verdonnern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ fɛɐ̯ˈdɔnɐn ]

Silbentrennung

verdonnern

Definition bzw. Bedeutung

jemanden zu etwas verdonnern

Begriffsursprung

Derivation des Verbs donnern mit dem Präfix ver-.

Konjugation

  • Präsens: verdonnere, du verdonnerst, er/sie/es ver­don­nert
  • Präteritum: ich ver­don­ner­te
  • Konjunktiv II: ich ver­don­ner­te
  • Imperativ: verdonner/​verdonnere! (Einzahl), ver­don­nert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­don­nert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­don­nern (Synonyme)

(jemanden) in die Pflicht nehmen
(jemanden zu etwas) anhalten:
andauern
etwas (an etwas) anhalten: etwas (an etwas) anlegen (z. B. ein Lineal)
(jemanden zu etwas) bestimmen (Amtsdeutsch):
die genaue Art einer Pflanze oder eines Tieres feststellen
entscheiden, anordnen, über jemanden oder über etwas Verfügungsgewalt ausüben
(von jemandem etwas) einfordern:
etwas mit Nachdruck fordern
(jemanden für etwas) einspannen (ugs.):
fest einklemmen (spannen)
jemanden für die Erledigung eines Auftrags beschäftigen/ausnutzen
(jemanden zu etwas) veranlassen:
einen Auftrag erteilen
jemanden dazu bewegen, dass etwas Bestimmtes geschieht
(jemanden zu etwas ) vergattern (ugs.):
etwas mit einem Gatter umgeben
jemanden mit einer unangenehmen Aufgabe beauftragen oder ihn dazu verpflichten
(jemanden zu etwas) verpflichten:
etwas verbindlich zusagen, eine Pflicht auf sich nehmen; Militär: freiwillig und vertraglich Soldat werden für längere Zeit, als die Wehrpflicht es erzwänge
jemanden in die Pflicht nehmen, etwas zu tun
(eine) Strafe verhängen
aburteilen (fachspr.)
(jemandem etwas) aufbrummen (ugs.):
Hilfsverb „haben“: einen kurzen, plötzlichen Brummton von sich geben
Hilfsverb „haben“: jemandem etwas Unangenehmes (Arbeit, Strafe, Schuld oder Ähnliches) zuweisen
bekommen (ugs.):
etwas empfangen, etwas erhalten, etwas erlangen; in seinen Besitz übernehmen
in der Zukunft kriegen, in der Zukunft eintreffen
bestrafen:
jemandem aufgrund einer schlechten Handlung negative Konsequenzen zuführen
erkennen (auf) (fachspr.):
biblischer und literarischer Sprachgebrauch: begatten, Geschlechtsverkehr haben
etwas oder jemanden so deutlich wahrnehmen, dass man weiß, was oder wer es ist (im Sinne von etwas wiedererkennen)
für schuldig erklären
mit Strafe belegen
schuldig sprechen
verknurren (zu) (schweiz.):
zu einer Strafe verurteilen
verurteilen (zu):
über jemanden ein gerichtliches Urteil fällen, das zu einer Bestrafung führt
über jemanden oder etwas eine negative Meinung entwickeln, etwas für inakzeptabel halten
aufbürden:
jemandem oder sich eine Last (Bürde) auflegen
verknacken:
jemanden wegen eines Verbrechens oder Vergehens (gerichtlich) verurteilen

Beispielsätze

Sein Vater hat Tom zu einer Woche Hausarrest ohne Internetzugang verdonnert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das DFB-Sportgericht hat Hannover 96 zu 88 800 Euro Geldstrafe verdonnert.

  • Bereits im Jahre 2009 wurde er zu einem Jugendarrest verdonnert.

  • Aber die Aufseher könnten Banken dazu verdonnern, als Sicherheit für mehr Kapital zu sorgen.

  • Warum ist er erst jetzt dem Drängen von Gouverneuren gefolgt, Unternehmen zur Produktion von krisenwichtigen Gütern zu verdonnern?

  • Der 22 Jahre alte Portugiese ist laut „Bild“-Zeitung zu 10.000 Euro Geldstrafe verdonnert worden.

