meucheln

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈmɔɪ̯çl̩n]

Silbentrennung

meucheln

Definition bzw. Bedeutung

Jemanden heimtückisch, feige, hinterrücks ermorden, von hinten erstechen.

Begriffsursprung

Belegt seit dem 16. Jahrhundert in der Bedeutung „etwas heimlich tun; naschen“, eine Ableitung zu dem ehemaligen Verb mittelhochdeutsch mūchen, althochdeutsch mūhhōn „(sich) verbergen, wegelagern“

Konjugation

  • Präsens: meuchele/​meuchle, du meuchelst, er/sie/es meuchelt
  • Präteritum: ich meu­chel­te
  • Konjunktiv II: ich meu­chel­te
  • Imperativ: meuchele/​meuchel! (Einzahl), meuchelt! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­meu­chelt
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für meu­cheln (Synonyme)

(jemandem) (den) Lebensfaden abschneiden (fig.)
(jemandem) das Lebenslicht auslöschen (fig., variabel)
(jemandem) den Garaus machen (ugs.)
abmurksen (ugs.):
salopp: einer Person oder einem Tier das Leben nehmen
abservieren (ugs., fig., salopp):
(jemanden) gewaltsam ums Leben bringen, töten
(jemanden) grob abweisen, feuern
ausknipsen (ugs., fig., salopp)
auslöschen:
entfernen oder auch ermorden
Licht oder Feuer zum Erlöschen bringen
entleiben (geh.):
sich selbst das Leben nehmen
um das Leben bringen
ermorden:
mit Vorsatz einen Mord begehen, jemanden umbringen
in die ewigen Jagdgründe schicken (ugs., fig.)
ins Gras beißen lassen (ugs., fig.)
ins Jenseits befördern (fig.)
ins Nirwana befördern (ugs.)
kaltmachen (ugs.):
ohne Vorbehalte gewaltsam ums Leben bringen
töten (absichtlich) (Hauptform):
einem Menschen oder einem Tier gewaltsam das Leben nehmen
totmachen (ugs.):
sich völlig überanstrengen, seine Gesundheit ruinieren
vorsätzlich töten
über die Klinge springen lassen (ugs., fig.)
um die Ecke bringen (ugs., fig.)
umbringen:
(Besitz, seltener auch Zeit) durchbringen, verprassen, vergeuden
an einen anderen Ort bringen
umlegen (ugs.):
etwas oder jemanden in seiner Position verändern
etwas um etwas winden
ums Leben bringen
vom Leben zum Tode befördern (geh.)
zum Schweigen bringen (fig.)
zur Strecke bringen (fig.)

Beispielsätze

  • Ich meuchelte meinen Gatten.

  • Sie haben ihn auf offener Straße gemeuchelt.

  • Der Mörder schlich von hinten an sein Opfer und meuchelte es in der Dunkelheit der Nacht.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Aber diese morden, plündern, entführen, foltern, meucheln, sprengen, zerstören, erpressen, köpfen, terrorisieren im Namen dieses Islams.

  • Rosenfeld habe nur auf den richtigen Moment gewartet, um den künftigen König noch vor der Krönung zu meucheln.

  • Schließlich konnte man in Assassin's Creed 3: Liberation bereits aus der Perspektive einer Dame meucheln.

  • Und das ist gut so. Hier wird geklettert, gelaufen und gemeuchelt.

  • Dass Brahe gemeuchelt wurde, meinen sie, ergebe sich zwingend aus den vorliegenden Prüfdaten (siehe Grafik).

  • Die islamischen Fanatiker meucheln nämlich mit Freude jeden liberalen Muslim der den Aufbau des Irak oder Afghanistans unterstützt.

  • Maria, das Miststück, die in flotten Jahren flugs ihren Gatten meucheln ließ und jetzt die papistische Betschwester macht?

  • Wahrscheinlich nur kurz von den gedungenen Mördern Devereux und MacDonald ins Jenseits hinein gemeuchelt.

  • Die Partei ist dabei, ihren dritten Kanzler zu meucheln.

  • Diesmal darf sie alle Männer meucheln.

  • Laut Forsa-Chef Güllner ist die SPD gerade dabei, "ihren dritten Kanzler zu meucheln".

  • Es gibt keine Leiche zu Beginn und auch keinen Ermittler, der herausfinden muss, wer sie gemeuchelt hat.

  • Offiziell nicht bestätigten Berichten zufolge werden damals mehr als 100 Afrikaner vom aufgebrachten Mob gemeuchelt.

  • Keine Sekunde konnten wir unsere Posten verlassen, wollten wir nicht alle gemeuchelt werden.

  • Zu böser Letzt aber wurde er gemeuchelt.

  • Für kommenden Dienstag ist die große Gala-Premiere angesetzt, obwohl das mordende Phantom bis dahin schon elf Tage gemeuchelt hat.

  • Meister Reineke hatte in der Nacht fünf Hennen gemeuchelt und sich dann im Netz eines Handballtores verfangen.

Wortbildungen

Übergeordnete Begriffe

Übersetzungen

Was reimt sich auf meu­cheln?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb meu­cheln be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × E, 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N & 1 × U

  • Vokale: 2 × E, 1 × U
  • Konsonanten: 1 × C, 1 × H, 1 × L, 1 × M, 1 × N

Eine Worttrennung ist nach dem U mög­lich.

Das Alphagramm von meu­cheln lautet: CEEHLMNU

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Mün­chen
  2. Essen
  3. Unna
  4. Chem­nitz
  5. Ham­burg
  6. Essen
  7. Leip­zig
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Martha
  2. Emil
  3. Ulrich
  4. Cäsar
  5. Hein­reich
  6. Emil
  7. Lud­wig
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Mike
  2. Echo
  3. Uni­form
  4. Char­lie
  5. Hotel
  6. Echo
  7. Lima
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄▄▄▄ ▄▄▄▄
  2. ▄ ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  4. ▄ ▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 15 Punkte für das Wort.

meucheln

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort meu­cheln kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: meucheln. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: meucheln. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Dudenverlag
  2. diepresse.com, 29.12.2014
  3. welt.de, 13.06.2014
  4. pcgames.de, 11.06.2014
  5. feedsportal.com, 16.11.2011
  6. spiegel.de, 14.01.2009
  7. welt.de, 02.04.2007
  8. ez-online.de, 18.09.2007
  9. faz.net, 22.05.2007
  10. spiegel.de, 12.06.2005
  11. berlinonline.de, 21.06.2005
  12. Die Zeit (26/2004)
  13. tagesschau.de, 14.11.2004
  14. Junge Welt 2001
  15. Berliner Zeitung 1997
  16. Berliner Zeitung 1995
  17. Süddeutsche Zeitung 1995