ausschöpfen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯sˌʃœp͡fn̩]

Silbentrennung

ausschöpfen

Definition bzw. Bedeutung

  • Etwas mit allen Varianten, Möglichkeiten versuchen; so vieles ausprobieren/aufwenden, bis es keine weiteren Alternativen mehr gibt.

  • etwas, in dem sich Flüssigkeit befindet, (mit einer Schöpfkelle) leeren

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schöpfen mit dem Derivatem aus-

Konjugation

  • Präsens: schöpfe aus, du schöpfst aus, er/sie/es schöpft aus
  • Präteritum: ich schöpf­te aus
  • Konjunktiv II: ich schöpf­te aus
  • Imperativ: schöpf aus! / schöpfe aus! (Einzahl), schöpft aus! (Mehrzahl)
  • Partizip II: aus­ge­schöpft
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für aus­schöp­fen (Synonyme)

absaugen:
durch Saugen etwas säubern oder davon frei machen
einen Stoff mittels Unterdruck aus einem Raum oder einem anderen Stoff entfernen
alles rausholen (ugs.)
auslasten:
etwas bis zur Grenze der Tragfähigkeit belasten
jemanden ausfüllen, seine/ihre/dessen Kräfte voll beanspruchen
ausnutzen:
etwas ausnutzen: Vorteil oder Nutzen aus etwas ziehen
jemanden ausnutzen: jemanden nur als Mittel zum Zweck für etwas verwenden (meist in Zusammenhang mit Täuschung)
auspumpen:
jemandem oder etwas die Kraft nehmen, erschöpfen
mithilfe einer Pumpe etwas (eine Flüssigkeit) entfernen, etwas ausleeren
ausreizen:
im Skat beim Reizen das höchste mit dem vorhandenen Blatt mögliche Spiel ansagen, auf die Gefahr hin, zu überreizen
voll ausschöpfen, bis zur Grenze gehen, vollständig ausräumen
in vollem Umfang nutzen
leer pumpen:
mithilfe einer Pumpe etwas entleeren, von einer Flüssigkeit befreien

Sinnverwandte Wörter

auf­brau­chen:
transitiv: etwas vollständig verbrauchen
aus­lee­ren:
einen Behälter mit Flüssigkeiten oder festen Stoffen vollständig leer machen
aus­pro­bie­ren:
etwas Unbekanntes zum ersten Mal benutzen/anwenden, um herauszufinden, ob es für den gedachten Zweck geeignet/brauchbar ist
herausschöpfen
lee­ren:
(Flüssigkeiten oder Kleinteiliges) aus einem Behältnis irgendwohin schütten
den Inhalt verbrauchen oder entfernen
len­zen:
Wasser aus einem Boots- oder Schiffskörper entfernen
nut­zen:
etwas gebrauchen oder zu Hilfe nehmen, um ein Ziel zu erreichen; etwas in Anspruch nehmen
ver­brau­chen:
für die Bedürfnisbefriedigung verwenden
oft im Partizip II: durch ständigen Gebrauch wertlos machen
ver­wen­den:
konkret oder abstrakt: etwas benutzen, zu einem bestimmten Zweck einsetzen
sich für jemanden oder etwas verwenden: sich um jemandes Interessen kümmern
zur Neige bringen

Gegenteil von aus­schöp­fen (Antonyme)

auf­sto­cken:
Bauwesen: nachträglich ein Gebäude um ein oder mehrere Stockwerke erhöhen
übertragen: um eine bestimmte Menge oder Anzahl erhöhen
ein­fül­len:
einen Behälter mit etwas vollmachen
hi­n­ein­gie­ßen:
(eine Flüssigkeit) in (das Innere von) etwas füllen, gießen

Beispielsätze

  • Um Wasser aus dem Kahn auszuschöpfen, benutzen die Fischer die Kahnschippe, eine kleine Schaufel aus Blech mit kurzem Griff.

  • Es ergeben sich neue, ungeahnte Möglichkeiten, die noch längst nicht alle ausgeschöpft sind.

  • Um ihn zu kurieren haben die Ärzte alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

  • Ich habe mein Kreditkartenlimit ausgeschöpft.

  • Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

  • Mit dem Löffel wirst du den Fluss nicht ausschöpfen.

  • Ein jeder von uns muss sein Potential ausschöpfen.

  • Ich habe meine Möglichkeiten ausgeschöpft.

  • Wir haben die Gesprächsthemen ausgeschöpft.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Besonders interessant: Das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft.