  • Und so spielt der Nordkoreaner weiter die Olympischen Spiele - und verdonnert die USA zum Zuschauen.

  • Das Ende vom Lied: Vodafone wird Ende 2016 von den britischen Regulierungsbehörden zu einer Strafzahlung von verdonnert.

  • Amerikanische und britische Behörden hatten die Deutsche Bank 2014 im Libor-Skandal zu Strafen von 2,5 Milliarden Dollar verdonnert.

  • De Maizière soll nun zu wöchentlichen Informationen verdonnert werden, verkündet die SPD.

  • Ein US-Gericht hat zwei Pharmafirmen zu Geldbussen von 9 Mrd. Dollar verdonnert.

  • Das Bundeskartellamt hatte die Unternehmen wegen illegaler Preisabsprachen zu einer Strafe von 124,5 Millionen Euro verdonnert.

  • Der Anbieter wies Ebay noch auf Gerichtsurteile hin, in denen Spaßbieter zu Schadensersatz verdonnert wurden.

  • Berlusconi, der so gern spontan und frei spricht, ist von seinen Beratern offenbar verdonnert worden, sich strikt ans Manuskript zu halten.

  • Die Börsenaufsicht SEC hatte den Konzern jüngst zu einer Geldstrafe von 100 Millionen Dollar verdonnert.

  • Damals verdonnerte man ihn zu 18 Monaten Haft auf Bewährung.

  • Der Schulleiter verdonnerte nun das gesamte Kollegium des Internats, sich an dem neuen Fach zu beteiligen.

  • Ein erstes Sparpaket ist verabschiedet, die einzelnen Sparten sind zur Kostenminimierung um pauschal acht Prozent verdonnert.

  • Der Europäische Gerichtshof hat im Sommer Frankreich zu einer Einmal-Strafe und zu einer von Tag zu Tag wachsenden Verzugs-Buße verdonnert.

  • Ob Juan Pablo Montoya von Ron Dennis dazu verdonnert worden war, sich dieses Rennen ganz genau anzuschauen?

  • So lange, bis das System funktioniert und jeder Richter die Konzerne zu saftigen Vertragsstrafen verdonnert.

Häufige Wortkombinationen

  • jemandem zum Schweigen/Stillschweigen verdonnern

Was reimt sich auf ver­don­nern?

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­don­nern be­steht aus zehn Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × N, 2 × E, 2 × R, 1 × D, 1 × O & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × O
  • Konsonanten: 3 × N, 2 × R, 1 × D, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten R und ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von ver­don­nern lautet: DEENNNORRV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Düssel­dorf
  5. Offen­bach
  6. Nürn­berg
  7. Nürn­berg
  8. Essen
  9. Ros­tock
  10. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Dora
  5. Otto
  6. Nord­pol
  7. Nord­pol
  8. Emil
  9. Richard
  10. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Delta
  5. Oscar
  6. Novem­ber
  7. Novem­ber
  8. Echo
  9. Romeo
  10. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 16 Punkte für das Wort.

verdonnern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­don­nern kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verdonnern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verdonnern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6533088. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 03.01.2023
  2. hersfelder-zeitung.de, 10.06.2022
  3. tagesschau.de, 30.07.2021
  4. focus.de, 01.04.2020
  5. faz.net, 18.08.2019
  6. neues-deutschland.de, 11.02.2018
  7. computerwoche.de, 21.07.2017
  8. nieuwsblad.be, 13.05.2016
  9. dewezet.de, 12.11.2015
  10. cash.ch, 08.04.2014
  11. handelsblatt.com, 21.02.2013
  12. spiegel.de, 16.04.2012
  13. rssfeed.sueddeutsche.de, 04.08.2011
  14. silicon.de, 19.08.2010
  15. abendblatt.de, 18.05.2009
  16. augsburger-allgemeine.de, 09.01.2008
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  20. archiv.tagesspiegel.de, 19.02.2004
  21. fr-aktuell.de, 16.12.2003
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  23. Die Zeit (29/2001)
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  25. Berliner Zeitung 1998
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  27. Stuttgarter Zeitung 1996
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