andichten

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈanˌdɪçtn̩ ]

Silbentrennung

andichten

Definition bzw. Bedeutung

  • jemandem ein Gedicht widmen, auf jemanden ein Gedicht verfassen

  • jemandem etwas Unrichtiges zuschreiben; Lügen, Gerüchte, unwahre Behauptungen über jemanden verbreiten

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb dichten mit dem Derivatem an-.

Konjugation

  • Präsens: dichte an, du dichtest an, er/sie/es dichtet an
  • Präteritum: ich dich­te­te an
  • Konjunktiv II: ich dich­te­te an
  • Imperativ: dicht an! / dichte an! (Einzahl), dichtet an! (Mehrzahl)
  • Partizip II: an­ge­dich­tet
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für an­dich­ten (Synonyme)

(jemandem etwas) am Zeug flicken (ugs., veraltend)
(jemandem etwas) ans Zeug flicken (ugs., veraltend)
(jemanden) in eine (bestimmte) Ecke stellen (fig.)
(jemanden) ins Gerede bringen
(jemanden) mit Dreck bewerfen (ugs.)
(sich) in herabwürdigender Weise äußern (über) (variabel)
(über jemanden negative) Behauptungen in die Welt setzen
(jemandem etwas) anhängen (fig.):
beim Erhitzen am Boden des Kochgeschirrs haften bleiben
etwas hängt an jemandem: etwas haftet an jemandem, lastet auf jemandem (für einen langen Zeitraum)
anschwärzen (ugs.):
(etwas) schwärzen (schwarz färben)
jemanden bei jemandem schlecht machen
diffamieren (geh., bildungssprachlich):
jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen, oder ihn in Verruf bringen
diskreditieren (geh., bildungssprachlich):
in Misskredit bringen, in Verruf bringen
herabsetzen:
(einen Wert) geringer machen
mit Geringschätzung, kränkend behandeln; die Bedeutung oder das Ansehen einer Person oder Sache schmälern
in Misskredit bringen (fig.)
in Verruf bringen
(jemandem) die Ehre abschneiden
kein gutes Haar lassen (an) (ugs.)
Lügen verbreiten (über)
(jemandem etwas) nachsagen:
etwas nachsagen: was jemand anderer gesagt hat, erneut sagen
jemandem wird nachgesagt: es gibt das Gerücht über jemanden, dass …
schlecht reden (über)
schlechtmachen:
Negatives, Unwahres oder Ähnliches über etwas/jemanden sagen (und so eine Schädigung dessen öffentlichen Ansehens/Rufes herbeiführen)
(jemandem etwas) unterstellen:
jemandem die Verfügungsgewalt geben über etwas (Aufgaben, Personen, Institutionen, Militärverbände)
jemandem etwas in negativer Absicht fälschlicherweise zuschreiben (vor allem eine Absicht, eine Meinung, eine Handlung)
verleumden:
eine unwahre (oder nicht zu beweisende) Behauptung über etwas oder eine andere Person verbreiten, die dessen oder deren Ansehen schadet
verunglimpfen:
jemand oder etwas schlechtmachen

Sinnverwandte Wörter

zu­schrei­ben:
transitiv; etwas/jemandem etwas zuschreiben: annehmen, dass etwas/jemand eine bestimmte Eigenschaft hat
transitiv; etwas/jemandem etwas zuschreiben: etwas/jemanden als Ursache oder Verursacher von etwas ansehen

Beispielsätze

  • Ich möchte auch einmal von einem Verehrer angedichtet werden.

  • Es ist unfassbar, was man ihm alles andichtet – sogar mit der Bundeskanzlerin soll er befreundet sein.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Noch dazu werden den Sendern und Redaktionen häufig Dinge angedichtet, die so nie geschehen sind.

  • Paulina wird öffentlich eine Affäre mit Friedemann angedichtet.

  • Dem Sänger hingegen wurde in letzter Zeit immer wieder Interesse an Frauen angedichtet – wie zum Beispiel oder Evelyn Burdecki.

  • Ein handelsübliches Buch hätte jeder der Frauen Geheimnisse angedichtet, die sich gegenseitig aufheben.

