ringen

Verb (Tunwort)

 ➠ siehe auch: Rin­gen (Substantiv)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈʁɪŋən ]

Silbentrennung

ringen

Definition bzw. Bedeutung

  • die Hände drücken und verdrehen

  • die Nahkampfsportart „Ringen“ ausführen; sich um etwas balgen

  • mit sich selbst auseinandersetzen

  • sich sehr anstrengen etwas zu bekommen oder zu verwirklichen

Begriffsursprung

Erbwort von mittelhochdeutsch ringen zu althochdeutsch hringan/ringan in der ursprünglichen Bedeutung „sich im Kreise, sich hin und her bewegen“, germanisch *wreng-a- „wringen, ringen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert

Konjugation

  • Präsens: ringe, du ringst, er/sie/es ringt
  • Präteritum: ich rang
  • Konjunktiv II: ich ränge
  • Imperativ: ring! (Einzahl), ringt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­run­gen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für rin­gen (Synonyme)

strampeln:
angestrengt Rad fahren
die Pedale (beim Fahrrad, Tretboot oder Ähnlichem) treten
kämpfen (um etwas):
ein Ausharren oder Durchhalten in einer schwierigen Situation
verbale oder physische Auseinandersetzung zwischen Gegnern
streiten (um etwas):
einen aggressiven Kampf führen, um etwas zu erlangen
militärische Auseinandersetzung austragen
(sich) katzbalgen (ugs.)
(sich) balgen:
reflexiv: sich spielerisch raufen, herumtollen und sich häufig dabei auf dem Boden herumwälzen
ein Kämpfchen machen (ugs.)
gegeneinander kämpfen
herumbalgen:
andauernd (in spielerischer Weise) mit jemandem kämpfen, sich beständig raufen
(sich) kabbeln:
kabbelig sein, gegeneinander laufende Wellen aufweisen
sich (auf harmlose, unernste Weise) streiten (oder raufen)
(sich) kampeln:
bairisch umgangssprachlich: sich mit einem Kampel (Kamm) frisieren, kämmen
regional: (zum Spaß) ohne Waffen kämpfen, sich streiten
(sich) rangeln:
sich mit jemanden balgen, mit jemandem (um etwas) raufen
(miteinander) raufen:
aus der Erde nehmen, reißen
kämpfen ohne Waffen

Sinnverwandte Wörter

er­stre­ben:
nach etwas streben, etwas zu erreichen suchen

Redensarten & Redewendungen

  • mit dem Tode ringen
  • nach Luft ringen
  • nach Worten ringen

Beispielsätze

  • Er hätte wohl die Hände gerungen, aber auch keinen Finger zu ihrer Hilfe gerührt.

  • Das völlig verstörte Opfer des Überfalls rang nach Luft und Worten.

  • Sie rangen beide um die Herrschaft, doch nur einer konnte gewinnen.

  • Sie rang den ganzen Tag mit sich, konnte der Mutter aber dennoch nicht verzeihen.

  • Die beiden rollten ineinanderverkeilt über den Rasen und rangen miteinander um den Schlüssel.

  • Er mag es, gegen stärkere Gegner zu ringen.

  • Sein Mut rang mir Bewunderung ab.

  • Maria ringt mit sich, ob sie’s Tom sagen soll.

  • Mehrere Firmen ringen um den Vertrag.

  • Tom rang nach Worten, fand aber keine.

  • Maria rang vor Entsetzen nach Luft.

  • Es ist zwecklos, mit dem Schicksal zu ringen.

  • Der Sicherheitsdienst rang Tom zu Boden.

  • Tom rang Maria zu Boden und fraß ihr, was vom Käse noch übrig war, aus den Händen.

  • Krähen umkreisten krächzend die Hütte, in der Maria mit dem Tode rang.

  • Jedesmal wenn ich die Treppen zu schnell hochgestiegen bin, ringe ich um Atem.

  • Tom rang seine Gegner nicht nieder wie Johannes, sondern überlistete sie.

  • Er wird weiterhin mit den religiösen Überzeugungen ringen.

  • Basel ringt Salzburg ein Unentschieden ab.

