fallenlassen

Verb (Tunwort)

Aussprache

Lautschrift (IPA):[ ˈfalənˌlasn̩ ]

Silbentrennung

fallenlassen

Definition bzw. Bedeutung

  • den Kontakt zu einer Person abbrechen

  • eine (beiläufige) Äußerung tätigen

  • nicht mehr weiter verfolgen; seinlassen

Begriffsursprung

Kompositum der Verben fallen und lassen.

Alternative Schreibweise

  • fallen lassen

Konjugation

  • Präsens: lasse fallen, du lässt fallen, er/sie/es lässt fallen
  • Präteritum: ich ließ fal­len
  • Konjunktiv II: ich ließe fallen
  • Imperativ: lass fallen! / lasse fallen! (Einzahl), lasst fallen! (Mehrzahl)
  • Partizip II: fal­len­ge­las­sen
  • Hilfsverb: haben

Anderes Wort für fal­len­las­sen (Synonyme)

(davon) Abschied nehmen (ugs.)
(einen) Schlussstrich ziehen (fig.)
(einer Sache) ein Ende machen
(sich) abwenden von
(sich) verabschieden von
ablassen (von) (geh.):
eine Person nicht weiter bedrängen
eine Sache nicht weiter verfolgen
abräumen (politische Position) (ugs., fig.):
Abraum entfernen
alle Kegel/Pins durch Werfen von Kugeln umstoßen
ad acta legen (geh., bildungssprachlich)
an den Nagel hängen (ugs., fig.)
aufgeben:
auch intransitiv: etwas Sinnloses beenden, aufhören, einstellen; etwas beenden, obwohl der Sinn im Weitermachen besteht
etwas bei jemandem aufgeben: jemandem etwas zur Beförderung oder Bearbeitung übergeben
beenden:
mit etwas aufhören, etwas zum Abschluss bringen, eine Tätigkeit einstellen
beerdigen (fig.):
einen Verstorbenen in der Erde (meist in einem Sarg) begraben, beisetzen
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. (sprichwörtlich)
den Rücken kehren (ugs., fig.)
einstampfen (ugs., fig.):
in einem Gefäß/Fass, das zum Konservieren/Verwahren gewählt wurde, durch Pressen (ursprünglich Druck mit den Füßen/Stampfen) verdichten
vernichten
hinter sich lassen
sausen lassen
sterben lassen (ugs., fig.)
stoppen:
aufhören etwas zu tun oder dazu gebracht werden, mit etwas aufzuhören
mit einer Stoppuhr die genaue Zeit nehmen
über Bord werfen (ugs., fig.)
über den Haufen werfen (Planungen) (fig.)
vergessen:
(lange) nicht mehr bekannt/beachtet/wahrgenommen, für längere Zeit ganz und gar aus dem Sinn gekommen
in Moment/bestimmter Situation nicht daran gedacht, nicht daran erinnert
zu Grabe tragen (ugs., fig.)
(es sich) anders überlegen
(etwas) nicht mehr weiterverfolgen
(sich etwas) aus dem Kopf schlagen (ugs., fig.)
(sich etwas) abschminken (ugs., fig.):
Schminke entfernen
von einer Idee Abstand nehmen
(etwas) abschreiben:
den Text eines anderen übernehmen, kopieren und ihn als eigenes Werk ausgeben
den ursprünglichen Wert einer Sache wegen Abnutzung aus der Bilanz entfernen
(etwas) ausschlagen:
anzeigen, dass etwas nicht mehr im Gleichgewicht oder im Ruhezustand ist
aus dem Gleichgewicht oder aus der Ruhe geraten
(eine Idee, einen Plan) verwerfen (Hauptform):
(nach reiflicher Überlegung) etwas aufgeben, nicht weiter verfolgen, weil es als nicht mehr annehmbar, brauchbar, durchführbar, geeignet, tauglich, realisierbar oder dergleichen befunden wird
ablehnen, zurückweisen, weil die geforderte Berechtigung fehlt
(den) Vertrag nicht verlängern
(jemanden) kalt abservieren (ugs., fig., variabel)
(jemandem) die weitere Unterstützung versagen
(jemandem) seine Unterstützung entziehen
(jemanden) fallenlassen wie eine heiße Kartoffel
(jemanden) nicht weiter unterstützen
(seine) Hand von jemandem abziehen
nichts mehr zu tun haben wollen (mit jemandem)

