aufnötigen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈaʊ̯fˌnøːtɪɡn̩]

Silbentrennung

auftigen

Konjugation

  • Präsens: ich nötige auf, du nötigst auf, er/sie/es nötigt auf
  • Präteritum: ich nö­tig­te auf
  • Konjunktiv II: ich nö­tig­te auf
  • Imperativ: nötige auf! (Einzahl), nötigt auf! (Mehrzahl)
  • Partizip II: auf­ge­nö­tigt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für auf­nö­ti­gen (Synonyme)

(jemandem etwas) an den Hals hängen (ugs., fig.)
(jemandem etwas) ans Bein binden (ugs., fig.)
(jemandem etwas) aufs Auge drücken (ugs.)
aufbrummen (ugs.):
Hilfsverb „haben“: einen kurzen, plötzlichen Brummton von sich geben
Hilfsverb „haben“: jemandem etwas Unangenehmes (Arbeit, Strafe, Schuld oder Ähnliches) zuweisen
aufbürden:
jemandem oder sich eine Last (Bürde) auflegen
(jemandem etwas) aufdrängen:
aufdrängen
jemanden oder etwas über ein erwünschtes Maß hinaus zukommen lassen
aufdrücken:
(ein Siegel, einen Stempel, eine Prägung) auf etwas anbringen
aus einer gewissen Machtposition heraus jemanden dazu zwingen, etwas Unerwünschtes zu ertragen, anzunehmen
auferlegen:
als Aufgabe/Last/Buße zuweisen
aufhalsen (ugs.):
jemanden/sich etwas auferlegen, das als Last, lästig oder allgemein unangenehm empfunden wird; jemanden/sich mit einer (unangenehmen) Person, Sache belasten
aufoktroyieren:
auferlegen, aufzwingen
aufpfropfen:
eine (edles/edleres) Reis mit einem neuen/alten pflanzlichen Untergrund/Ast/Trieb verbinden, damit es dort weiterwächst (und seine eigenen Früchte hervorbringt)
etwas Eigenes auf etwas Fremdes draufdrücken/drüberstülpen
aufzwingen:
etwas zwingt sich jemandem auf: etwas wird jemandem zwingend bewusst, drängt sich jemandem auf
jemandem etwas aufzwingen: jemanden (mit Gewalt) zwingen, etwas anzunehmen
oktroyieren (geh.):
ein Gesetz nicht verfassungsgemäß erlassen, eine Verfassung einem Volk aufzwingen
jemandem etwas aufzwingen, aufdrängen
(jemandem etwas) verpassen (ugs.):
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
(jemanden) zwangsbeglücken (mit) (ugs., ironisch):
jemandem etwas von zweifelhaftem Wert aufdrängen, ohne ihm die Möglichkeit zu lassen, sich dessen zu erwehren

Beispielsätze

  • Die momentane Krise nötigt uns Konsumzurückhaltung auf.

  • Als du mir deinen alten Spiegel aufnötigtest, dachtest du, du bereitetest mir Ärger damit. Aber das Gegenteil war der Fall.

  • Wenn mir Tante Claudette noch einmal eine Woche lang ihre Anwesenheit aufnötigt, gibt es Tote.

  • Trotz ihrer klammen finanziellen Lage nötigte Ortrud meinen sechs Geschwistern und mir teure Weihnachtsgeschenke auf.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Sie wird uns zunehmend von selbsternannten Fürsprechern von Leuten, deren Sklaverei längst Geschichte ist, aufgenötigt.

  • Entscheidend ist, dass religiöse Regeln nicht der Allgemeinheit aufgenötigt werden.

  • Das allermeiste, was mir in Sachen Werbung aufgenötigt wird, ist das Gegenteil von Information - belanglos, inhaltsleer, nervtötend.

  • Überdies versöhnt mich dieser Film mit einem Stachel, der mir im Fleisch steckt, seit mir dieser Blog aufgenötigt wurde.

  • Als deutschem Käufer werden sie jedoch aufgenötigt, auch wenn man sie nicht will.

  • Von 1300 bis 1990 waren es Kriege, seither »militärische Einsätze«, und letztere werden uns von außen aufgenötigt.

  • Und nur gekürt, weil sie Angela Merkel nicht beschädigen wollten, die ihnen Wulff als Kandidaten aufgenötigt hatte.

  • Er hat ihm in der Krise Zeit geschenkt und ihm keinen anderen Stil aufgenötigt.

  • Das liegt hauptsächlich an einer aufgedrängten Ignoranz, aufgenötigt durch die Medien, das Bildungssystem und die Kultur.

  • Ihnen wird eine politische Ordnung, die gleiche Rechte für alle Bürger garantiert, mit Waffengewalt aufgenötigt.

  • Als solcher würde ich mir ein Leben lang schwerste Vorwürfe machen, wenn ich Kindern ein solch unwürdiges Schauspiel aufgenötigt hätte.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb auf­nö­ti­gen be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × E, 1 × F, 1 × G, 1 × I, 1 × Ö, 1 × T & 1 × U

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I, 1 × Ö, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × F, 1 × G, 1 × T
  • Umlaute: 1 × Ö

Eine Worttrennung ist nach dem F, Ö und I mög­lich.

Das Alphagramm von auf­nö­ti­gen lautet: AEFGINNÖTU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Unna
  3. Frank­furt
  4. Nürn­berg
  5. Umlaut-Offen­bach
  6. Tü­bin­gen
  7. Ingel­heim
  8. Gos­lar
  9. Essen
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Ulrich
  3. Fried­rich
  4. Nord­pol
  5. Öko­nom
  6. Theo­dor
  7. Ida
  8. Gus­tav
  9. Emil
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Uni­form
  3. Fox­trot
  4. Novem­ber
  5. Oscar
  6. Echo
  7. Tango
  8. India
  9. Golf
  10. Echo
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 21 Punkte für das Wort.

aufnötigen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort auf­nö­ti­gen kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: aufnötigen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: aufnötigen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. migazin.de, 21.02.2017
  2. spiegel.de, 26.01.2015
  3. harvardbusinessmanager.de, 11.04.2012
  4. medienspiegel.ch, 22.05.2012
  5. focus.de, 14.10.2011
  6. jungewelt.de, 15.11.2011
  7. stern.de, 14.12.2011
  8. berlinonline.de, 31.01.2006
  9. tagesschau.de, 10.11.2003
  10. Die Zeit (18/1999)
  11. Süddeutsche Zeitung 1995