  • Maria rang mit mehreren Problemen zugleich, ohne dass sie in der Lage gewesen wäre, diese zu lösen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Am Donnerstag hatten die Staats- und Regierungschefs der EU fünf Stunden lang um ihre Forderung an Israel gerungen.

  • Aber in Deutschland ringen Kanzleramt und Außenministerium um diese Frage.

  • Im Hörsaal und im Labor wird um Erkenntnisse gerungen, und es wird keine Politik gemacht.

  • Anderorts haben die Bergbauunternehmen das zweite Quartal damit verbracht, mit ihren 200-tägigen gleitenden Durchschnitten zu ringen.

  • Aber wir müssen jetzt auch an ganz vielen anderen Punkten in Europa wieder neu um Demokratie, Freiheit und Menschenrechte ringen.

  • Allein beim Punkt Lärmschutz habe man ein halbes Jahr mit den zuständigen Stellen um eine Lösung gerungen.

  • Aber genau das ist das Geld, mit dem Politik gestaltet werden kann und um das entsprechend gerungen wird.

  • Beobachter rechnen damit, dass heftig um die aussichtsreichsten Listenpltze gerungen wird.

  • Klar ringen die Parteien um solche Spitzenposten, das ist auch bei der Ernennung von Amtsdirektoren so.

  • Mit juristischen statt sportlichen Mitteln wird um die künftige Nutzung des Olympiastadions gerungen.

  • Stundenlang haben die 77 Fernsehräte des öffentlich-rechtlichen Senders am Nikolausabend vergeblich um eine Lösung gerungen.

  • Zwei Firmen ringen um diesen Titel: die Elektronikgiganten Sony und Panasonic.

  • In der Bonner Koalition wird trotz der Verabschiedung der Steuerreform weiter über Einzelpunkte gerungen.

  • Die Ärzte ringen immer noch um sein Leben.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Untergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf rin­gen?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb rin­gen be­steht aus sechs Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × N, 1 × E, 1 × G, 1 × I & 1 × R

  • Vokale: 1 × E, 1 × I
  • Konsonanten: 2 × N, 1 × G, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten N mög­lich.

Das Alphagramm von rin­gen lautet: EGINNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Ros­tock
  2. Ingel­heim
  3. Nürn­berg
  4. Gos­lar
  5. Essen
  6. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Richard
  2. Ida
  3. Nord­pol
  4. Gus­tav
  5. Emil
  6. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Romeo
  2. India
  3. Novem­ber
  4. Golf
  5. Echo
  6. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 7 Punkte für das Wort.

ringen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort rin­gen ent­spricht dem Sprach­niveau B2 (Sprach­ni­veau­stu­fen nach dem Ge­mein­sa­men euro­pä­ischen Re­fe­renz­rah­men für Sprachen ) und kam im letz­ten Jahr regel­mäßig in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

jap­sen:
intransitiv: nach Luft schnappen, um Luft ringen
rang­geln:
ringen in einem im Alpenraum verbreiteten Stil
Ring­kampf:
Auseinandersetzung, bei der zwei Personen miteinander ringen
sportliche Disziplin, bei der gerungen wird
schnau­fen:
nach Luft ringen, heftig keuchen
schwin­gen:
ringen, mit den besonderen Regeln des Schwingens

Buchtitel

  • Mit den Krokodilen ringen Tom Kenyon | ISBN: 978-3-93937-399-5
  • Wer um Liebe ringt Tamera Alexander | ISBN: 978-3-86827-555-1
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: ringen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: ringen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 11966716, 11547451, 11313072, 10172952, 8764953, 8501278, 6931091, 6887519, 6324196, 5445802, 5227361, 4471414, 3670929 & 3431451. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
  3. bazonline.ch, 27.10.2023
  4. welt.de, 10.12.2021
  5. abendblatt.de, 28.10.2019
  6. goldseiten.de, 18.06.2018
  7. sport1.de, 14.02.2017
  8. bazonline.ch, 08.10.2013
  9. ngz-online.de, 14.07.2011
  10. neue-oz.de, 28.02.2009
  11. tagesanzeiger.ch, 16.11.2007
  12. welt.de, 30.08.2003
  13. sz, 08.12.2001
  14. Welt 1998
  15. BILD 1997
  16. Berliner Zeitung 1995