Sinnverwandte Wörter

ab­wen­den:
(sich) zur Seite wegdrehen; übertragen: sich von jemandem zurückziehen
eine Bedrohung, einen Schlag oder Ähnliches verhindern
ad acta legen
äu­ßern:
etwas äußern: mitteilen
sich (zu etwas) äußern: etwas zu einer Sache sagen
ghos­ten:
sich (plötzlich, von einem Tag auf den anderen) zurückziehen und nicht mehr auf Ansprache reagieren
ig­no­rie­ren:
absichtlich nicht beachten, etwas keine Aufmerksamkeit schenken
los­sa­gen:
sich aus einer Verbundenheit mit jemandem oder etwas (für immer) lösen
sa­gen:
als Argument, gegebenenfalls als Beweis anführen
als Meinung, oder auch Haltung, vertreten
seinlassen
tren­nen:
ein Wort über einen Zeilenumbruch hinweg schreiben
eine Sache in ihre Bestandteile zerlegen

Gegenteil von fal­len­las­sen (Antonyme)

auf­neh­men:
absorbieren
ein Gewässer aufnehmen: es als Nebenfluss haben, es in sich münden sehen
for­cie­ren:
ein besonderes Verhalten, zum Beispiel einen Fehler, erzwingen
mit Nachdruck betreiben
in­ten­si­vie­ren:
etwas verstärken, steigern, intensiver gestalten
ver­schwei­gen:
bewusst nicht sagen oder aussprechen

Beispielsätze

  • Wenn du ihn fallenlässt, wird er sich rächen, das muss dir klar sein.

  • Sie hat da so eine Bermerkung fallenlassen, dass er noch verheiratet sei.

  • Lass die Sache fallen und wir können weiter Freunde sein.

  • Sie müssen sie fallengelassen haben.

  • Ihr müßt sie fallengelassen haben.

  • Du mußt sie fallengelassen haben.

  • Wegen des schlechten Wetters habe ich den Gedanken, die Stadt zu besichtigen, fallenlassen.

  • Wegen des schlechten Wetters wurde jeglicher Gedanke, die Stadt zu besichtigen, fallengelassen.

  • Junger Mann, Sie haben etwas fallenlassen!

  • Ich habe es fallengelassen.

  • Tom hat sein Butterbrot auf die Erde fallenlassen.

  • Ich habe meine Taschenlampe fallenlassen.

  • Tom hat dieses Jahr zweimal sein Schlaufon fallenlassen, so dass es kaputtging.

  • Tom hat sein neues Schlaufon fallenlassen.

  • Tom hofft, dass die Anklage fallengelassen wird.

  • Die Anklage gegen ihn wurde vollständig fallengelassen.

  • Ich habe mein Brot fallenlassen.

  • Waffen fallenlassen und Hände hoch!

  • Tom hat das Wort mit f fallenlassen.

  • Ich habe versehentlich den Teller fallenlassen.

Praktische Beispiele aus der Medienlandschaft

  • Seine Familie und seine besten Freunde hätten ihn fallenlassen, sagt er.

  • Ich musste mich fallenlassen, ich musste vertrauen, ich musste geben.

  • Der ursprüngliche Plan, einen Schlachthof an einem neuen Standort in Vorarlberg zu errichten, wurde fallengelassen.

  • Alle Anschuldigungen gegen ihn würden fallengelassen, sagte der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew.

  • Bei der Gerichtsverhandlung am Freitag in Izmir werde somit erwartet, dass bestimmte Vorwürfe fallengelassen würden.

  • Döring teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, die meisten Vorwürfe seien fallengelassen worden.

  • Eine Sammelklage dieser Art wird bei einem stattgegebenen Einspruch komplett fallengelassen, auch Valve ist damit vorerst aus dem Schneider.

  • Beim Abbot Point wurden entsprechende, von den Behörden bereits genehmigte Pläne wieder fallengelassen.

  • "3" hatte Ende Juni seine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof gegen die vorjährige Lizenzversteigerung fallengelassen.

  • Lediglich der Vorwurf der Spionage und der Unterstützung des Feindes, der zur Verhängung der Todesstrafe führen kann, wurde fallengelassen.

  • Health-Packs werden aber weiterhin auftauchen und von Gegnern fallengelassen, also wird man sich damit während eines Kampfes heilen können.

  • Die Anklage gegen Strauss-Kahn muss nöglicherweise fallengelassen werden.

  • Wir haben heute morgen mal honoriert, dass Griechenland wohl nicht fallengelassen wird.

  • Deswegen können ihn jetzt auch seine langjährigen Unterstützer getrost fallenlassen.

  • Am vergangenen Wochenende hatte das US-Filmstudio Warner HD DVD fallenlassen und sich ausschließlich auf das Sony-Format Blu-ray festgelegt.

