unmodern

Adjektiv (Wiewort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʊnmoˌdɛʁn ]

Silbentrennung

unmodern

Definition bzw. Bedeutung

Nicht mehr dem neuesten Trend entsprechend, nicht mehr aktuell, nicht mehr auf dem neuesten Stand.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) des Adjektivs modern mit dem Präfix un-, belegt seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Steigerung (Komparation)

  1. unmodern (Positiv)
  2. unmoderner (Komparativ)
  3. am unmodernsten (Superlativ)

Anderes Wort für un­mo­dern (Synonyme)

(der/die/das) gute alte (…) (ugs.)
abgelutscht (ugs., salopp)
abgemeldet (ugs.)
altbacken:
übertragen, abwertend: altmodisch
von Backwaren: nicht mehr frisch
altes Eisen (ugs., fig.)
altmodisch:
nicht mehr der heutigen (aktuellen) Mode/dem Zeitgeschmack entsprechend
anachronistisch:
überholt; nicht mehr zeitgemäß; nicht in einen bestimmten geschichtlichen Zeitraum, sondern in einen vorhergehenden passend
zeitlich falsch eingeordnet
antiquiert:
abwertend: veraltet, aber noch nicht völlig außer Gebrauch und vergessen
archaisch:
Kunst: der archaischen, vorklassischen Epoche (Archaik) angehörend
überholt, veraltet
aus der Mode (gekommen) (ugs.)
aus der Zeit gefallen (sein) (fig.)
ausgedient haben (auch figurativ)
ausgelutscht (ugs., salopp):
(durch Saugen/Lutschen) verbraucht; ohne Geschmack
körperlich erschöpft; keine Energie mehr habend
(ein) Auslaufmodell (sein):
ein Produkt, das noch im Angebot ist, aber nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik ist
damit lockt man keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor (ugs., sprichwörtlich)
der Vergangenheit angehören (geh.)
Die Zeiten sind vorbei. (ugs., Spruch)
durch (ugs., Jargon):
eine Vermittler-Funktion, das heißt die Sache B wird durch die Sache A erreicht
in etwas hinein und auf der anderen Seite wieder heraus (wobei oft der Teil dazwischen das Wichtige ist)
démodé (geh., franz.)
gehört entsorgt (ugs.)
Geschichte (sein):
eine mündliche oder schriftliche Erzählung oder Überlieferung
kein Plural: die wissenschaftliche Lehre von der Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart
gestrig:
nur attributiv: am vergangenen Tag
übertragen: in der Vergangenheit, früher
hat seine besten Zeiten hinter sich (ugs.)
hat seine Chance gehabt
hat sich erledigt (ugs., fig.)
hat sich überlebt
hatte seine Chance
museumsreif (ugs., scherzhaft-ironisch)
nicht mehr aktuell (ugs.)
nicht mehr angesagt (ugs.)
nicht mehr auf der Höhe der Zeit
nicht mehr in die (jetzige) Zeit passen
nicht mehr in Mode
nicht mehr Stand der Technik
nicht mehr State of the Art
nicht mehr up to date (ugs., veraltend)
nicht mehr zeitgemäß
ohne Schick
Old School (engl.)
out (ugs.)
passé (ugs., veraltend):
der Vergangenheit angehörend, nicht mehr zeitgemäß
Schnee von gestern (ugs.)
überholt (Hauptform)
uncool (ugs.):
Jugendsprache: nicht gut, unpassend, nicht der Idealvorstellung entsprechend
veraltet:
nicht mehr aktuell
Vergangenheit sein
vorbei (ugs.):
an etwas entlang
bereits zu einem Ende gekommen, vergangen
vorsintflutlich (fig.):
prähistorisch, aus längst vergangener Zeit
sehr altmodisch, nicht modern, völlig überholt
war mal. (Heute …) (ugs.)
zum alten Eisen gehören(d) (fig.)

Sinnverwandte Wörter

angestaubt
aus der Mottenkiste
bie­der:
anständig, ehrlich, ehrbar, moralisch integer
eine Lebenseinstellung wie in der Bedeutung ausdrückend
ob­so­let:
außer Gebrauch geraten
überflüssig geworden
stein­zeit­lich:
auf die Steinzeit bezogen, aus der Steinzeit stammend
völlig veraltet/überholt
trutschig
überlebt
um­gangs­sprach­lich:
sich auf die Umgangssprache beziehend, die Umgangssprache betreffend, in der Art und Weise der Umgangssprache
un­zeit­ge­mäß:
der Jahreszeit nicht entsprechend, ungewöhnlich für diese
nicht zeitgemäß: einer bestimmten (der heutigen) Zeit nicht gemäß/entsprechend
up to date:
auf dem neuesten Stand
zeit­ge­mäß:
einer bestimmten (der heutigen) Zeit gemäß/entsprechend

Gegenteil von un­mo­dern (Antonyme)

an­ge­sagt:
in Mode
chic:
von Mode und Geschmack zeugend
in:
Beschreibung einer bestimmten Art und Weise, eines bestimmten Zustandes, eines bestimmten Verhaltens
mit Akkusativ, örtlich: Angabe einer Richtung in etwas hinein; Bestandteil einer Antwort auf die Frage mit „wohin“
mo­dern:
der Epoche der Moderne zugehörig
der Zeit entsprechend, neuzeitlich
mo­disch:
dem aktuellen Zeitgeist oder der vorherrschenden Meinung entsprechend
sehr auf sein Äußeres achtend und dabei sich dem zeitbedingten Geschmack anpassend
neu:
noch unbekannt, unvertraut
vor kurzer Zeit gemacht oder geschehen

Beispielsätze

  • Die Straßenbahn ist heutzutage ohne Zweifel unmodern.

