aufschmeißen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌʃmaɪ̯sn̩]

Silbentrennung

aufschmeißen

Definition bzw. Bedeutung

  • aufschlagen, auf heftige Art öffnen

  • Dinge zu einem Haufen aufeinanderwerfen

  • jemanden bloßstellen

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb schmeißen mit dem Derivatem auf-

Alternative Schreibweise

  • aufschmeissen

Konjugation

  • Präsens: ich schmeiße auf, du schmeißt auf, er/sie/es schmeißt auf
  • Präteritum: ich schmiss auf
  • Konjunktiv II: ich schmisse auf
  • Imperativ: schmeiß auf! (Einzahl), schmeißt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­schmis­sen
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

auf­flie­gen:
durch eine Explosion zerstört werden
sich durch Flügelbewegung vom Boden lösen
auf­ma­chen:
die Tür öffnen, durch die jemand hindurch möchte
etwas öffnen
auf­schla­gen:
alte Taustücke aufdrehen und auszupfen, um den Hanf zum Kalfatern oder zu anderen Zwecken zu verwenden
an einem Ort ankommen, einen Ort erreichen
auf­schüt­ten:
etwas auf etwas schütten
etwas aufeinander schütten, so dass meist ein Haufen oder Ähnliches entsteht
auf­sto­ßen:
aus dem Magen aufsteigende Gase durch den Mund entweichen lassen
etwas mit einem Stoß öffnen
auf­wer­fen:
(große) Haufen bilden
den Kopf aufwerfen, ihn plötzlich heben
bla­mie­ren:
jemanden in eine peinliche Situation bringen, jemandem eine Blamage zufügen
sich selbst bloßstellen, sich lächerlich machen
bloß­stel­len:
jemanden vor anderen blamieren
sich vor anderen blamieren
de­s­a­vou­ie­ren:
leugnen, widersprechen, nicht anerkennen
vor allen anderen bloßstellen, herabwürdigen, im Stich lassen, brüskieren
dis­kre­di­tie­ren:
in Misskredit bringen, in Verruf bringen
hoch­ge­hen:
(Bedeutung figurativ) (von Strafverfolgungsbehörden) gefasst werden, aufdecken
(Bedeutung figurativ) eine strafrechtlich relevante oder moralisch fragwürdige Angelegenheit erstreckt sich nach oben bis…
kom­pro­mit­tie­ren:
ein System manipulieren, angreifen, stören; besonders ein Datenbanksystem
jemanden bloßstellen; in Verlegenheit bringen
las­sen:
die Beherrschung behalten
eine Möglichkeit in sich bergen, zu etwas geeignet sein
vor­füh­ren:
dem Gespött preisgeben
einem Publikum zeigen

Gegenteil von auf­schmei­ßen (Antonyme)

zu­schmei­ßen:
(geräuschvoll) mit Schwung schließen/zumachen
zuwerfen

Beispielsätze

  • Neben dem Bach hatte man begonnen, einen Damm aufzuschmeißen.

  • Der Wind hat das Fenster aufgeschmissen.

  • Ohne deinen Rat wäre ich aufgeschmissen.

  • Der Prinz war aufgeschmissen im Wald.

  • Entschuldigen Sie, ich bin aufgeschmissen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Die Pandemie als Brandbeschleuniger: Bereits ein Drittel aller Schüler ist ohne zusätzliche Förderung aufgeschmissen.

  • Der Service ist da leider wenig ausgeprägt, gerade an einer Buslinie ist man am Sonntag aufgeschmissen.

  • Ohne den Frühdienst in der Kita wäre sie aufgeschmissen.

  • Und dennoch – egal wie ich es drehe und wende – ist klar: Ohne mein Smartphone bin ich aufgeschmissen.

  • Ohne Handy ist man heute einfach aufgeschmissen", begründet er seine Antwort rational.

  • Aber mal ehrlich: Schon allein, wenn man die ein oder andere Akte in die Finger bekommt, ist man doch ohne Humor aufgeschmissen.

  • Ohne Ehrenamt wären die staatlichen Stellen in den vergangenen Wochen und Monaten aufgeschmissen gewesen.

  • Ohne sie sind doppelt berufstätige Eltern und ihre Arbeitgeber aufgeschmissen.

  • Ohne die wäre ich komplett aufgeschmissen.

  • Ohne meinen Herrn Opapa wäre ich aufgeschmissen.

  • Mit Federbetten wäre ich komplett aufgeschmissen.

  • Ohne den unvergleichlichen Münchner wäre der unnachahmliche Argentinier aufgeschmissen.

  • Ohne den 23-Jährigen wären die Wiener in diesem Kalenderjahr aufgeschmissen.

  • Ohne Auto sind die komplett aufgeschmissen.

  • Ohne ihn und seine Erfahrung wären wir schon oft aufgeschmissen gewesen.

  • Ohne Freunde ist man aufgeschmissen.

  • Wenn man zeitlich gebunden ist, ist man aufgeschmissen", sagte Susanne Jansen, die mit einer Gruppe nach Köln reisen wollte.

  • Ohne Automobil ist man fast aufgeschmissen.

  • Ohne ihre treuen Helfer wären die Verbände aufgeschmissen.

  • Ohne diese Saisonarbeiter wären unsere Landwirte aufgeschmissen.

  • Ohne Navigationssystem wäre ich aufgeschmissen.

  • FR-Leserin Lieselotte Zimmer ist verzweifelt: "Ohne meine Lesebrille bin ich aufgeschmissen", klagt die Rentnerin.

  • Ohne die Hilfe eines Steuerberaters seien viele Aktionäre "aufgeschmissen", betonte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker.

  • Ohne Wissen um das zugrundeliegende Geräuschmaterial aber ist der Zuhörer aufgeschmissen.

  • Wenn sie ihn nicht bald erlöste, war er aufgeschmissen.

  • Weil man aufgeschmissen ist ohne einen guten Autoschlosser.

  • Auch waren alle aufgeschmissen, die glaubten, ohne den zweisprachig im Programmheft abgedruckten Text auszukommen.

  • Aber wenn eine Maschine kaputtginge, wären wir aufgeschmissen.

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb auf­schmei­ßen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × I, 1 × M, 1 × N, 1 × S, 1 × ẞ & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × F, 1 × H, 1 × M, 1 × N, 1 × S, 1 × 

Eine Worttrennung ist nach dem F und I mög­lich.

Das Alphagramm von auf­schmei­ßen lautet: ACEEFHIMNSẞU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Salz­wedel
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Mün­chen
  8. Essen
  9. Ingel­heim
  10. Es­zett
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Samuel
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Martha
  8. Emil
  9. Ida
  10. Es­zett
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Sierra
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Mike
  8. Echo
  9. India
  10. Sierra
  11. Sierra
  12. Echo
  13. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 22 Punkte für das Wort.

aufschmeissen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­schmei­ßen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufschmeißen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 1243344, 622924 & 475874. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
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  15. szon.de, 28.07.2009
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  20. berlinonline.de, 08.04.2005
  21. welt.de, 10.12.2005
  22. f-r.de, 30.09.2002
  23. Berliner Zeitung 2000
  24. Welt 1999
  25. Berliner Zeitung 1998
  26. Berliner Zeitung 1997
  27. Süddeutsche Zeitung 1996
  28. TAZ 1995