Häufige Wortkombinationen

  • einen Freund fallenlassen
  • einen Kommentar, eine Bemerkung fallenlassen
  • einen Plan, eine Idee fallenlassen

Wortaufbau

Das viersilbige Verb fal­len­las­sen be­steht aus zwölf Buch­sta­ben und setzt sich wie folgt zu­sammen: 3 × L, 2 × A, 2 × E, 2 × N, 2 × S & 1 × F

  • Vokale: 2 × A, 2 × E
  • Konsonanten: 3 × L, 2 × N, 2 × S, 1 × F

Eine Worttrennung ist nach dem ers­ten L, ers­ten N und ers­ten S mög­lich.

Das Alphagramm von fal­len­las­sen lautet: AAEEFLLLNNSS

Buchstabiertafel

Entsprechend der deut­schen Buch­sta­bier­ta­fel für Wirt­schaft und Ver­wal­tung (DIN 5009:​2022-06) wird das Wort fol­gen­der­maßen buch­sta­biert:

  1. Frank­furt
  2. Aachen
  3. Leip­zig
  4. Leip­zig
  5. Essen
  6. Nürn­berg
  7. Leip­zig
  8. Aachen
  9. Salz­wedel
  10. Salz­wedel
  11. Essen
  12. Nürn­berg

In Deutschland ebenfalls ge­läufig ist die Buch­sta­bie­rung nach dem pos­ta­li­schen Buch­sta­bier­al­pha­bet von 1950:

  1. Fried­rich
  2. Anton
  3. Lud­wig
  4. Lud­wig
  5. Emil
  6. Nord­pol
  7. Lud­wig
  8. Anton
  9. Samuel
  10. Samuel
  11. Emil
  12. Nord­pol

International ist das eng­lischs­spra­chige ICAO-Alpha­bet (kein „ẞ“ und keine Umlaute) an­er­kannt:

  1. Fox­trot
  2. Alfa
  3. Lima
  4. Lima
  5. Echo
  6. Novem­ber
  7. Lima
  8. Alfa
  9. Sierra
  10. Sierra
  11. Echo
  12. Novem­ber

Heute vorwiegend nur noch als Funk­feuer in der Luft- und Schiff­fahrt ge­bräuch­lich ist der Mor­se­code (auch Mor­se­al­pha­bet oder Mor­se­zei­chen genannt):

  1. ▄ ▄ ▄▄▄▄ ▄
  2. ▄ ▄▄▄▄
  3. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  4. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  5. ▄▄▄▄ ▄
  6. ▄ ▄▄▄▄ ▄ ▄
  7. ▄ ▄▄▄▄
  8. ▄ ▄ ▄
  9. ▄ ▄ ▄
  10. ▄▄▄▄ ▄

Scrabble

Beim Scrabble gibt es 18 Punkte für das Wort.

fallenlassen

Bitte je­doch stets das offi­zielle Scrabble-Regel­werk (z. B. zu Vor- und Nach­silben) beachten!

Worthäufigkeit

Das Tu­wort fal­len­las­sen kam im letz­ten Jahr sel­ten in deutsch­spra­chi­gen Tex­ten vor. Die Wort­häu­fig­keit ist un­ge­fähr gleich­blei­bend. Dies hat eine Aus­wer­tung meh­re­rer Mil­lio­nen Bei­spiel­sätze ergeben.

Vorkommnisse im Sprachwörterbuch

he­r­ab­stür­zen:
sich fallenlassen, schnell von oben nach unten bewegen
Quellen:
  1. [Allgemeine Datenbasis] Wiktionary-Autoren: fallenlassen. In: Wiktionary – Das freie Wörterbuch, 2023, [online] de.wiktionary.org, CC BY-SA 3.0
  2. [Thesaurus] OpenThesaurus-User: fallenlassen. In: OpenThesaurus – Das freie Wörterbuch für Synonyme, 2024, [online] openthesaurus.de, CC BY-SA 4.0
  3. [erweiterte Beispielsätze] User-generated content: Satz-Nr. 12421465, 12421464, 12421463, 11584960, 11584954, 10730258, 8969121, 8902238, 8889121, 8646980, 8622088, 7329800, 6401588, 6175956, 5766895, 4683402 & 3864200. In: tatoeba.org, CC BY 2.0 FR
  4. [Newskorpus] D. Goldhahn, T. Eckart & U. Quasthoff: Building Large Monolingual Dictionaries at the Leipzig Corpora Collection: From 100 to 200 Languages. In: Proceedings of the 8th International Language Resources and Evaluation (LREC'12), 2012, CC BY 4.0
  1. derstandard.at, 17.12.2023
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  3. vorarlberg.orf.at, 17.02.2021
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  25. Tagesspiegel 1998
  26. TAZ 1997
  27. Stuttgarter Zeitung 1996
  28. Süddeutsche Zeitung 1995