  • Sein Haarschnitt ist unmodern.

  • Lange Röcke sind jetzt unmodern.

  • Lange Haare sind unmodern.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Das wirkt zwar „unmodern“, ist aber auf dem Rad selbst mit Handschuhen zielsicher zu bedienen.

  • "Nein, weil der Schnitt mittlerweile total unmodern ist und ich auch nicht finde, dass es mir stand", stellte das Model klar.

  • Dialekt ist nicht unmodern.

  • Für mich ist es sehr unmodern und wirklich nicht zeitgemäß.

  • Alte Lehrer, schlechter Unterricht, unmoderne Lernmethoden – der Bildungsbericht der EU stellt Deutschland keine guten Noten aus.

  • Auch auf die Gefahr hin, als hoffnungslos konservativ und unmodern zu gelten: Wowereits und Schröders Verhalten ist würdelos.

  • Jupp Heynckes: Gefangener seiner eigenen Welt Mönchengladbachs Trainer Heynckes ist nicht unmodern, er wiederholt aber alte Fehler.

  • Mönchengladbachs Trainer Heynckes ist nicht unmodern, er wiederholt aber alte Fehler.

  • Denn Bleichgesichter gelten dieser jungen großstädtischen Generation als hoffnungslos unmodern.

  • Er ist so schön unmodern, da sieht jeder genau, wie es funktioniert.

  • Ein interessantes, weil unmodernes Format geldferner Tätigkeit, das seit kurzem wieder ins Gespräch gebracht wird, ist das Ehrenamt.

  • Es geht nicht mehr um links oder rechts, nur noch um modern und unmodern.

  • Jahrelang, ach was, jahrzehntelang galten Kneippsche Anwendungen, Kurhäuser und Kurorte als unmodern, ja geradezu uncool.

  • "In Deutschland ist es eben unmodern geworden, körperlich zu arbeiten", meint Brummer.

  • So schick und attraktiv die amerikanische Literatur ist, so unmodern ist die deutsche.

  • Alle drei tun dies seit über dreißig Jahren, und unmodern fand man sie schon bei ihrem ersten Album.

  • Gabriel hat der SPD vorgehalten, sie sei zu alt, unmodern und abgehoben.

  • So etwas nannte man früher Klassengesellschaft, doch das ist inzwischen ziemlich unmodern geworden.

  • Die Gegend um den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg ist herrlich unmodern.

  • Derart unmodern hat es Griechenlands Auswahl in ihrer Geschichte erst einmal zu einer WM und einmal zu einer EM geschafft.

Häufige Wortkombinationen

  • Mode: eine unmoderne Bluse, eine unmoderne Frisur, ein unmodernes Kleid, ein unmodernes Muster, ein unmoderner Rock, ein unmoderner Stoff
  • Technik: eine unmoderne (technische) Anlage, eine unmoderne Ausrüstung, ein unmodernes Gerät, eine unmoderne Produktion, eine unmoderne Technik
  • unmodern erscheinen, als unmodern gelten, unmodern geworden, unmodern wirken

Wortbildungen

  • Unmodernität

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Anagramme

Wortaufbau

Das dreisilbige Adjektiv un­mo­dern be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × D, 1 × E, 1 × M, 1 × O, 1 × R & 1 × U

  • Vokale: 1 × E, 1 × O, 1 × U
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × D, 1 × M, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N und O mög­lich.

Das Alphagramm von un­mo­dern lautet: DEMNNORU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Unna
  2. Nürn­berg
  3. Mün­chen
  4. Offen­bach
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Ulrich
  2. Nord­pol
  3. Martha
  4. Otto
  5. Dora
  6. Emil
  7. Richard
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Uni­form
  2. Novem­ber
  3. Mike
  4. Oscar
  5. Delta
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  2. ▄▄▄▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  5. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  7. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 11 Punkte für das Wort.

unmodern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Wie­wort un­mo­dern kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

go­tisch:
barbarisch, germanisch, übertragen: fremd oder unmodern, veraltet
Pro­vin­zi­a­li­tät:
Eigenschaft, so zu sein, wie man es einer ländlichen Gegend (Provinz) und den Menschen, die dort leben, zuschreibt, unmodern, konservativ und schlicht gestrickt
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: unmodern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2024, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: unmodern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 6703728, 1788908, 696195 & 353686. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. channelpartner.de, 13.01.2023
  2. promiflash.de, 11.11.2021
  3. augsburger-allgemeine.de, 30.12.2019
  4. welt.de, 13.11.2013
  5. suedkurier.de, 18.07.2009
  6. abendblatt.de, 03.09.2007
  7. welt.de, 02.12.2006
  8. berlinonline.de, 19.01.2005
  9. abendblatt.de, 18.01.2004
  10. fr-aktuell.de, 10.03.2004
  11. Die Zeit (23/2003)
  12. Die Zeit (15/2003)
  13. lvz.de, 19.04.2002
  14. tagesspiegel.de, 21.05.2002
  15. welt.de, 10.10.2002
  16. sz, 16.11.2001
  17. Junge Welt 2001
  18. bz, 26.10.2001
  19. Berliner Zeitung 2000
  20. DIE WELT 2000
  21. Berliner Zeitung 1999
  22. Tagesspiegel 1999
  23. Junge Freiheit 1997
  24. Rheinischer Merkur 1997
  25. Süddeutsche Zeitung 1995