changieren

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ʃɑ̃ˈʒiːʁən ]

Silbentrennung

changieren

Definition bzw. Bedeutung

  • veraltet, noch gehoben: sich verändern; wechseln

  • von Materialien, insbesondere Stoffen: in wechselnden Farben und Helligkeiten glänzen; mehrfarbig schillern

Begriffsursprung

Von französisch changer „wechseln“, dies zu gleichbedeutend lateinisch cambiare

Konjugation

  • Präsens: changiere, du changierst, er/sie/es chan­giert
  • Präteritum: ich chan­gier­te
  • Konjunktiv II: ich chan­gier­te
  • Imperativ: changier/​changiere! (Einzahl), chan­giert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: chan­giert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für chan­gie­ren (Synonyme)

die Farbe wechseln wie ein Chamäleon
im Farbton wechseln
irisieren:
bunt schillern (in allen Regenbogenfarben)
opalisieren:
schillern wie ein Opal
schillern:
Interferenzfarben erzeugen; in von der Lichteinstrahlung abhängigen, wechselnden, meist metallischen Farben erscheinen

Beispielsätze

  • Sie betrat mein Zimmer in einem grün-rot changierenden Regenmantel.

  • Die Ausarbeitung nationaler Verteidigungskonzepte ist im Lichte changierender Bedrohungslagen in der Welt eine komplexe Aufgabe.

  • In der Sonne nehmen die Weinblätter Farben an, die von Gelb über sämtliche Abtönungen von Rot, Braun und Orange changieren, um schließlich Violett zu erreichen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Doug ist ein Mann, der zwischen liebevoller Zugewandtheit, Wahnsinn und Brutalität changiert.

  • Ihr Gesang ist farbig und dynamisch, ihre stimmungsvollen Lieder changieren zwischen erdigem Folk, Rock, Pop und Blues.

  • Und dessen Laune bei diesem Thema changiert zwischen Verniedlichen und Pöbeln.

  • Das wunderbare Ambiente changiert zwischen Weinbergen, alter Industriearchitektur und modernem Uni-Campus.

  • »Finden Sie?«, sagt sie, darauf angesprochen in einer hohen Tonlage, die zwischen Überraschung und Empörung changiert.

  • Die Spiele selbst changieren irgendwo zwischen komplett banal (Walnüsse mit dem Hammer zerkleinern) bis gebremst komisch (Kauderwelsch).

  • Begleitet wird er von einer gleichsam virtuosen Band, die stilistisch changiert und stilsicher agiert.

  • Esau soll am ganzen Körper von rotem Haar bedeckt gewesen sein, auch König David soll ins Rote changiert haben.

  • Gekonnt changiert er zwischen verschiedenen Schreibweisen.

  • Das Ungewöhnlichste daran: Es changiert mit sehr viel Humor zwischen niedlich und beeindruckend, informativ und spaßig.

  • Der Mann ist Hans Reckers, das Haar gescheitelt, von Tisch 29 aus besehen changiert sein Sakko ins Grünliche.

  • Jeder einzelne Ton changiert und fügt sich in einen präzise geplanten Kontext.

  • Anderhaltens Ästhetik changiert so zwischen Retro-Modernismus und dekorativer Loungeatmosphäre.

  • Auch der Teint des Dicken changiert ins Abscheuliche: Runzlig ist die Haut, verfurcht und normalerweise dunkelgrau.

  • Das Publikum, dessen Haarfarbe vornehmlich zwischen weiß und grau changiert, quittiert die Erinnerungen beifällig.

  • Schröder changierte seinerzeit geschickt zwischen Parteiräson und eigenen Überzeugungen.

  • Sein Gesicht changiert, zeigt Genugtuung, dann milden Triumph.

  • Der choreographische Stil changiert zwischen großklassisch und großmodern.

  • Sie changiert, je nach Gesprächspartner, zwischen Ärger und Melancholie.

Häufige Wortkombinationen

  • changierende Seide; ein changierendes Rot
  • zwischen etwas und etwas changieren

Übersetzungen

Was reimt sich auf chan­gie­ren?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb chan­gie­ren be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × G, 1 × H, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und ers­ten E mög­lich.

Das Alphagramm von chan­gie­ren lautet: ACEEGHINNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Chem­nitz
  2. Ham­burg
  3. Aachen
  4. Nürn­berg
  5. Gos­lar
  6. Ingel­heim
  7. Essen
  8. Ros­tock
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Cäsar
  2. Hein­reich
  3. Anton
  4. Nord­pol
  5. Gus­tav
  6. Ida
  7. Emil
  8. Richard
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Char­lie
  2. Hotel
  3. Alfa
  4. Novem­ber
  5. Golf
  6. India
  7. Echo
  8. Romeo
  9. Echo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄ ▄ ▄
  3. ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

changieren

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort chan­gie­ren ent­spricht dem Sprach­niveau C2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: changieren. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: changieren. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 4922958. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Zehn Bände auf CD-ROM. CD-ROM-Ausgabe der 3. Auflage. Bibliographisches Institut und Brockhaus, Mannheim 2005, ISBN 3-411-06448-X, DNB 975626558
  2. azonline.de, 01.09.2023
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  4. n-tv.de, 23.04.2022
  5. noen.at, 22.06.2021
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  18. Die Zeit (20/1999)
  19. Berliner Zeitung 1997
  20. Die Zeit 1996