bequatschen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [bəˈkvat͡ʃn̩]

Silbentrennung

bequatschen

Definition bzw. Bedeutung

  • So lange und intensiv mit jemandem reden, bis derjenige letztlich etwas tut, was eigentlich gegen seine Überzeugung geht.

  • zu zweit oder mehreren formlos ein Thema in Ausführlichkeit bereden

Begriffsursprung

Ableitung vom Verb quatschen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) be-

Konjugation

  • Präsens: bequatsche, du bequatschst, er/sie/es be­quatscht
  • Präteritum: ich be­quatsch­te
  • Konjunktiv II: ich be­quatsch­te
  • Imperativ: bequatsch/​bequatsche! (Einzahl), be­quatscht! (Mehrzahl)
  • Partizip II: be­quatscht
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für be­quat­schen (Synonyme)

(jemandem) gut zureden
(jemandem) in den Ohren liegen (mit) (ugs.)
(jemanden) breitschlagen wollen (ugs., fig.)
(jemanden) überreden wollen (ugs.)
(so lange) belatschern (bis) (ugs.)
(jemanden) beackern (ugs.):
bearbeiten, im Sinne von hartnäckig auf jemanden einwirken
bearbeiten, im Sinne von sich eingehend mit etwas beschäftigen
bearbeiten (ugs.):
abwertend: ein Musikinstrument unkundig spielen
auf jemanden einreden, damit dieser etwas Gewünschtes tut
beknien (ugs., fig.):
inständig, nachdrücklich, intensiv bitten
(jemanden) bereden (geh., veraltet):
abfällig über jemanden oder etwas sprechen
gemeinsam einen Sachverhalt diskutieren
besabbeln (ugs.):
jemanden mit vielen Worten zu überzeugen suchen
sich mit Speichel (Sabber) bekleckern
(jemanden) beschwatzen (ugs.):
beschwatzen; so lange und intensiv mit jemandem reden, bis derjenige letztlich etwas tut, was eigentlich gegen seine Überzeugung geht oder zu zweit oder mehreren formlos ein Thema in Ausführlichkeit bereden
so lange und intensiv mit jemandem reden, bis derjenige letztlich etwas tut, was eigentlich gegen seine Überzeugung geht
(auf jemanden) einreden:
in einem Gespräch/Disput (auch vor Gericht) die gegenteilige Meinung in Worte fassen
jemanden (durch viel Reden) von etwas überzeugen, was (eher) nicht der Wahrheit entspricht
(auf jemanden) einwirken (um etwas zu erreichen) (geh.):
allmählich seine Wirkung auf etwas entfalten
auf jemanden oder etwas Wirkung ausüben, eine Veränderung bei jemanden oder etwas herbeiführen
herumkriegen wollen (ugs.)
immer wieder anfangen von (ugs.)
immer wieder ankommen mit (ugs.)
rumkriegen wollen (ugs.)
so lange wiederholen, bis es einem zu den Ohren wieder herauskommt (ugs., fig., übertreibend)
(jemanden mit etwas) traktieren (geh.):
jemandem viele erlesene Speisen und Getränke anbieten; reichlich bewirten
jemanden immer wieder mit etwas Unangenehmem stören
zu überreden versuchen (Hauptform)

Sinnverwandte Wörter

be­ka­keln:
etwas (mit all seinen Aspekten) in informeller Atmosphäre im Gespräch durchsprechen
be­keh­ren:
jemanden von seinen bisherigen Ansichten abbringen und von den eigenen überzeugen
be­la­bern:
jemanden dumm anreden/anmachen
mit jemandem etwas durchsprechen, oft: wortreich und um denjenigen von etwas zu überzeugen
be­schna­cken:
in informeller Atmosphäre im Gespräch durchsprechen
be­schwät­zen:
beschwatzen; so lange und intensiv mit jemandem reden, bis derjenige letztlich etwas tut, was eigentlich gegen seine Überzeugung geht oder zu zweit oder mehreren formlos ein Thema in Ausführlichkeit bereden
be­spre­chen:
auf Tonband aufnehmen
gemeinsam einen Sachverhalt diskutieren
dis­ku­tie­ren:
ein Thema mit jemandem wechselseitig besprechen, bereden
durch­kau­en:
gründlich (und immer wieder) durchsprechen
gründlich mit den Zähnen zerkleinern
durch­spre­chen:
verschiedene Aspekte eines Themas bereden
er­ör­tern:
ausführlich und detailliert über einen bestimmten Sachverhalt sprechen
nie­der­re­den:
so lange und intensiv zu jemandem sprechen, bis dieser schweigt und aufgibt
über­re­den:
jemanden durch Zureden dazu bringen, etwas zu tun, was ursprünglich nicht in seiner oder ihrer Absicht lag
um­stim­men:
den Metabolismus beeinflussen
die Stimmung oder Tonhöhe eines Musikinstrumentes ändern
ver­hack­stü­cken:
ein Thema besprechen
etwas durch viel Kritik kleinreden auch allgemeiner: in keiner Form wertschätzen
weich­ko­chen:
jemanden so lange bereden, bis dieser zustimmt, obwohl er das zunächst nicht wollte
so lange erhitzen (kochen), bis das Nahrungsmittel nicht mehr hart (sondern weich) ist

Gegenteil von be­quat­schen (Antonyme)

über­zeu­gen:
jemandem die Richtigkeit glaubhaft machen
mit oder ohne Objekt: einen positiven Eindruck machen

Beispielsätze

  • Na, hast du dich wieder bequatschen lassen, am Wochenende Überstunden zu schieben?

  • Was habt ihr denn nun schon wieder Wichtiges zu bequatschen?

  • Tom kann jeden bequatschen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Dort bequatschen sie die Besucher, sich Probeausgaben von oder irgendeinem anderen Gartengedöns schicken zu lassen.

  • "Es heißt ja auch behandeln und nicht bequatschen", sagt er: Man müsse den Patienten auch mit den Händen untersuchen können.

  • Er kostete die damals unglaubliche Summe von 60 Mark. Ich habe meine Mutter aber so lang bequatscht, bis sie ihn gekauft hat.

  • Wer sich dagegen im Kino lieber bewegen als bequatschen läßt, versucht erst einmal, die Handlung des Films zu begreifen.

Häufige Wortkombinationen

  • etwas bequatschen, etwas zu bequatschen haben
  • sich bequatschen lassen

Was reimt sich auf be­quat­schen?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb be­quat­schen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × Q, 1 × S, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × C, 1 × H, 1 × N, 1 × Q, 1 × S, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten E und T mög­lich.

Das Alphagramm von be­quat­schen lautet: ABCEEHNQSTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ber­lin
  2. Essen
  3. Quick­born
  4. Unna
  5. Aachen
  6. Tü­bin­gen
  7. Salz­wedel
  8. Chem­nitz
  9. Ham­burg
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Berta
  2. Emil
  3. Quelle
  4. Ulrich
  5. Anton
  6. Theo­dor
  7. Samuel
  8. Cäsar
  9. Hein­reich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Bravo
  2. Echo
  3. Que­bec
  4. Uni­form
  5. Alfa
  6. Tango
  7. Sierra
  8. Char­lie
  9. Hotel
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  2. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 26 Punkte für das Wort.

bequatschen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort be­quat­schen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: bequatschen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: bequatschen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1941115. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. jungewelt.de, 20.10.2019
  2. pnp.de, 02.03.2018
  3. ngz-online.de, 04.03.2006
  4. Die Zeit (16/1997)