fleddern

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA): [ˈflɛdɐn]

Silbentrennung

fleddern

Definition bzw. Bedeutung

  • (scherzhaft) Sachen oder Gegenstände hernehmen, die unbeaufsichtigt draußen herumstehen.

  • Leichen oder Menschen ausplündern, die nicht verteidigungsfähig sind.

Begriffsursprung

Das Wort kommt von gleichbedeutend „fladern“ aus dem Rotwelschen, dort ursprünglich wohl in der Bedeutung „waschen“. Wohl identisch zu mittelhochdeutsch vlederen; belegt ist zudem schon althochdeutsch fledarôn.

Konjugation

  • Präsens: ich fleddere, du fledderst, er/sie/es fleddert
  • Präteritum: ich fled­der­te
  • Konjunktiv II: ich fled­der­te
  • Imperativ: fleddere! (Einzahl), fleddert! (Mehrzahl)
  • Partizip II: ge­fled­dert
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für fled­dern (Synonyme)

ausrauben:
jemandem alles wegnehmen; etwas vollständig (von Wertvollem) leeren
beklauen:
jemandem (heimlich) etwas wegnehmen
brandschatzen:
Geldzahlungen oder Ähnliches beispielsweise mit der Androhung des Anzündens einer Stadt erpressen
verallgemeinert: etwas niederbrennen, Feuer legen, um zu plündern
plündern:
(etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
(jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
stibitzen:
etwas geschickt oder unbemerkt wegnehmen
überfallen:
einen Raub durchführen
überraschend angreifen

Beispielsätze

  • Er hatte schon wieder etliche Schraubenzieher von der offenen Baustelle gefleddert.

  • Die Räuber hatten das kleine Dorf gebrandschatzt und heftig gefleddert.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Schon zuvor war das oberitalienische Mantua von kaiserlichen Offizieren gefleddert worden.

  • Eine Taube ist schon gestorben und wird von einer Krähe gefleddert.

  • Am Ende scheint doch vor allem das Realo-Lager etwas gefleddert.

  • Wie sehr Schröders Reformagenda letztendlich gefleddert wird, dafür werden die Weichen in den nächsten Wochen gestellt.

  • Was Kimmel über was oder wen berichtet hat, das findet sich nicht in den Akten - sie sind gefleddert.

  • Alles war wild und schrill gemischt, aus tausend Stilen gefleddert.

Wortbildungen

Übersetzungen

Was reimt sich auf fled­dern?

Wortaufbau

Das zweisilbige Verb fled­dern be­steht aus acht Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 2 × D, 2 × E, 1 × F, 1 × L, 1 × N & 1 × R

  • Vokale: 2 × E
  • Konsonanten: 2 × D, 1 × F, 1 × L, 1 × N, 1 × R

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten D mög­lich.

Das Alphagramm von fled­dern lautet: DDEEFLNR

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Leip­zig
  3. Essen
  4. Düssel­dorf
  5. Düssel­dorf
  6. Essen
  7. Ros­tock
  8. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Lud­wig
  3. Emil
  4. Dora
  5. Dora
  6. Emil
  7. Richard
  8. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Lima
  3. Echo
  4. Delta
  5. Delta
  6. Echo
  7. Romeo
  8. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  3. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄ ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 12 Punkte für das Wort.

fleddern

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fled­dern kam im letz­ten Jahr äußerst sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fleddern. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2022, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fleddern. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2023, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
  2. faz.net, 02.08.2021
  3. derstandard.at, 25.05.2017
  4. shz.de, 17.11.2008
  5. svz.de, 26.04.2003
  6. Tagesspiegel 1999
  7. Berliner Zeitung 1997