verbaseln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [fɛɐ̯ˈbaːzl̩n]

Silbentrennung

verbaseln

Definition bzw. Bedeutung

  • etwas verlegen, verlieren

  • etwas versehentlich nicht erfolgreich beenden, verfehlen

Begriffsursprung

Aus dem Niederdeutschen entlehnt, von mittelniederdeutsch vorbasen, einer Ableitung zu basen „unsinnig reden, handeln“

Konjugation

  • Präsens: verbasele/​verbasle, du verbaselst, er/sie/es ver­ba­selt
  • Präteritum: ich ver­ba­sel­te
  • Konjunktiv II: ich ver­ba­sel­te
  • Imperativ: verbasele/​verbasel! (Einzahl), ver­ba­selt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ver­ba­selt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für ver­ba­seln (Synonyme)

(einer Sache) verlustig gehen (geh.)
nicht mitbekommen (ugs.)
übersehen:
etwas absichtlich nicht beachten (oft im Sinne von: ein erkanntes Fehlverhalten ungetadelt lassen)
etwas oder jemanden nicht wahrnehmen; versehentlich nicht beachten
verbummeln (ugs.):
einen gewissen Zeitraum hinter sich bringen, in dem man nichts Besonderes tut (bummelt)
etwas wegen eigener Unachtsamkeit verlieren, nicht mehr wiederfinden
verdusseln (ugs.)
verfehlen:
ein Ziel nicht treffen, nicht erreichen
vergessen:
an etwas, jemanden nicht denken
sich an etwas, jemanden nicht mehr erinnern
verklüngeln (ugs.)
verkramen (ugs.):
etwas unbedacht irgendwo hinlegen/aufbewahren, wo es dann nicht (sofort) wiedergefunden wird
etwas unter anderen Dingen (Kram) verstecken
verlegen:
ein Buch veröffentlichen
eine Sache an einem Ort ablegen, an den man sich später nicht mehr erinnern kann (meist im Nachhinein benutzt: verlegt haben)
verlieren:
einen Wetteinsatz abgeben müssen, weil man nicht gewonnen hat
etwas irgendwo hinlegen und es später nicht mehr wiederfinden
verpassen:
(ein Treffen) nicht zu Stande kommen
ein Ereignis nicht miterleben
verpennen (ugs.):
einen gewissen Zeitraum hinter sich bringen, in dem man schläft (pennt)
etwas Zugesagtes nicht tun, weil man es, bzw. den richtigen Zeitpunkt, vergessen hat
versäumen:
etwas verpassen
etwas, das erforderlich wäre, nicht tun
verschlafen (ugs.):
schläfrig, schlafgezeichnet, obwohl wach dem Schlafe noch nicht entkommen
verschlampen (ugs.):
etwas durch Nachlässigkeit verlegen und nicht wiederfinden
in einen ungepflegten, unordentlichen Zustand übergehen
verschludern (ugs.):
etwas durch Nachlässigkeit verderben
etwas durch Unachtsamkeit oder Schlamperei verlieren
verschluren (ugs., rheinisch)
verschmeißen (ugs., bayr.)
verschusseln (ugs.):
etwas wegen eigener Unachtsamkeit (schusselig sein) verlieren, nicht mehr wiederfinden
etwas wegen eigener Unkonzentriertheit (schusselig sein) vergessen

Sinnverwandte Wörter

ver­mas­seln:
transitiv; salopp: etwas (zumeist eine Prüfung, Test oder Ähnliches) mangelhaft, minderwertig machen
transitiv; salopp: etwas, was einen anderen betrifft, absichtlich oder absichtslos zum Scheitern bringen

Beispielsätze

Ich dachte schon, ich hätte meinen Haustürschlüssel verbaselt.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Leverkusen verbaselt in 3 Minuten eine 2:0-Führung gegen Hoffenheim.

  • Hätte er sonst die Grünen rangelassen und die globale dot.com-Adresse verbaselt?

  • Das Land Berlin aber droht kurz vor dem Ziel eine Reformvariante für den Sozialstaat als solchen zu verbaseln.

Was reimt sich auf ver­ba­seln?

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb ver­ba­seln be­steht aus neun Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × A, 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S & 1 × V

  • Vokale: 2 × E, 1 × A
  • Konsonanten: 1 × B, 1 × L, 1 × N, 1 × R, 1 × S, 1 × V

Eine Worttrennung ist nach dem R und A mög­lich.

Das Alphagramm von ver­ba­seln lautet: ABEELNRSV

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Völk­lingen
  2. Essen
  3. Ros­tock
  4. Ber­lin
  5. Aachen
  6. Salz­wedel
  7. Essen
  8. Leip­zig
  9. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Vik­tor
  2. Emil
  3. Richard
  4. Berta
  5. Anton
  6. Samuel
  7. Emil
  8. Lud­wig
  9. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Vic­tor
  2. Echo
  3. Romeo
  4. Bravo
  5. Alfa
  6. Sierra
  7. Echo
  8. Lima
  9. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄
  5. ▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 17 Punkte für das Wort.

verbaseln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort ver­ba­seln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: verbaseln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: verbaseln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4
  2. bild.de, 16.12.2021
  3. tsp, 19.01.2002
  4. TAZ 1997