  • Alle technischen Möglichkeiten werden nun ausgeschöpft, um Informationen aus dem Bild zu filtern.

  • Alle Möglichkeiten einer Einigung ausgeschöpft?

  • Auch der Anwalt von Gaber bestätigte demnach, dass der Rechtsweg ausgeschöpft sei.

  • Adelboden wurde das Kontingent nicht ausgeschöpft.

  • Alle technischen Möglichkeiten des Instruments werden voll ausgeschöpft, gelegentlich verändert ein Dämpfer den Klang.

  • Aber das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft.

  • Bei über 10 Millionen verkauften Spielen haben sie die potenzielle Kundschaft schon sehr stark ausgeschöpft.

  • Als die Grube ausgeschöpft und die Backsteinfabrik geschlossen war, blieb mitten in der Stadt ein wertvolles Stück Bauland.

  • Aber sie brauchen einfach Selbstvertrauen, damit sie ihr Potenzial ausschöpfen können.

  • Die asiatischen Märkte gewinnen zudem weiter an Bedeutung; das Potenzial für strukturelles Wachstum ist noch lange nicht ausgeschöpft.

  • Alles deute daraufhin, dass Gaddafi alle seine Optionen ausgeschöpft habe.

  • Die Kapazitäten des Schweizer Bahnnetzes sind ausgeschöpft wie in keinem anderen Land, und die Nachfrage nimmt stetig zu.

  • Der ZDK rechnet nun damit, dass der bisherige Subventionstopf von 1,5 Milliarden Euro bereits in der kommenden Woche ausgeschöpft ist.

  • Die Möglichkeiten sind in dieser Hinsicht noch lange nicht ausgeschöpft.

  • Aber es seien noch lange nicht alle Potenziale ausgeschöpft, sagte Prof. Heinz-Dieter Quack, von der Universität Trier.

  • Dax hat Potenzial noch nicht ausgeschöpft FRANKFURT.

  • Deren Verfügbarkeit ist aber strikt begrenzt und die globale Nutzfläche bereits weitgehend ausgeschöpft.

  • Wenn der Fonds ausgeschöpft sei, werde eine "Lücke in den Förderungsmöglichkeiten entstehen".

  • Im Fitness-Studio haben wir die Kapazitäten schon fast voll ausgeschöpft.

  • Irgendwann sind schließlich alle Rationalisierungsmaßnahmen ausgeschöpft, was dann passiert, ist Rationierung.

  • Erst allmählich beginne man mit Überlegungen, wie man das Potenzial, das im Kundenstamm stecke, besser ausschöpfen könne.

  • Ärzte und Kassen sollten "die zweifelsohne vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven in diesem Bereich ausschöpfen".dsi.

  • Die 2 900 Quadratmeter Fläche würden von der Mediathek voll ausgeschöpft.

  • Damit waren die Grenzen der höchstmöglichen Innenfinanzierung weitestgehend ausgeschöpft.

  • Für kommenden Montag, Dienstag und Mittwoch ist das Kartenkontigent bereits fast ausgeschöpft.

  • Sie stellten außerdem fest, daß Ergebnisse und Möglichkeiten, die der Wissenschaftsbereich bietet, in Deutschland nicht ausgeschöpft werden.

  • Allerdings scheint die europäische Industrie längst nicht alle Chancen ausschöpfen zu können.

Häufige Wortkombinationen

  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, Potential ausschöpfen
  • ein Ruderboot ausschöpfen

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb aus­schöp­fen be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × S, 1 × A, 1 × C, 1 × E, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × Ö, 1 × P & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × Ö, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × S, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × N, 1 × P
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten S und P mög­lich.

Das Alphagramm von aus­schöp­fen lautet: ACEFHNÖPSSU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Salz­wedel
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Umlaut-Offen­bach
  8. Pots­dam
  9. Frank­furt
  10. Essen
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Samuel
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Öko­nom
  8. Paula
  9. Fried­rich
  10. Emil
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Sierra
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Oscar
  8. Echo
  9. Papa
  10. Fox­trot
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 28 Punkte für das Wort.

ausschöpfen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort aus­schöp­fen kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ausschöpfen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ausschöpfen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 10549897, 8500159, 5716943, 5353145, 3420991, 3420444 & 2128911. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. finanznachrichten.de, 02.01.2022
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  22. Die Welt 2001
  23. DIE WELT 2000
  24. Berliner Zeitung 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Stuttgarter Zeitung 1995