  • Das Mantra und die Erfolge seiner Truppe will sich das Team-Oberhaupt aber keineswegs selbst andichten.

  • Als grobes Stimmungsbarometer kann man einer "Wahl" vielleicht noch etwas Sinnvolles andichten.

  • Aber auch eine 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite samt 1/2.3"-Exmor-RS-Sensor wird dem Sony Xperia Z4 Tablet Ultra angedichtet.

  • Frauen wird eine "Wertminderung" angedichtet, wie die von einem Neu- zu einem Gebrauchtwagen.

  • Klar, im "expanded universe" hat man noch so manches angedichtet - z.B. dass auf jedem Würfel quasi ein "Klon" von ihr wäre.

  • Was man dem Tier hierzulande alles angedichtet hat, zeigen seine zahlreichen alten Namen.

  • Mein Sohn Joel ist 12, meine Tochter Francesca jetzt acht Jahre alt. Jetzt will man mir plötzlich ein neues Amt andichten?

  • Am Ende wurden dem Wirbel eine ganze Reihe von Phänomenen angedichtet, die scheinbar allen Naturgesetzen widersprechen.

  • Das wäre das nächste, was die rührend ahnungslosen Anhänger dieses Postenflüchtlings ihm andichten.

  • Er sieht die Koalition keinesfalls in der Krise: "Die wird dem Regierungsbündnis eher von außen angedichtet".

  • Bill Gates wird regelmäßig angedichtet, dass "640 Kilobyte Hauptspeicher genug für jeden" seien.

  • Die aber nichts von dem hergeben, was ihnen angedichtet wird.

  • Doch die Summen sind längst nicht so hoch, wie sie uns von Konkurrenten angedichtet werden.

  • Nicht durch das, was sie anderen Schreckliches andichten.

  • Es wird uns da mehr angedichtet, als das in Wirklichkeit der Fall ist.

  • Es gibt philosophische Bücher, denen die so genannte politische Relevanz nicht nachträglich angedichtet werden muss.

Übersetzungen

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb an­dich­ten be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × A, 1 × C, 1 × D, 1 × E, 1 × H, 1 × I & 1 × T

  • Vokale: 1 × A, 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × C, 1 × D, 1 × H, 1 × T

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und H mög­lich.

Das Alphagramm von an­dich­ten lautet: ACDEHINNT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Aachen
  2. Nürn­berg
  3. Düssel­dorf
  4. Ingel­heim
  5. Chem­nitz
  6. Ham­burg
  7. Tü­bin­gen
  8. Essen
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Anton
  2. Nord­pol
  3. Dora
  4. Ida
  5. Cäsar
  6. Hein­reich
  7. Theo­dor
  8. Emil
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Alfa
  2. Novem­ber
  3. Delta
  4. India
  5. Char­lie
  6. Hotel
  7. Tango
  8. Echo
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 13 Punkte für das Wort.

andichten

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort an­dich­ten kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: andichten. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: andichten. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. kn-online.de, 07.02.2023
  2. derwesten.de, 01.01.2022
  3. giessener-allgemeine.de, 25.05.2020
  4. faz.net, 20.11.2019
  5. motorsport-magazin.com, 20.07.2017
  6. zeit.de, 19.10.2015
  7. teltarif.de, 20.12.2014
  8. zeit.de, 27.06.2014
  9. derstandard.at, 14.01.2013
  10. bernerzeitung.ch, 27.08.2013
  11. blick.ch, 02.09.2012
  12. focus.de, 26.07.2009
  13. focus.de, 24.05.2008
  14. capital.de, 07.06.2007
  15. fr-aktuell.de, 08.07.2005
  16. welt.de, 17.09.2004
  17. abendblatt.de, 21.08.2004
  18. berlinonline.de, 19.10.2003
  19. svz.de, 25.04.2003
  20. bz, 22.03.2002
  21. daily, 23.03.2002
  22. Die Welt 2001
  23. DIE WELT 2001
  24. FREITAG 2000
  25. Junge Welt 2000
  26. Welt 1998
  27. Berliner Zeitung 1997
  28. Berliner Zeitung 1996