diskreditieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ dɪskʁediˈtiːʁən ]

Silbentrennung

diskreditieren

Definition bzw. Bedeutung

In Misskredit bringen, in Verruf bringen.

Konjugation

  • Präsens: diskreditiere, du diskreditierst, er/sie/es dis­kre­di­tiert
  • Präteritum: ich dis­kre­di­tier­te
  • Konjunktiv II: ich dis­kre­di­tier­te
  • Imperativ: diskreditiere/​diskreditier! (Einzahl), dis­kre­di­tiert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: dis­kre­di­tiert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für dis­kre­di­tie­ren (Synonyme)

(jemandem etwas) am Zeug flicken (ugs., veraltend)
(jemandem etwas) ans Zeug flicken (ugs., veraltend)
(jemanden) in eine (bestimmte) Ecke stellen (fig.)
(jemanden) ins Gerede bringen
(jemanden) mit Dreck bewerfen (ugs.)
(sich) in herabwürdigender Weise äußern (über) (variabel)
(über jemanden negative) Behauptungen in die Welt setzen
abkanzeln:
mit harschen Worten, von oben herab, kritisieren
abwerten:
übertragen: etwas in seinem Ansehen, seiner Bedeutung vermindern
Wirtschaft: etwas in seinem Wert herabsetzen
(jemandem etwas) andichten (ugs.):
jemandem ein Gedicht widmen, auf jemanden ein Gedicht verfassen
jemandem etwas Unrichtiges zuschreiben; Lügen, Gerüchte, unwahre Behauptungen über jemanden verbreiten
(jemandem etwas) anhängen (fig.):
beim Erhitzen am Boden des Kochgeschirrs haften bleiben
etwas hängt an jemandem: etwas haftet an jemandem, lastet auf jemandem (für einen langen Zeitraum)
anschwärzen (ugs.):
(etwas) schwärzen (schwarz färben)
jemanden bei jemandem schlecht machen
diffamieren (geh., bildungssprachlich):
jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen, oder ihn in Verruf bringen
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
herabwürdigen:
eine Person schlecht behandeln, abwerten; schlecht über eine Leistung reden
in Misskredit bringen (fig.)
in Verruf bringen
(jemandem) die Ehre abschneiden
kein gutes Haar lassen (an) (ugs.)
Lügen verbreiten (über)
mobben (ugs.):
eine Person in der Öffentlichkeit schikanieren, intrigieren oder terrorisieren
(jemandem etwas) nachsagen:
etwas nachsagen: was jemand anderer gesagt hat, erneut sagen
jemandem wird nachgesagt: es gibt das Gerücht über jemanden, dass …
niedermachen:
(Hilflose/Wehrlose in großer Zahl) brutal umbringen
(jemanden oder etwas) als sehr schlecht bezeichnen, erniedrigende, heftige Kritik üben
schlecht reden (über)
schlechtmachen:
Negatives, Unwahres oder Ähnliches über etwas/jemanden sagen (und so eine Schädigung dessen öffentlichen Ansehens/Rufes herbeiführen)
(jemandem etwas) unterstellen:
jemandem die Verfügungsgewalt geben über etwas (Aufgaben, Personen, Institutionen, Militärverbände)
jemandem etwas in negativer Absicht fälschlicherweise zuschreiben (vor allem eine Absicht, eine Meinung, eine Handlung)
verleumden:
eine unwahre (oder nicht zu beweisende) Behauptung über etwas oder eine andere Person verbreiten, die dessen oder deren Ansehen schadet
verunglimpfen:
jemand oder etwas schlechtmachen

Gegenteil von dis­kre­di­tie­ren (Antonyme)

un­ter­stüt­zen:
etwas gutheißen, dafür sein und es gut finden
jemandem bei etwas helfen, entweder durch tatkräftige Hilfe oder auch durch einen finanziellen Beitrag

Beispielsätze

  • Durch massiven Lobbyismus gelang es XXXX, YYYY zu diskreditieren.

  • Er wurde als Verräter diskreditiert.

  • Ich bitte Sie, in Zukunft derartige diskredierende Äußerungen zu unterlassen.

  • Sie haben sich selbst diskreditiert.

  • Tom glaubte, dass Maria versuchte, ihn zu diskreditieren.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das Thema sei in der gesellschaftlichen Diskussion zu wichtig, „als dass es durch Straftaten diskreditiert wird“.

  • Das „angeblich” soll den Vorwurf der Russen unglaubwürdig machen, soll ihre ernste Sorge diskreditieren.

  • Anhänger der Regierung haben versucht, die Gruppe zu diskreditieren.

  • Als Kritiker wird man übel beschimpft, diskreditiert und zur Zielscheibe von Anfeindungen gemacht.

