung hegen
(einen) Wunsch haben
(einen) Wunsch hegen (geh.)
(sich) Hoffnungen machen (auf)
der Hoffnung sein (dass) (geh.)
(etwas) erhoffen:
stets mit Akkusativ-Objekt: etwas zuversichtlich erwarten (meistens ein Ereignis), auf dessen Kommen vertrauen
(sich) erwünschen:
etwas gerne (haben) wollen, es sich wünschen
herbeiwünschen
(er)hoffen:
zuversichtlich erwarten, in die Zukunft vertrauen
sich mit der Hoffnung tragen (dass) (geh.)
träumen (von) (fig.):
dösen, nicht bei der wesentlichen Sache sein
einen tiefen Wunsch (Traum) haben und intensiv daran denken; sich etwas wünschen
(sich) wünschen:
etwas ersehnen, erhoffen
etwas höflich fordern, verlangen

Sinnverwandte Wörter

entgegenfiebern
er­seh­nen:
sich sehr wünschen, dass eine bestimmte Situation eintrifft, etwas Bestimmtes Wirklichkeit wird
er­stre­ben:
nach etwas streben, etwas zu erreichen suchen
herbeisehnen
nach etwas verlangen
sich nach etwas verzehren

Gegenteil von er­träu­men (Antonyme)

be­fürch­ten:
der Ansicht sein, dass etwas Unangenehmes eintreten oder geschehen könnte

Beispielsätze

  • Genau so habe ich mir das erträumt! Blaues Meer und blauer Himmel so weit das Auge reicht.

  • Sind wir ein Traum im Geiste einer Gottheit, oder ist jeder von uns selbst ein Träumer, der seine eigene Wirklichkeit erträumt?

  • Anfangs klappte alles überraschend gut, viel besser als zuvor und sogar besser als ich es mir erträumt hatte.

  • Je mehr man sich erträumt, desto voller und reicher lebt man.

  • Das habe ich mir weder erhofft, noch erträumt.

  • Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass ich den ersten Preis gewinnen würde.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dass sie es bis zur Deutschen Meisterschaft schaffen würden, hätten sich die 28-Jährigen nicht erträumen lassen.

  • Das hätte ich mir nie erträumen lassen.

  • "Das ist auf jeden Fall mehr, als ich mir hätte erträumen können", rang Grond nach dem Final, in dem sein Tank dann leer war, nach Worten.

  • Nicht der Job und die Kinder machen dabei übrigens unglücklich, sondern dass ich mehr erträumt hatte.

  • Aber was man sich erträumt hatte, sei nicht eingetreten.

  • Azzedine Alaïa hatte nun alles, was er sich erträumen konnte.

  • Das ist besser als alles, was ich mir erträumt hatte!

  • Ihn nun remastered und live mit neuen Musikern zu hören, ist sogar noch viel besser als alles, was ich erträumt hatte.

  • Das kann sich wohl kein junger Fan erträumen.

  • Das haben wir uns nicht erträumt.

  • "Insgesamt habe ich aber mehr erreicht, als ich mir je erträumt hätte", sagte Pärson.

  • Eine solche Entwicklung hatte sich zuletzt SPD-Kanzler Schröder beim Start der Hartz-Reformen erträumt.

  • Die Dramaturgie der Partie hielt, was sich Fußballfans weltweit erträumt hatten.

  • Darwin hätte sich diese Art der Evolutionsforschung nicht erträumen können.

  • Aber man kommt nicht einfach auf eine Bühne vor Tausende, weil man es sich erträumt.

  • Ist das Leben jetzt so, wie Sie es sich erträumt haben?

  • Es ist einfach ein Spiel, das alles beinhaltet, was sich je ein Mensch erträumt hat.

  • Nicht nur, dass der Abend am 6. November 2002 ganz und gar nicht so verlief, wie er es sich erträumt hatte.

  • Obgleich 49 Jahre alt und selber Vater, gibt er das, was man sich unter einem wohl erzogenen Sohn erträumen kann.

  • Das Scheitern der Hoffnung, dass sich das erträumte Andere im sozialen Raum verwirklichen lasse, ist so unmissverständlich dargestellt.

  • Das hindurch gesehene, im Glas gespiegelte oder auch nur erträumte Bild entsteht erst beim Betrachter.

  • Nun war dieser Mann nicht nur Präsident, sondern hatte eine zuvor nie erträumte Popularität erreicht.

  • Das Leben schien wirklich und wahrhaftig so schön, wie es sich die Ökologen sonst nur erträumen.

  • Das, was ich mir gewünscht, erträumt, erdacht hatte, war auch hier nicht realisierbar.

  • Der Palast war die erträumte DDR.

  • Kommt nun die von der Sozialdemokratie erträumte gemeinsame linke Führung in Europa?

  • Bekannte Thesen wie "Was die Menschheit erträumt, kann Technologie verwirklichen" stoßen heute auch in Ostasien auf Skepsis.

  • Seit seiner Kindheit hatte sich Peter Weiner eine Spielzeugeisenbahn erträumt, spät erst ging der Wunsch in Erfüllung.

Häufige Wortkombinationen

  • alles, was man sich erträumen kann; mehr, als man sich erträumen kann

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf er­träu­men?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb er­träu­men be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × R, 1 × Ä, 1 × M, 1 × N, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × Ä, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × R, 1 × M, 1 × N, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ä

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und U mög­lich.

Das Alphagramm von er­träu­men lautet: ÄEEMNRRTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Essen
  2. Ros­tock
  3. Tü­bin­gen
  4. Ros­tock
  5. Umlaut-Aachen
  6. Unna
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Emil
  2. Richard
  3. Theo­dor
  4. Richard
  5. Ärger
  6. Ulrich
  7. Martha
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Echo
  2. Romeo
  3. Tango
  4. Romeo
  5. Alfa
  6. Echo
  7. Uni­form
  8. Mike
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  6. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

erträumen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort er­träu­men kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

Luft­schloss:
etwas, das man sich wünscht oder erträumt, das aber nicht oder nur schwer zu realisieren ist
Träu­me­rei:
das, was jemand sich erträumt, ein Traumbild statt der Wirklichkeit

Film- & Serientitel

  • Hollywood, das erträumte Leben der Lana Turner (Doku, 2018)
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: erträumen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: erträumen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6098524, 2866005, 2513023, 2032241 & 1021949. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  5. [Filme & Serien] Vgl. Internet Movie Database (IMDb), imdb.com
  1. kreiszeitung.de, 25.08.2022
  2. ikz-online.de, 22.09.2021
  3. badenertagblatt.ch, 12.12.2020
  4. welt.de, 16.10.2019
  5. lvz.de, 23.01.2018
  6. zeit.de, 18.11.2017
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  8. pcgames.de, 03.07.2015
  9. rp-online.de, 09.09.2014
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  22. DIE WELT 2001
  23. DIE WELT 2000
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  25. Berliner Zeitung 1998
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  27. Die Zeit 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995