tiefstapeln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈtiːfˌʃtaːpl̩n]

Silbentrennung

tiefstapeln

Definition bzw. Bedeutung

Untertreiben, vorgeben weniger zu sein und zu können, als man ist und kann.

Begriffsursprung

Derivation (Ableitung) zum Verb stapeln mit dem Adjektiv tief.

Konjugation

  • Präsens: stapele tief, du stapelst tief, er/sie/es stapelt tief
  • Präteritum: ich sta­pel­te tief
  • Konjunktiv II: ich sta­pel­te tief
  • Imperativ: stapel tief! / stapele tief! (Einzahl), stapelt tief! (Mehrzahl)
  • Partizip II: tief­ge­sta­pelt
  • Hilfsverb: haben

Sinnverwandte Wörter

herunterreden
kleinmachen
klein­re­den:
etwas herunterspielen, von seiner eigentlichen Bedeutung herabsetzen und damit unbedeutend machen
runterspielen
sein Licht unter den Scheffel stellen
un­ter­trei­ben:
etwas, dem Sachverhalt nicht entsprechend, kleinreden

Gegenteil von tief­sta­peln (Antonyme)

an­ge­ben:
Mitteilung machen: hinweisen, mitteilen, behaupten
sich wichtiger erscheinen lassen als man ist; prahlen
auf­bau­schen:
etwas als wichtiger darstellen, als es ist
etwas prall machen; durch Luft bewirken, dass sich etwas spannt
hoch­sta­peln:
angeben und übertreiben, vorgeben jemand zu sein, der man nicht ist, auch in betrügerischer Absicht
Dinge zu einem Turm (Stapel) übereinanderlegen
über­trei­ben:
einen Sachverhalt in einer Weise darstellen, dass er mehr einer Eigenschaft besitzt als in Wirklichkeit
zu viel einer Sache tun

Beispielsätze

  • Vermutlich hat er da ein bisschen tiefgestapelt.

  • Bei Ersterem wird hoch-, bei Letzterem tiefgestapelt.

  • Der ohnehin nicht allzu breite Kader wurde durch Verletzungen weiter dezimiert, sodass der Begriff „Lazarett“ nicht zu tiefgestapelt war.

  • Das klingt vielleicht etwas tiefgestapelt, aber ich glaube, dass es härter wird, als man vielleicht denkt.

  • War das bewusst tiefgestapelt?

  • Karl-Heinz Rummenigge: Das ist arg tiefgestapelt von Daum.

  • Er sollte mehr tiefstapeln.

Wortbildungen

Übersetzungen

  • Italienisch:
    • sminuirsi
    • sottovalutarsi
    • essere troppo modesto
  • Russisch:
    • скромничать
    • прибедняться

Wortaufbau

Das dreisilbige Verb tief­sta­peln be­steht aus elf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 2 × T, 1 × A, 1 × F, 1 × I, 1 × L, 1 × N, 1 × P & 1 × S

  • Vokale: 2 × E, 1 × A, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × T, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × P, 1 × S

Eine Worttrennung ist nach dem F und A mög­lich.

Das Alphagramm von tief­sta­peln lautet: AEEFILNPSTT

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Tü­bin­gen
  2. Ingel­heim
  3. Essen
  4. Frank­furt
  5. Salz­wedel
  6. Tü­bin­gen
  7. Aachen
  8. Pots­dam
  9. Essen
  10. Leip­zig
  11. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Theo­dor
  2. Ida
  3. Emil
  4. Fried­rich
  5. Samuel
  6. Theo­dor
  7. Anton
  8. Paula
  9. Emil
  10. Lud­wig
  11. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Tango
  2. India
  3. Echo
  4. Fox­trot
  5. Sierra
  6. Tango
  7. Alfa
  8. Papa
  9. Echo
  10. Lima
  11. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄
  6. ▄ ▄▄▄▄
  7. ▄ ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  8. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  9. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

tiefstapeln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort tief­sta­peln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: tiefstapeln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. bild.de, 25.10.2022
  2. kurier.at, 31.05.2021
  3. aachener-nachrichten.de, 19.10.2020
  4. welt.de, 28.12.2015
  5. heute.t-online.de, 22.04.2003
  6. DIE WELT 2000
  7. Rhein-Neckar Zeitung, 18.07.1997