  • Als Schulschwänzer und Ahnungslose diskreditiert, konnten sie umso mehr Menschen vom Sofa hochkriegen.

  • Das hat Jugoslawien diskreditiert?

  • Auch ein Versuch, die AfD moralisch zu diskreditieren, werde scheitern.

  • So etwa in Berlin, wo Frank Henkel, der Innensenator Berlins, zuerst die Proteste von Flüchtlingen diskreditierte.

  • Doch auch weitere Begriffe werden diskreditiert.

  • Alternativen die nicht auf dieser Linie liegen werden diskreditiert bis sie in der Versenkung verschwunden sind.

  • Weil es die, die zu Hause bleiben, diskreditiert.

  • Das selbst ernannte Traumpaar der deutschen Politik – Union und FDP – hat sich nach noch nicht einmal zwei Jahren völlig diskreditiert.

  • Wohl selten ist ein Politiker derart diskreditiert in eine neue Aufgabe gestolpert, wie Hellmut Königshaus.

  • Denn es diskreditiert den Standort Gorleben so sehr, dass die Gegner einer Endlagerung dort den Spieß umdrehen können.

  • Allerdings hat dieser 21-Jährige mit seinem Auftritt den Rest des Teams diskreditiert, unabsichtlich natürlich.

  • Dass weder er noch sein Oppositionsbündnis kandidieren, spielt dabei keine Rolle: Die Wahlen sind nachhaltig diskreditiert.

  • "Die versuchen die alte Bundesregierung zu diskreditieren - und die neue, die zum Teil ja die alte ist, gleich mit".

  • Im Magazin "stern" (Donnerstag) wies Lafontaine die Kritik als "lächerlichen Versuch" zurück, ihn zu diskreditieren.

  • Dass Pinochet auch unter der Rechten persönlich diskreditiert ist, befördert die Ablösung von der Vergangenheit noch.

  • Eine Ankündigung, mit der sich die Raelianer in den Augen aller seriösen Wissenschaftler endgültig diskreditiert haben.

Übersetzungen

Was reimt sich auf dis­kre­di­tie­ren?

Wortaufbau

Das fünfsilbige Verb dis­kre­di­tie­ren be­steht aus 14 Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × E, 3 × I, 2 × D, 2 × R, 1 × K, 1 × N, 1 × S & 1 × T

  • Vokale: 3 × E, 3 × I
  • Konsonanten: 2 × D, 2 × R, 1 × K, 1 × N, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem S, ers­ten E, zwei­ten I und zwei­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von dis­kre­di­tie­ren lautet: DDEEEIIIKNRRST

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Düssel­dorf
  2. Ingel­heim
  3. Salz­wedel
  4. Köln
  5. Ros­tock
  6. Essen
  7. Düssel­dorf
  8. Ingel­heim
  9. Tü­bin­gen
  10. Ingel­heim
  11. Essen
  12. Ros­tock
  13. Essen
  14. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Dora
  2. Ida
  3. Samuel
  4. Kauf­mann
  5. Richard
  6. Emil
  7. Dora
  8. Ida
  9. Theo­dor
  10. Ida
  11. Emil
  12. Richard
  13. Emil
  14. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Delta
  2. India
  3. Sierra
  4. Kilo
  5. Romeo
  6. Echo
  7. Delta
  8. India
  9. Tango
  10. India
  11. Echo
  12. Romeo
  13. Echo
  14. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄
  9. ▄ ▄
  10. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  11. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

diskreditieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort dis­kre­di­tie­ren kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: diskreditieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: diskreditieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 8304583. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 07.03.2023
  2. extremnews.com, 04.11.2022
  3. hersfelder-zeitung.de, 30.08.2021
  4. derwesten.de, 21.10.2020
  5. neues-deutschland.de, 13.12.2019
  6. freitag.de, 26.09.2018
  7. eurotopics.net, 16.03.2016
  8. jungewelt.de, 08.01.2015
  9. muslim-markt-forum.de, 12.09.2014
  10. focus.de, 07.07.2013
  11. spiegel.de, 09.03.2012
  12. fr-online.de, 09.07.2011
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  14. netzeitung.de, 10.09.2009
  15. sueddeutsche.de, 24.03.2008
  16. tagesspiegel.de, 26.11.2007
  17. archiv.tagesspiegel.de, 01.03.2006
  18. merkur-online.de, 01.07.2005
  19. fr-aktuell.de, 02.12.2004
  20. sueddeutsche.de, 17.01.2003
  21. sueddeutsche.de, 27.05.2002
  22. Junge Welt 2001
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Berliner Zeitung 1998
  25. Rhein-Neckar Zeitung, 04.08.1997
  26. Berliner Zeitung 1996
  27. Süddeutsche Zeitung 1995